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Rowohlt

Rezension

Rezension // Liv Helland – Das Inselkrankenhaus: Sommerstürme (Das Inselkrankenhaus #1)

Auf einer kleinen Nordseeinsel wird die Hansen-Klinik betrieben. Ein kleines Inselkrankenhaus, in dem es jedoch viel zu tun gibt: Eines Morgens findet die Krankenschwester Greta Paulsen bei einem Spaziergang eine bewusstlose junge Frau. Auf der Suche nach Antworten gerät sie mit dem jungen Dr. Mark Ritter aneinander. Ein Zugezogener, dessen Beweggründe für den Umzug auf die Insel nicht ganz klar sind. Doch bald fliegen zwischen den beiden nicht nur die Fetzen, sondern auch die Funken.

Aber auch die junge Frau bringt ordentlich Aufregung auf die Insel.

Der Schreibstil der Autorin hat mir, wie gewohnt, gut gefallen. Wie gewohnt? Ja, denn hinter dem Autorennamen Liv Helland steckt Kathryn Taylor und von der habe ich schon gaaaaaaanz viel gelesen.

Schlagfertige Dialoge und ein gewisses Etwas zwischen den Protagonisten werden hier durch spannende medizinische Notfälle garniert. Wer also Arztserien mit Liebe, Freundschaft und Aktion mag, der ist hier genau richtig. Obwohl mir die Ortsbezeichnungen nicht wirklich geholfen, die Insel auszumachen, habe ich mich auf der unbenannten Insel gleich zu Hause gefühlt. Einmal dort am Strand spazieren gehen…..

Greta und Mark sind übrigens nicht die einzige Paarung, die den Leser an das Buch fesseln. Auch Gretas Bruder Erik und die Krankenschwester Leonie haben einige Hürden zum Liebesglück zu überwinden.

Dr. Helena Folkert dagegen trifft erstmals auf den zurückgezogenen Niklas v. Holten. Zwischen den beiden ist von Anfang an mehr. Eine Liebe mit Zukunft?

Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und der medizinischen Themen kommt keine Langeweile auf. Auch die für Arztserien typischen Konkurrenzkämpfe an der Klinik fehlen hier nicht. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und da, Gott sei Dank, zum Zeitpunkt des Lesens Band 2 schon erschienen war, las ich gleich weiter. Volle Punktzahl für dieses fesselnde Buch.

 

 

Verlag: Rowohlt

erschienen: 2021

Seiten: 432

ISBN: 978-3499003103

Lesung

Lesung // Andreas Winkelmann und Markus Knüfken – Wilder wird’s nicht

Auf dieses Buch bin ich durch die Bloggervorschau vom Rowohlt Verlag aufmerksam geworden. Denn die Bücher von Andreas Winkelmann habe ich erst vor einiger Zeit entdeckt und kenne noch nicht alle von ihm, da er so fleißig schreibt. Da es in dem Buch aber nicht um die gewohnten Thriller geht, sondern um Erfahrungen beim Wandern mit seinem Freund Markus Knüfken war dieses Buch ein ideales Geschenk.

Ein Geschenk, dass ich zum Erstaunen der Buchhändlerin gleich zweimal gekauft habe, denn bei den Beschenkten handelt es sich um meinen Mann und seinen besten Freund. Beide neuerdings dem Wandern zugetan und beide haben mit nur einem Tag Abstand im Mai Geburtstag.

Mein Mann liest gern ab und an ein Sachbuch und ich war gespannt auf seine Reaktion. Das Buch hat ihm sehr gut gefallen und daher nutze ich meine Chance auf einen gemeinsamen Lesungsbesuch im Wolfcenter in Dörverden bei einem Lagerfeuer.

© Sonja Kochmann

© Sonja Kochmann

© Sonja Kochmann

© Sonja Kochmann

Zur Einstimmungen des gemeinsamen Abends hatte Markus Knüfken ein stimmungsvolles Video erstellt, in dem man erkennen konnte, dass die Landschaft und die Wandertouren wirklich beeindruckend waren. Doch was so idyllisch wirkte, hat auch seine Geschichten, von denen wir nach und nach erfuhren.

Echte Wandersleut, harte Jungs der Wildnis, brauchen auch Namen für die Wanderschaft und so erfuhren wir von Cliff und Hänger. Cliff ist in diesem Fall Andreas Winkelmann und Hänger Markus Knüfken.

Anfänglich bestand die Herausforderung im Überleben eines Matratzenlagers mit anderen vollgeschwitzten Wandern Nase an Nase mit aromatischem Polyester. Später wurde das aufregendere und wildere Ziel und das große Vorhaben mit Blutschwur besiegelt. Mit einem lachenden und einem fast weinenden Auge wurde von Regen, Schnee, Touristenmassen, peitschenden Zelten und absoluter Wildnis berichtet.

Und dabei war nicht alles super zwischen den beiden. Denn Andreas Winkelmann organisiert sein Wanderequiment stets nach dem Motto „Planung ist alles“. Markus Knüfken jedoch eher nach dem Motto einer Frauenhandtasche „Alles drin – nur wo?“ An dieser Stelle gab es sowohl Stirnrunzler als auch Gelächter. Sie haben es trotz unterschiedlicher Lebensart zurückgeschafft und es wird auch im nächsten Jahr ein weiteres Buch über eine Tour mit Markus Knüfken geben. Obwohl Andreas Winkelmann noch nie länger als zwei Stunden Fahrrad gefahren ist, wollen die beiden eine Route von 7000 km durch 10 Länder entlang der Nord- und Ostsee mit zwei Lastenebikes von Velo Lab Bremen radeln und Plastikmüll sammeln. Das wurde sich zwar nicht gut überlegt, aber was soll’s.

© Sonja Kochmann

Ziel ist es, Geld für den guten Zweck zu sammeln, um eine Organisation zu unterstützen, die maritimen Müll sammelt. An dieser Stelle wurde die Organisation One Earth – One Ocean e.V. vorgestellt, die ich bisher tatsächlich noch nicht kannte. (Sehr interessant und schaut Euch unbedingt mal die Homepage an.) Das Projekt soll über Social Media begleitet werden, denn wer leidet, kann viel Mitleid und damit auch Spenden generieren. Und dass dies der Fall sein wird, davon sind beide überzeugt. Auf jeden Fall werden noch Sponsoren gesucht, bevor es nächstes Jahr im März/April losgehen wird.

© Sonja Kochmann

Ich bin gespannt. In den nächsten Wochen und Monaten dürften wir mehr über Social Media erfahren.

Der Abend am Lagerfeuer mit Wolfsgeheul hat sich sehr gelohnt und sollte Andreas Winkelmann dort noch einmal eine Lesung abhalten, sind wir wieder mit dabei.

© Sonja Kochmann

Rezension

Rezension // Andreas Winkelmann – Die Karte (Kerner und Oswald #4)

Sport ist Mord! Ich sag es ja immer wieder. Andreas Winkelmann spricht mir mit diesem Buch aus der Seele….mit seinem mitreißenden Schreibstil wird hier nun der Fitness-Tracker zum Werkzeug des Serienmörders. Mit Hilfe dieses digitalen Mediums, weiß der Täter, wo er den jungen Frauen auflauern kann und zeichnet etwas Besonders auf die Karte von Hamburg ins Netz.

Jens Kerner und sein Team stehen vor einer neuen Herausforderung.

An dieser Stelle möchte ich eindrücklich darauf hinweisen, dass die Reihenfolge unbedingt einzuhalten ist. Denn nicht nur die Beziehung zwischen Jens und Rebecca geht auf die nächste Ebene, auch gibt es notgedrungen personelle Veränderungen und ein geändertes Verhalten der Vorgesetzen. Eine Entwicklung, die mir teilweise gut gefallen, aber auch geschockt zurückgelassen hat. (Mehr verrate ich diesbezüglich nicht.)

Bereits im Vorband kam der digitale Forensiker Tony Hillmann dazu, der hier natürlich in seinem Element ist. Er kann zeigen, was er kann und findet sich gut ein. Auch der Polizist Walter Knüfken kommt als Verstärkung dazu. Er kitzelt den Ehrgeiz von Jens, ist aber ein guter Polizist. (Ob er bleibt, ist fraglich, aber ich vermute es.)

Zwischen Jens und Rebecca knistert es nun gewaltig, die Dialoge der beiden werden neckischer und die beiden sind inzwischen auf mehr als einer Ebene ein Dreamteam. Auch die Chefin Frau Baumgärtner hat die Besonderheiten ihres Teams erkannt und grätscht nur noch in extremen Situationen dazwischen, wenn es von ihr als Chefin quasi erwartet wird.

„Die Karte“ ist tatsächlich mein erstes Buch, in dem Corona am Rande erwähnt wird. Die Pandemie findet Erwähnung, um die besondere Belastung der Polizei und die aggressive Stimmung mancher Gruppen gegenüber polizeilichen Anordnungen darzustellen. Ich fand dies gelungen, es hätte aber auch nicht mehr sein dürfen.

Wie von Andreas Winkelmann gewohnt, ergeben sich viele Fährten, die nicht nur auf der Karte in verschiedene Richtungen führen. Durch Rückblicke und Einschübe ist der Leser einen Tick mehr im Bilde als die Ermittler, kann aber nur den Täter, den Hass und das Motiv erahnen. Ich vergebe volle Punktzahl für diesen spannenden Thriller.

Obwohl ich ja das Ende nun kenne, freue ich mich dennoch auf die Lesung mit dem Autor in Hannover. Die Apostelkirche ist hierfür die richtige Kulisse…..

 

 

Verlag: Rowohlt

erschienen: 2021

Seiten: 384

ISBN: 978-3499000409