Rezension

Rezension // E. L. James – Shades of Grey: Befreite Lust (Shades of Grey #3)

Ana und Christian haben es getan: geheiratet. Sie durchleben Flitterwochen, die sich ordentlich sehen und hören lassen. Doch der Alltag wartet und hält auch eine Bedrohung bereit. Zerbricht daran das junge Glück?

Alles wird gut? Selbst bei einer SM-/Blümchensex-Beziehung wird geheiratet….Dennoch wird nicht alles gut.

Der neu eingeführte Erzählstil (Rückblick/Gegenwart) hat mich anfänglich verwirrt und ich fand es schade, dass die Hochzeit keine wirkliche inhaltliche Rolle spielt. (Da kommt die Romantikerin in mir durch.)

Gott sei Dank, hat die innere Göttin von Ana hier ein paar Auftritte weniger zu verzeichnen. Doch das Buch droht durch die inhaltlichen Wiederholungen (isst Ana genug, graue Augen, Mrs. Robinson, arbeitet Ana, arbeitet sie nicht) irgendwie trotz der Sexszenen langweilig zu werden.
Es scheint fast so, dass, obwohl es eine körperliche Entwicklung zwischen Ana und Christian gibt, das Zwischenmenschliche bei den Klischees bleibt. Erst durch das Aufblühen der in Band 2 angelegten Intrige und ein paar nicht geplanten (denn von Christian wird ja alles gern geplant) Entwicklungen bekommt das Buch Dynamik.

Die Sexszenen werden jedoch immer flacher, so dass ich mich tatsächlich beim Überfliegen dieser Szenen und der Emailszenen erwischt habe. Die häufigste Silbe in diesem Zusammenhang ist übrigens: “Ah!” Man müsste wirklich mal zählen, wie häufig dies im Buch vorkommt, aber ich hab anderes zu tun. Inwieweit dies durch die Übersetzung entstanden ist, kann ich leider nicht sagen. Anderenfalls sollte mal bei den deutschen Erotikautorinnen wie z.B. Sandra Henke, Inka Loreen Minden nachgeschlagen werden, wie man weibliche Verzückung so alles beschreiben kann.

Das Ende ist beinah zuckersüß und muss einfach ein Ende bleiben. (Es gibt Spekulationen, dass weiter geschrieben werden soll.)

Der Bonus: Zwei Szenen aus der Sicht von Christian war leider langweilig und hätte nicht sein müssen. Ich vergebe 7 von 10 Punkten und bin froh es geschafft zu haben. Ich kann nun mitreden und sagen: Diese Erotikreihe ist nicht wirklich etwas Besonderes. Für Erotikleser gibt es deutlich mehr Abwechslung in anderen Reihen und Veröffentlichungen.

Shades of Grey hat jedoch durch den ganzen Presserummel dafür gesorgt, dass die Erotikecke im hinteren Teil des Ladens zu einer große Fläche in der Mitte geworden ist. Auch die Nackenbeißercover sind out. Blüten und Obst sind jetzt ein sicheres Zeichen für nicht ganz jugendfreie Szenen.

Verlag: Goldmann
erschienen: 2012
Seiten: 672
ISBN: 978-3442478972

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