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Rezension

Rezension // Dominik Gaida – Brynmor University – Geheimnisse (Brynmor University #1)

Setzt man auf „Tropes“ ist man mit diesem Buch „voll dabei“: „Queere Dark-Academia-Romance“ von einem Own-voice-Autor. Häh? Okay ich erkläre es:

Samuel beginnt sein Studium an der Brynmor University. Eine traditionsbewusste Universität in uraltem Gemäuer in Cornwall. Doch während all die anderen Studenten nach Erfolg streben, ist Samuel hier, um den schrecklichen Unfall seines Bruders Phillipp ein Jahr zuvor aufzuklären. Denn am Bett des Wachkomapatienten hat er geschworen, herauszufinden, was geschah.

Brynmor hat eine sagenumwobene Studentenverbindung mit gefährlichen Aufnahmeritualen. Stecken diese Mitstudenten dahinter? Während Samuel versucht, Kontakt mit der Studentenverbindung aufzunehmen, lernt er Connor kennen und es entwickelt sich mehr.

Der Schreibstil des mir dato unbekannten Dominik Gaida hat mir gut gefallen. Samuel und seine Mitstudenten Youma, Connor und Nate waren mir von Anfang an sympathisch und man ahnte bereits auf den ersten Seiten, dass der Leitspruch der Universität „Ad nos respiciamus. Wir passen aufeinander auf.“ Ein zweischneidiges Schwert ist.

Mit Spannung las ich und las und die Handlung plätscherte streckenweise so dahin. Langsam keimte das zarte Pflänzchen der Liebe von Samuel und Connor und die Szenen der beiden sind wirklich einfühlsam und liebevoll geschildert, aber ich griff zu dem Buch, um zu lesen, was mit Phillip geschah…nun ahnte man natürlich, Connor weiß etwas; schließlich kam bereits am Anfang der Hinweis: Manche Wahrheiten sollten besser für immer im Verborgenen bleiben. Aber es war mir streckenweise zu langatmig. Vielleicht lag es an der Einführung der Brynmore University und man sollte den nachfolgenden Bänden und bereits erwähnten Studenten eine Chance geben. Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

 

 

Verlag: Rowohlt

erschienen: 2023

Seiten: 384

ISBN: 978-3499013065

Rezension

Rezension // Michael Tsokos und Florian Schwiecker – Der 1. Patient (Eberhardt & Jarmer ermitteln #4)

Beinahe wäre nach dem Erholungsurlaub und ruhiger Auftragslage Langeweile bei Rocco Eberhardt aufgekommen, doch dann geschieht während einer Routineoperation ein tödlicher Fehler und Dr. Sasha Müller wird von der Staatsanwaltschaft wegen eines Behandlungsfehlers angeklagt. Doch die Ärztin wurde bei der Vorbereitung der Operation durch ein KI-System unterstützt. Wem ist der Fehler zu zurechnen? Der Ärztin oder der künstlichen Intelligenz?

KI ist ein schwieriges Thema. Sieht man auf der einen Seite viele Vorteile, gibt es natürlich auch Nachteile. Da Rocco Eberhardt in seinen letzten drei Fällen ordentlich Medienaufmerksamkeit bekommen hat, stürzt sich auch dieses Mal die Meute der Journalisten auf den Fall.

(An dieser Stelle schnell hinzugefügt: Die Bände können inhaltlich separat gelesen werde, da es jedes Mal um abgeschlossene juristische Fälle handelt. Die Protagonisten entwickeln sich jedoch weiter und werden nach und nach zu einem eingeschworenen Team.)

Schnell wird klar, die Zeitungen wollen die Story um jeden Preis verkaufen, um ihre Auflagen zu erhöhen. Dabei nehmen sie keinerlei Rücksicht.

Ich möchte an dieser Stelle ein kleines bisschen spoilern. Der Patient muss sein Leben lassen, da es bei einem kleinen Detail Unstimmigkeiten gibt. Wer dies verschuldet hat, ist in dieser Rezension nicht Thema und ist spannend zu verfolgen, aber…ich selbst hatte schon mehrfach das fragliche Vergnügen operiert zu werden und vertrage ein Medikament nicht. Mehrfach habe ich noch halb wach gemurmelt: “Das x vertrag ich nicht.“ Einmal wurde es mir versehentlich gegeben und einmal wurde eine aufgezogene Spritze darauf hin wieder weggelegt und gesagt: „Schade, das wirkt so gut. Hätte ich beinahe gegeben.“

Behandlungsfehler können vielseitig sein. Ein Arzt ist nur ein Mensch, Die KI wird programmiert von Menschen und lernt evtl. stetig dazu. An welcher Stelle, wird es gefährlich? Mit diesem Gedankenexperiment beschäftigt sich u.a. dieses Buch.

Die Dosis Justiz hat mich diesmal streckenweise an John Grisham erinnert, denn hier gibt es einige spannende Entwicklungen im Gerichtssaal. Garniert wird das Ganze mit Fakten aus der Rechtsmedizin, so dass Rocco Eberhardt, Dr. Justus Jarmer und Tobias Baumann ordentlich zu tun haben. Obwohl für manche Leser Justizthriller trocken sind, war ich hier von der ersten Seite von der Thematik gefesselt und habe es an einem Wochenende ausgelesen: da kann man nur volle Punktzahl vergeben!

 

 

Verlag: Knaur TB

erschienen: 2024

Seiten: 352

ISBN: 978-3426446232

Rezension

Rezension // Nina Bilinszki – No Waves too high (Love Down Under #3)

Wer ein bisschen Sonne in seinen Lesealltag bringen möchte, der macht sich mit diesem dritten Teil der Love Down Under Reihe auf nach Australien. Das Buch kann für sich allein gelesen werden, da die vorherigen Bände andere Pärchen zusammengebracht haben. Diese gehören jedoch alle der gleichen Clique an.

Doch Obacht! Trotz Sonne und Strand hat Alicia ordentlich Kummer im Gepäck. Denn nach einen Haiangriff muss das Surfergirl zurück in ihr Leben finden. Das ist gar nicht so einfach, wenn man bereits Schweißattacken und Atemnot bekommt, wenn man nur einen Fuß auf den Strand setzt. Da sie partout keine Therapie machen will, wendet sie sich an den Meeresbiologen Ethan, der ein besonderes Augenmerk auf Haie hat.

Ethan ist überrascht von Alicias Anliegen, kann ihr aber nicht ausschlagen zu helfen, auch wenn er andere Vorstellungen von der Hilfe für Alicia hat. Die Liebe zum Meer wird schnell mehr….

Der Schreibstil von Nina Bilinski gefällt mir sehr. Man taucht ab in die Schilderungen der Umgebung und kann gut mit den Protagonisten mitfühlen. Neben der Traumabewältigung finden Umweltschutz, Fischfang und Klima ein Plätzchen. Alicia „Schnapsidee“ ohne therapeutische Hilfe mit ihrem Trauma klar zu kommen, passt zwar hervorragend, um mit Ethan einen Grund für das Zusammensein zu finden, hat mich aber zeitweise jedoch ein „Klitzekleinbisschen“ gestört.

„No Waves too high“ ist eine gelungene Liebesgeschichte mit ernsten Hintergrundthemen im Sonnenschein von Australien. Ich vergebe 9 von 10 Punkten und da ich noch nicht alle Bücher der Autorin kenne, habe ich eindeutig Nachholbedarf.

 

 

Verlag: Knaur TB

erschienen: 2023

Seiten: 368

ISBN: 978-3426529393