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Familie

Rezension

Rezension // Katharina Herzog – Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln (Das kleine Bücherdorf #2)

Auf geht es wieder nach Swinton-on-Sea, dem kleinen Bücherdorf in England. Doch in diesem Band geht es mal nicht um die kleinen zahlreichen Buchhandlungen, sondern um die Inhaberin des hiesigen Cafès. Shona, Schwester des im Vorband verkuppelten Buchhändlers, ist eine verschlossene und toughe Person. Man sieht ihr nicht an, dass sie seit Jahren Schmerz, Trauer und ungeklärte Dinge mit sich herumschleppt. Dinge, die sie unbedingt sagen und erklären wollte. Daher ist sie auch Inhaberin eines Blogs, in dem sie nie abgeschickte Briefe veröffentlicht. Der erste stammt von ihr selbst: Ein Brief an einen verstorbenen Freund. Doch keiner aus dem Dorf ahnt, dass sie hinter dem Blog steckt. Man sieht nur eine starke Frau, die aus Mehl und allerlei Zutaten die schönsten essbaren Kunstwerke zaubert.

Als ein kleines Häuschen zum Verkauf steht, trifft sie bei der Besichtigung auf Nathan, ein Bestsellerautor, der leider abgestürzt ist. Er erhofft sich dort einen Rückzugsort und mit dem Verkauf eine Provision. Beide verbindet etwas, was der Grundstein ihrer Tragik ist.

Die Idee mit dem Blog, der nicht abgeschickten Briefe und das Café mit den Törtchen und Kuchen finde ich herzallerliebst, doch leider ist mir die mürrische Art von Shona hier zu widersprüchlich gewesen. Sicherlich kann man verstehen, das Shona bei all ihrem ungesagten Schuldgefühlen und Leid, nicht wie ein singendes klingendes Etwas durch das Dorf hüpft, aber da auch Nathan eine sehr deprimierende Art an sich hatte, habe ich mich streckenweise doch sehr mühsam durch das Buch bewegt. Das empfand ich aufgrund des sonst so fröhlichen Schreibstils der Autorin und des charmanten Dorfes als sehr schade. Ich kann es gar nicht genau benennen, was mich gestört hat, denn die Geschichte dahinter ist wirklich toll durchdacht, aber der Weg zum Glück erschien mir doch etwas steinig über all die Jahre und hat das schottische Bücherdorf unnötig in eine Regenwolke gehüllt, auch wenn (Spoiler) hinterher die Sonne herauskommt. Daher vergebe ich 8 von 10 Punkten.

 

Verlag: Rowohlt Taschenbuch

erschienen: 2023

Seiten: 384

ISBN: 978-3499009471

Rezension

Rezension // Vanessa Sangue – Kings of the Underworld: Nikolai (Kings of the Underworld #2)

Nach Maxim ist nun Nikolai dran. Wer den ersten Band jedoch nicht kennt, der kann problemlos einsteigen. Da es hier außer der Verwandtschaft zu Anya, Maxims Verlobter, keine nennenswerten Ereignisse oder Konstellationen gibt, die Nikolai beeinflussen.

Nachdem Nikolai, als Erbe des hiesigen Mafiapaten, die Probleme seiner kleinen Schwester Anya gelöst hat, muss dieser feststellen, dass sein Vater in der Zwischenzeit in New York schwer gesundheitlich angeschlagen ist. Um seinen Sohn als Nachfolger zu etablieren und zu stärken, soll dieser heiraten. Standesgemäß und zwar die irische Mafiatochter Siobhan. Blöd nur, dass sich beide nicht ausstehen können.

Vanessa Sangue hat einen lockeren Schreibstil, gewürzt mit diversen erotischen Szenen. In diesem Buch konnten mich leider die beiden Protagonisten nicht überzeugen. Auch wenn es in diversen erotischen Romanen derzeit als „schick“ gilt, zwanghaft verheiratet zu werden, fand ich dies bei den als stark dargestellten Charakteren hier unglaubwürdig. Auch fehlte mir hier die „Mafiahandlung“ im Hintergrund, so dass sich alles um das Zusammenraufen der beiden dreht. Das die beiden dem klassischen „enemies to lovers“ Muster zum Opfer fallen, ist ja bereits klar wie Kloßbrühe.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer Liebesroman ohne Besonderheiten, daher vergebe ich 8 von 10 Punkten. Ich hätte mir nach dem Vorband mehr erhofft.

 

Verlag: LYX.digital

erschienen: 2022

Seiten: 374

ASIN: B09RSYV2Q8

Rezension

Rezension // Melanie Baumert – Der Knackserich

Okay, große Mädchen mögen auch Bücher für kleine Mädchen, denn dieses Buch ist für Leser*innen im Lesealter von 3 bis 7 Jahren, aber ich fand die Kulleraugen und die Strubbelhaare so niedlich!

Für kleine Angsthasen und Kinder, die abends auf alles Lauschen, ist dieses Buch ideal. Denn wenn es knackst, ist dies gar nicht schlimm. Es steckt nämlich ein Knackserich dahinter.

Ein was? Ein Knackserich. Das Buch erzählt in Reimform von einer Prinzessin, die manchmal sehr allein ist. Sie kann eines Tages nicht schlafen, weil es knackst und sie schmiedet einen Plan, wie sie den Geräuschen auf die Schliche kommt.

Eine niedliche Geschichte mit tollen farbenfrohen Zeichnungen von Wiebke Rauers. Auf den einzelnen Seiten gibt es auch ordentlich was zu gucken, denn die Prinzessin und der Knackserich wuseln sich durch die Geschichte. Die Farben und auch die Reime haben mich ein wenig an mein geliebtes Neinhorn erinnert, auch wenn die beiden Protagonisten hier nicht so störrisch sind und es keine Phantasiewörter gibt.

Wer also beim Knacksen negative Gefühle (Grusel, Bibber, Graus) bekommt, der wird eines Besseren belehrt: Knackseriche bringen Glück und vielleicht taucht ja hier und da eine Wichteltür außerhalb der Weihnachtszeit auf? In meinem Haushalt gibt es sie…daher oute ich mich als Fan von Wichteln und Knackserichen: Volle Punktzahl. Können diese Kulleraugen lügen?

 

Verlag: Carlsen

erschienen: 2023

Seiten: 32

ISBN: 978-3551521620