Rezension

Rezension // Rebecca Gablé – Der Palast der Meere (Waringham Saga #5)

England 1560: Elisabeth I. und Mary Stuart. Die eine Königin ist protestantischen Glaubens, die andere katholisch. Beide wollen den Thron. Damit Elisabeth I, diesen auch behält, ist Eleanor of Waringham das Auge der Königin und versucht durch alle Mittel, Intrigen und Putschversuche abzuwenden.

Dabei lernt sie den König der Diebe kennen und lieben. Doch darf das bei ihrer Verbundenheit zur Königin überhaupt sein?

Isaac of Waringham versucht, den heimischen Verpflichtungen durch eine Fahrt als blinder Passagier zu entkommen und lernt gefährliche Zeitgenossen kennen, die eine tragende Rolle für die Königin einnehmen.

Dieser neue Band der Waringham Saga wurde von mir wahrlich herbei gesehnt. Denn obwohl historische Bücher schnell langatmig und langweilig werden können, schafft es die Autorin, durch ihre Charaktere und Dialoge schnell den Leser zu fesseln.

Ich gebe zu, anfänglich hatte ich leichte Einstiegsschwierigkeiten aufgrund des Stammbaums der Waringhams (Der letzte Band wurde von mir 2011 gelesen.) Doch beim Lesen kam ich schnell wieder herein.

Eleanor und Isaac sind wirklich interessante Charaktere, deren Werdegang mit den historischen Persönlichkeiten ihrer Zeit verbunden wurden.

Besonders Eleanor ist der Autorin gelungen. Sie entspricht nicht dem Klischee der Hofdame (s. hierzu auch Bericht zum Meet and Greet) sondern hat ihren eigenen Kopf. Die Dialoge haben dadurch Pfiff und bei ihrem wortgewandten und selbstbewussten Auftreten wird dem König der Diebe schnell der Kopf verdreht. Beide sind wichtige Figuren auf Augenhöhe und es war eine Freude, den beiden in der Geschichte zu folgen.

Isaac, der nicht das schwarze Einhorn (das Wappen der Waringhams) sondern das schwarze Schaf der Familie zu sein scheint, findet seinen Platz in der Geschichte um die Seefahrt seiner Zeit. Seine Figur macht eine enorme Entwicklung und bringt den Part um die Seefahrt als spannungsgeladenes Element hinein.

Durch diese Figuren ist die Geschichte um Elisabeth I hervorragend dargestellt und der Leser erhält sogar die Chance, Shakespeare in seinen Anfangen zu erleben.

Die Charaktere zeichnen sich übrigens nicht nur durch historische Elemente aus, nein, auch alltägliche Dinge, die uns auch heute bekannt sein dürften: Mahallat und Lappidot sind nämlich mit ihren Namen so gar nicht einverstanden, sodass sie selbst einfachere Namensgebung betreiben.

Volle Punktzahl.

Verlag: Bastei Lübbe
erschienen: 2015
Seiten: 960
ISBN: 978-3431039269

© Sonja Kochmann

 

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