Interview

Interview // Ella Simon (Sabrina Qunaj) – Ein Gefühl wie warmer Sommerregen

Vor einiger Zeit habe ich das Buch “Ein Gefühl wie warmer Sommerregen” gelesen und war begeistert. 

© Foto Puntigam





Ich wollte mehr über die Autorin erfahren und fand heraus, dass hinter dem Namen Ella Simon Sabrina Qunaj steckt. Über den Verlag ergab sich die Gelegenheit nachzufragen:





Ich lese
sehr gerne Liebesromane und spielte schon länger mit dem Gedanken, einen zu
schreiben. Es war eine glückliche Fügung, dass meine Lektorin und ich zur
selben Zeit den Einfall hatten, dass ich dieses Genre versuchen könnte. Die
Idee zu Alis‘ Geschichte kam mir dann bei den Vorbereitungen zu meiner
Recherchereise nach Wales für die historischen Romane. Ich stolperte über ein
Video des Tenby Lifeboats und war sofort fasziniert. In Wales, inmitten dieser
wunderbaren Landschaft, nahm die Idee dann weiter Form an.Sie haben bislang unter ihrem richtigen Namen
Sabrina Qunaj historische Romane veröffentlicht. Woher kam die Idee für dieses
Buch und das Pseudonym?

Die
Entscheidung für ein offenes Pseudonym fiel sehr schnell, da die Bücher unter
meinem richtigen Namen alle etwas Mystisches haben – die Fantasy für
Jugendliche und Erwachsene und das Mittelalter bei den historischen Romanen. Als
Ella Simon bewege ich mich ausschließlich in der Gegenwart und ohne
phantastische Elemente. Das Pseudonym entstand dann in mehreren Brainstorming-Runden
mit Verlag und Agentur.
Wer hat Ihnen bei den Fakten zur Tiermedizin
oder zur Royal National Lifeboat Institution geholfen?
Bei der
Tiermedizin hatte ich das Glück, dass meine Stiefschwester und meine Freundin
beide Tierärztinnen sind. Um Informationen über die RNLI zu bekommen, habe ich
sehr viel gelesen, unzählige Einsatzvideos angesehen und die Station in Tenby
auch mehrmals besucht. Besonders hilfreich war der Mechaniker der Station, der
mich herumgeführt und all meine Fragen beantwortet hat. So durfte ich sogar auf
dem Sitz des Bootsführers Platz nehmen und ganz in Alis‘ Schuhe schlüpfen.
Woher kommt das Interesse an Wales, wo sie
doch selbst aus der Steiermark kommen?
Schon als
Kind hegte ich eine Faszination für britische Mythologie und das keltische
Volk. Mich interessierten Geschichten über Merlin, Arthur, Tristan und Isolde
usw. immer mehr als heimische Märchen. Beim Lesen von historischen Romanen über
Großbritannien fiel mir dann oft auf, dass Wales so gut wie nie eine Rolle
spielt, was mich persönlich aber am meisten interessiert hätte. Also beschloss
ich, selbst diese Lücke zu füllen. Ich tauchte tiefer ein in die Geschichte
dieses Landes und je länger ich mich damit beschäftigte, umso mehr fühlte ich
mich dort zu Hause.
Sie sagen von sich selbst, dass Sie ein
Bücherwurm sind. Wer ist Ihr Lieblingsschriftsteller? Was ist Ihr
Lieblingsbuch?
Das ändert
sich eigentlich ständig, es gibt so viele großartige Autoren und Bücher.
Rebecca Gablé und Bernard Cornwell zählen aber definitiv zu meinen Lieblingen
bei den historischen Romanen und Susan Elizabeth Phillips bei den
Liebesromanen.
Was lesen Sie gerade?
„Gegen den
Wind“ von Sean Thomas Russell, der vierte Band einer Reihe, ein historischer
Seekriegs-Roman, ein wenig wie „Hornblower“.
An dem Buch kann man die Liebe zu Pferden
deutlich erkennen. Seit wann reiten Sie und haben Sie noch andere Hobbies?
Mit dem
Reiten begonnen habe ich mit neun, mit achtzehn kaufte ich mir mit meinen
ersten eigenen Gehältern nach dem Schulabschluss ein eigenes Pferd.
Mittlerweile ist auch meine siebenjährige Tochter eine begeisterte Reiterin.
Ansonsten habe ich neben meiner Familie kaum Hobbys. Ich mag es, die Familie zu
bekochen und Spiele mit ihnen zu spielen, Ausflüge zu unternehmen oder einfach
nur zusammengekuschelt auf der Couch ein Buch zu lesen.
Wer oder was hat Sie generell zum Schreiben
gebracht?
Die Antwort
ist ziemlich unromantisch: Pure Langeweile! Nach der Geburt meiner Tochter
wusste ich nicht viel mit mir anzufangen. Ich war es gewohnt, 40 Stunden die
Woche im Büro zu sitzen und meine Tochter war ein außergewöhnlich ruhiges Baby,
das sehr viel schlief und nie weinte. Bei den stundenlangen Spazierfahrten mit
dem Kinderwagen hing ich wie immer Fantasiegeschichten nach und da ich
plötzlich so viel Zeit hatte, begann ich, sie zu Hause aufzuschreiben. Bald
waren tausend Seiten fertig und mein Debütroman „Elfenmagie“ erwachte zum
Leben.
Wie schreiben Sie an einem ganz normalen Tag
mit Heim, Mann und Kindern?
Immer dann,
wenn ich Zeit finde, ich habe keinen festen Plan. Das ist das Schöne an meinem
Beruf, ich kann mich ganz nach der Familie richten. Oft schreibe ich
vormittags, wenn die Kinder im Kindergarten bzw. in der Schule sind oder
abends, wenn sie schlafen. Manchmal unternimmt mein Mann nachmittags etwas mit
den beiden und ich habe auch Zeit.
Wie stehen Sie zum Ebook?
Ich
gestehe, ich lese fast ausschließlich E-Books. Meinen ersten E-Book-Reader
gönnte ich mir zur Geburt meines zweiten Kindes. Das Lesen fällt mit einem Baby
auf dem Arm sehr viel leichter, wenn man nicht umblättern oder schweres Gewicht
tragen muss. Ich bin aber nach wie vor Print-Fan und nicht selten kaufe ich mir
Bücher, die mich als E-Book begeistern, auch noch als Print fürs Regal.
Wie stehen Sie zu Buchreihen? Sind Sie davon
begeistert, oder mögen Sie lieber Einzelbücher? Sind diese einfacher zu
schreiben?
Als Leser
wie auch als Autor bevorzuge ich Reihen, in denen jeder Band abgeschlossen ist,
ich bin kein Fan von Cliffhangern. Wenn ich einen Band beenden kann, ohne die
Fortsetzung lesen zu müssen, bin ich ein absoluter Reihenfan. Besonders, wenn
ich ein Buch entdecke, das mich begeistert, kann ich nicht genug davon haben.
Ob Reihen oder Einzelbände einfacher zu schreiben sind, kann ich nicht sagen.
Ich plane keine Reihe als Ganzes, sondern arbeite mich von Band zu Band weiter und
jeder hat eine eigene Geschichte. Das ist also, als würde ich Einzelbände
schreiben, nur ist das Universum dasselbe. Ich stelle es mir aber schwierig
vor, über mehrere Bände hinweg zu planen.
Wollen Sie zukünftig auch unter Ella Simon
weiter Bücher schreiben?
Im Moment
schreibe ich gerade meinen zweiten Ella Simon Roman – eine Fortsetzung des
ersten Bandes, aber gleichzeitig auch eine eigenständige Geschichte, die ohne
Vorwissen des ersten gelesen werden kann.(Kleiner Einschub: Juhu!)

© Sonja Kochmann

 

Wollten Sie schon immer Autor/in werden?
Überhaupt
nicht, der Gedanke kam mir eigentlich nie bis zu meinen Schreibversuchen nach
der Geburt meiner Tochter. Ich versuchte mich als Teenager zwar an ein paar
Fanfictions, aber ich stellte nichts fertig und nahm es auch nicht ernst.
Welche/n Autor/in würden Sie gerne mal
treffen? Welche Frage würden Sie stellen?
Das wäre
Rebecca Gablé. Ich würde mich gerne mit ihr über das britische Mittelalter und
ihre Recherchemethoden austauschen.
© Foto Puntigam

Vielen lieben Dank an die Autorin und den Verlag für diese Ein- und Ausblicke. Bei der Fortsetzung bin ich auf jeden Fall dabei.

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