Interview

Interview // mit Anne Sonntag

Heute ist Sonntag und der 4. Advent; daher haben wir etwas Besonderes für Euch: Ein Interview mit Anne Sonntag! Viel Spaß beim Lesen.

 

Wer oder was hat Dich zum
Schreiben gebracht?


Anne: Der pure Zufall. Es war
eine Idee, die dann letztlich zu „Irgendwo dazwischen“ wurde. Die Idee von drei
Freundinnen, die erwachsen werden. Von Freundinnen, die auch mal neidisch sind,
sich vergleichen, sich aber gegenseitig wichtig sind. Echte Freundinnen eben. 

Woher kam die Idee für das Buch
„Eigentlich Liebe“?
Anne: Die wurde im Chat mit
Adriana geboren. Die Geschichte hieß mal „Liebeswogen“, hatte 80 Seiten und
Clara hieß Conni. Sie war als Serie gedacht, and along came Piper (und es wurde
ein Roman). Der Rest ist Geschichte.
Wie lange dauerte das Schreiben?
Wie schreibst Du?
Anne: „Eigentlich Liebe“ schrieb
sich fast von allein. Das, was letztlich wirklich gedauert hat, war dann das
Überarbeiten und Feilen.
Wie lange dauerte es, bis Du
einen Verlag für Dein Buch gefunden hast?


Anne: Das ging tatsächlich
erschreckend schnell. Ich hatte die ersten 80 Seiten, also die erste Episode, und
die habe ich an Piper geschickt. Ausschließlich an Piper. Ich hatte keine
riesigen Erwartungen, aber die Hoffnung war da. Und zwei Tage später kam dann
die E-Mail, dass sie es haben wollen.
Ich habe vor ein paar Jahren
schon versucht, bei Verlagen unterzukommen, aber da hatte ich keinen Erfolg.
Die Geschichten passten irgendwie nie ins Programm.
Wie viel Anne steckt in Clara,
Anne und Vero?


Anne: Immer ein Hauch, aber nie
zu viel. Ich hoffe, der Humor ist von mir. Aber jeder meiner Charaktere hat
seine ganz eigene Stimme. Es gab schon Protagonisten, die mir zu ähnlich waren
und deren Geschichten habe ich nie zu Ende bekommen. Also, ein Hauch, ja
bestimmt. Aber eben wirklich nur ein Hauch.
Anne Freytag, Anne Sonntag und
Ally Taylor  – welcher Name steht für
was?


Anne: Aaaaalsooooo… Ally
Taylor ist die, die sich mit ihrer besten Freundin Carrie Price malerische
Städtchen an der amerikanischen Ostküste erfindet, im Klischee badet, tief ins
Drama eintaucht und prickelnde Erotik ihr Handwerk nennt, Anne Freytag ist die
fürs Reale, deren Geschichten in München spielen und in der Nachbarwohnung
stattfinden könnten, und die liebe Anne Sonntag ist die Unterhaltsame, bei der
es kribbelt, knistert und lustig zugeht, sie ist eben irgendwo dazwischen.
Ich unterscheide das gerne so:
Ally Taylor und Anne Sonntag schreiben Love Stories und die Freytag-Romane sind
Life Stories. Da kann es ein Happy End geben, es muss aber nicht. Es sind
Geschichten, die aus dem Leben gegriffen sind (oder zumindest davon
inspiriert).
Allys Geschichten spielen in den
USA (in Neuengland) und sind episch. Die Sonntag-Geschichten sind realistischer
mit einem Hauch Feenstaub.
Was hat es mit Oceanside auf
sich?


Anne: Oceanside, Massachusetts
ist eine fiktionale Kleinstadt zwischen Boston und New York. Dort, und im
Nachbarort Clearwater Bay, spielen unsere Oceanside Love Stories. Die „Make it
count“-Reihe besteht aus vier in sich abgeschlossenen Romanen, die wir in 2014 veröffentlicht
haben. In Oceanside ist alles möglich. Es ist ein magischer Ort. 

© Sonja Kochmann
Wie kam es zur Freundschaft mit
Adriana Popescu?


Anne: Über Facebook und ein paar
glückliche Wendungen. Wir haben so viel Spaß zusammen. Ein Nachmittag mit
Adriana ist das effektivste Bauchmuskeltraining, das man sich vorstellen kann.
Wir lachen und albern und gackern. Ich muss Facebook generell für viele
spannende Menschen danken, die ich sonst nie gefunden hätte. Adriana ist eine
(der wichtigsten) davon. 

© Sonja Kochmann

 

Auf der Buchmesse warst Du total
locker und mittendrin in der Fanmenge. Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu
Deinen Lesern?


Anne: Ich finde es großartig,
dass es diesen Austausch gibt. Es ist schön, wenn man mit Lesern reden kann,
hören, was sie denken, was ihnen gefällt, was sie besonders mochten, oder eben
nicht. (Wobei es einen natürlich am meisten freut, wenn ihnen alles gefällt 😉
) Gerade Treffen wie auf der Messe sind grandios, weil viele Menschen mit
derselben Vorliebe zusammenkommen. Es war wirklich klasse, mit Lesern und
Bloggern herumzualbern, Fotos zu machen und Spaß zu haben. Ich glaube, das
wichtigste ist, möglichst offen zu sein und sich einfach fallen zu lassen.
Wer ist Dein/e
Lieblingsschriftsteller/in?


Anne: Ich bin ja kein Vielleser.
Aber die Frau, die mich am meisten beeindruckt, ist J.K Rowling. Originell, ich
weiß, aber ich liebe Harry Potter. Die komplexe Handlung, die Charaktere, die
vielen Stränge. Rowling hat eine Welt erschaffen, die sich in meinem Kopf ausgerollt
hat, wie ein Teppich. Sie ist eine ganz, ganz große Geschichtenerzählerin und
ich konnte mich ihrem Können, ihrem Talent und ihren Gedanken einfach nicht
entziehen.
 
Wie heißt Dein Lieblingsbuch?

Anne: Meine Top 5:
„Harry Potter“ von J. K. Rowling (besonders: The Half Blood Prince)
„Das Parfüm“ von Patrick Süskind

 

„The Catcher in The Rye“ von J. D. Salinger

 

„The Fault in our Stars“ von John Green
„Me before you“ von Jojo Moyes
Hast Du neben dem Schreiben noch
Hobbys (auf der Piper Homepage steht etwas von einer Sammelleidenschaft für
alte Möbel)?


Anne: Nein, ich sammle keine
Möbel, aber ich liebe Möbel. Vor allem alte. Ich habe ein altes Sofa und das haben
wir neu beziehen lassen. Ich mag Dinge mit Geschichte. Und den Gedanken, was
diese Möbel wohl alles ‚gesehen’ haben. Außerdem mag ich Stilbrüche. Deswegen
liebe ich auch meinen 50ger-Jahre-Schreibtisch in Knallorange. Auf dem
Dachboden meiner Oma findet sich so mancher Schatz, der in einem neuen Kleid
mein Herz höher schlagen lassen würde.
Ich bin kein Hobby-Typ. Ich lese
ab und an, aber nicht oft (wenn ich aber verfalle, dann so richtig), ich liebe
Serien und Filme, gehe gerne (vor allem mit meinem Freund) essen, treffe
Freunde, rede, lache, aber wirkliche Hobbies? Nein, eigentlich nicht.
Was liest Du gerade?

Anne: Ich lese nicht, solange
mein momentanes Projekt noch nicht fertig ist. Wenn ich schreibe, lese ich im
Normalfall nie.
Wie stehst Du zum Ebook?

Anne: Ich liebe Ebooks. Sie sind
praktisch und man kann sie immer und überall kaufen. Ich lese im Original und
da ist es manchmal ganz nett, sich ein Wort übersetzen zu lassen. Das Ebook ist
eine kleine Revolution. Aber ein Buch ist ein Buch ist ein Buch. Zum Lesen sind
E-Reader klasse. Sie haben wirklich viele Vorteile. Aber erst, wenn ich mein
Buch in den Händen halten kann, bekomme ich dieses Kribbeln. Dann ist es echt.
Dann ist es eben nicht nur eine Datei. Dann ist es ein Buch.
Wie stehst Du zu Buchreihen? Bist
Du davon begeistert, oder magst Du lieber Einzelbücher?


Anne: Hmmm…. ich bin da
zwiegespalten. Wenn die Reihe mich mitreißt und alle Bücher schon draußen sind,
dann liebe ich sie, aber ewiges Warten ist nicht so meins. Ich bin ein
ungeduldiger Typ. Ich habe Harry Potter erst gelesen, als der sechste Band
bereits draußen war und so musste ich nur ein paar Monate auf den letzten Band
warten. Ich selbst würde gerne mal einen Zweiteiler schreiben. Einen Bikini sozusagen.
Hihihi.
Welche/n Autor/in würdest Du gerne
mal treffen? Welche Frage würdest Du stellen?


Anne: ich würde wirklich gerne
einmal Georg Schramm treffen und ich würde ihn fragen, ob es sehr anstrengend
ist, er zu sein. Ich finde ihn großartig. Absolut großartig.
Was erwartest Du von 2015?
Anne: Zeit und Spaß mit den Menschen, die ich
Liebe, Lachkrämpfe, Freunde, die mich weiter begleiten, meinen Freund an meiner
Seite und meine Familie im Rücken. Ich freue mich auf 2015. Und ich bin
gespannt, was so passiert. Ich wünsche mir, dass meine neuen Projekte Liebhaber
finden. Dass Leser in meine Geschichten eintauchen und sich auf gute Art und
Weise verlieren. Ich wünsche mir (tolle) Überraschungen und Abzweigungen, mit
denen ich nicht gerechnet hätte.Vielen Dank für das Interview und wünschen Dir für Deine neuen Veröffentlichungen in 2015 viel Erfolg.

 

© Sonja Kochmann

 

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