Lesung

Lesung // Iny Lorentz – Die steinerne Schlange

Durch Stöbern auf der Verlagsseite von Droemer Knaur entdeckte ich vor einigen Wochen den PraeHistorischen Salon.

Den was?

Den Praehistorischen Salon des Niedersächsichen Vereins für Urgeschichte e.V.

 

Folgende Links kennzeichnen wir gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

 

 (https://www.landesverein-urgeschichte.de/PraeHistorischer_Salon/praehistorischer_salon.html).
© Sonja Kochmann

Autoren ausgewählter historischer Romane dürfen ihre Romane im Landesmuseum in Hannover vortragen. Doch um diese Lesung mit den Fakten zu verknüpfen, werden durch anwesende Historiker und andere Experten einige interessante Details erzählt.

 

© Sonja Kochmann

Am gestrigen Abend waren das Autorenehepaar Elmar und Iny zu Gast, die unter dem Namen Iny Lorentz eine unglaubliche Vielzahl von Büchern verfasst haben. Das neuste Werk

“Die steinerne Schlange”

wurde vorgestellt und die historischen interessanten Hintergründe durch die Moderation von Eckhard Wähler (Historischer Verein für Niedersachsen) und dem Althistoriker Dr. Jörg Fündling erläutert.

 

© Sonja Kochmann

Was auf den ersten Blick vielleicht etwas trocken klingt, dem sei gesagt, es war äußerst interessant.

Da ich bereits während meiner Schulzeit durch den Lateinunterricht von dem Thema “Rom und Römer” sehr fasziniert war (Danke an dieser Stelle für den packenden Lateinunterricht Herr Tiedje!) fand ich die Ausführungen von Dr. Fündling über Caracalla und sein Wirken spannend.

Im Laufe des Abends scheute sich der Althistoriker auch nicht, Seitenhiebe und Vergleiche zu Game of Thrones, Gladiator und Asterix auszuteilen. Diverse Äußerungen über mögliche parteiische Quellen und Besonderheiten ließen das doch für manche so trocken geglaubte Thema als amüsant und interessant herüberkommen.

Es ergab sich auch ein lockerer Plausch mit den Autoren über deren Werdegang und ihre Arbeitsweise. Wussten Sie zum Beispiel, dass nach langer Vorrecherche (manchmal bis zu 7 Jahre!) das Ehepaar so vorgeht: Elmar schreibt, gibt den Text an Iny. Diese korrigiert, dann geht der Text wieder an Elmar, der dann ggfs. nochmal historische Daten recherchiert und ergänzt. Dann geht der Text noch 5 weitere Male zwischen den beiden hin und her, so dass die Verlagslektoren lediglich 5% am Text ändern müssen. Durch die vielfältigen historischen Interessen des Ehepaars wären diese auch in der Lage sofort 3 Romanideen umzusetzen. Allerdings reicht beiden ein Buch pro Jahr!

Respekt!

Die Geschichte um die junge Gerhild und den besagten Feldzug war ein sogenannter Recherchefund. Denn bei einer Reise wurde Ihnen “der Floh ins Ohr gesetzt, einmal etwas Historisches über den Limes zu schreiben. Der biss dann halt zu.” Ob das Buch ein Einzelband sei, konnte nicht abschließend geklärt werden, da Elmar lediglich James Bond zitierte (“Sag niemals nie”) und Iny erklärte, dass die Seniorlektorin zwar gegen eine Fortsetzung sei, aber ihr Vertrag mit dem Verlag lediglich die Bedingungen enthalte, dass etwas Historisches geschrieben werden müsste.

 

© Sonja Kochmann

Herr Wähler berichtete von einem anderen Autorenpaar, bei dem beim Schreiben immer Streit ausbrach, wenn Protagonisten sterben sollten. Dies sei bei Elmar und Iny nicht der Fall. Iny kommentierte dies nur trocken: “Diese Ehe hält nicht lang.”

Das beide schnell und zügig arbeiten und die Handlung auch entsprechend anpassen können, wurde am Buch “Die Wanderhure” verdeutlicht. Der Verlag wollte damals das Buch nur kaufen, wenn innerhalb eines Wochenendes (!) ein Expose für die Fortsetzung vorgelegt werden konnte. Dieses wurde dann natürlich rasch gefertigt und als dann der Tod einer Person kritisiert wurde, wurde dieser Handlungsstrang auch noch umgearbeitet. (Diese musste dann aber leider etwas später sterben.)

Beide sehen ihre Produktivität und Kreativität darin begründet, dass sie sich jederzeit austauschen können, wenn der Text nicht richtig passt. Aus einem schlechten Text kann man stets einen guten machen, aber man könne nicht sofort einen guten Text erstellen.

Der Einblick in die Arbeit des Autorenehepaars und das Buch “Die steinere Schlange” mit den fachmännisch vorgetragenen Fakten hat mir sehr gut gefallen.

Ich werde auch die Veranstaltungsdaten des PraeHistorischen Salons weiter im Augen behalten. Danke für den schönen Abend.

 

© Sonja Kochmann

 

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