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Special // Interview mit Meike Werkmeister

Meike Werkmeister nimmt uns mit dem Buch “Sterne sieht man nur im Dunklen” mit auf meine Lieblingsinsel Norderney. Ich durfte der Autorin noch ein paar Fragen stellen:

© Sonja Kochmann

Wie lange dauerte das Schreiben für das Buch „Sterne sieht man nur im Dunkeln“?

 

Von der ersten Idee bis zum fertigen Manuskript habe ich etwa ein Jahr lang daran geschrieben. Allerdings geschah dies nicht am Stück, da ich auch als freie Journalistin arbeite und parallel ein Sachbuch-Projekt angenommen hatte.

 

 „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ ist nicht Dein Erstlingswerk. (Das müsste „Nachspielzeit in Sachen Liebe“ sein.) Wer oder was hat Dich generell zum Schreiben gebracht?

 

Wie die meisten Autoren schreibe ich eigentlich immer schon – als Kind vor allem Briefe, als Jugendliche Gedichte und Kurzgeschichten. Ernsthaft mit dem ersten Romanprojekt gestartet bin ich vor etwa zehn Jahren, dieses wurde allerdings nicht veröffentlicht. Seitdem habe ich einige Ideen angefangen und verworfen. 2016 hat der E-Book-Verlag dotbooks dann meinen Roman „Nachspielzeit in Sachen Liebe“ herausgebracht, wofür ich viel nettes Feedback von LeserInnen bekommen habe. Alle diese Erfahrungen haben mich als Autorin weitergebracht. „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ fühlt sich für mich an wie ein Debüt, weil es mein erster gedruckter Roman ist, und mein erster bei einem großen Publikumsverlag.

 

Wie schreibst Du? Wie verläuft ein Arbeitstag bei Dir?

 

Wenn ich schon mitten in einer Geschichte drin bin und weiß, wohin sie geht, schreibe ich manchmal stundenlang am Stück und kann gar nicht mehr aufhören. In der Phase, in der ein Buch entsteht, ich mir noch Gedanken über Figuren und Handlung mache, gehe ich gern spazieren, höre viel Musik und suche überall Inspiration, mein Notizbuch ist immer dabei. Die besten Ideen habe ich nicht am Schreibtisch, sondern zufällig unterwegs im Bus, an der Käsetheke, bei einem Konzert oder in Gesprächen mit anderen.

 

Warum gerade Norderney?

 

Ich fahre schon seit meiner Kindheit in den Ferien auf die Insel. Norderney ist für mich ein bisschen wie eine zweite Heimat am Meer und ein Sehnsuchtsort. Ich liebe die langen Strände mit dem feinen weißen Sand, die Dünen, den Wind, die Wellen. Ich empfinde diese Umgebung als sehr inspirierend, deswegen hat es auch großen Spaß gemacht, sie als Schauplatz für meinen Roman zu verwenden.

 

© Sonja Kochmann

Wo ist Dein Lieblingsort auf der Insel?

 

Der Nordstrand unterhalb vom Surfcafé am Januskopf. Dort sitze ich gern mit meiner Familie auf Surfbrettern im Wasser. Wir machen Wellenreiten und lieben diesen Ort über alles – bei jedem Wind und Wetter.

© Sonja Kochmann

Im Buch kommen kaum Straßennamen und Orte auf Norderney vor. Mir hat Sandra Lüpkes mal erklärt, dass dies Lektoren nicht so gern sehen. Ist das hier auch so gewesen? Wo wäre das Café ungefähr zu finden?

 

Die Entscheidung, wenige konkrete Ortsnamen zu verwenden, kam instinktiv beim Schreiben. Das Restaurant „Weiße Düne“ etwa, an dem Anni und Simon an einer Stelle im Buch vorbeischlendern, erkennt jeder, der schon einmal dort war. In einem Magazinartikel hätte ich den Namen genannt, im Roman überlasse ich solche Dinge lieber der Phantasie. Für Marias Café Strandmuschel gibt es auf Norderney hingegen kein echtes Vorbild. Es befindet sich in meiner Phantasie am Rand der Dünen am Nordstrand.

© Sonja Kochmann

Wie kam es zu der Idee mit Annis Plakaten und schließlich der Zusammenarbeit mit Renata Wolff von www.hausnr26.de?

 

Ich habe mir Anni als eine gefühlvolle, kreative Person vorgestellt, die einen Ausgleich zu ihrem Job als Game-Designerin pflegt, bei dem sie völlig frei ihre eigenen Ideen umsetzen kann. Ich mag gerne Sprüche und schöne Prints, und irgendwann kam mir die Idee, dass es gut zu Anni passen würde, wenn sie in ihrer Freizeit welche entwirft. Die Sprüche habe ich mir ausgedacht, aber grafisch umsetzen konnte ich sie selbst nicht. Es war mir wichtig, dass die Prints im Buch einen bestimmten Look haben, daher habe ich auf Etsy (damals noch Dawanda) nach Hobby-Illustratoren gesucht. Da bin ich auf Renata Wolffs Shop „Haus Nr. 26“ gestoßen und habe mich direkt in ihre Entwürfe verliebt. Genau so hatten Annis in meiner Phantasie ausgesehen. Ich habe Renata angerufen und konnte sie zum Glück schnell davon überzeugen, mitzumachen. Sie hat so schöne Prints für das Buch entworfen, ich liebe jede einzelnen davon.

 

Welches ist Dein Lieblingsspruch aus dem Buch?

 

„Wenn das Leben dir Sturm schickt, mach wenigstens die Haare auf“. Das sage ich mir insgeheim, wenn ich einen schlechten Tag habe, und es bringt mich direkt zum Schmunzeln.

© Meike Reiners

Anni liebt das Medley von Pur als Loslass-Song. Was ist Deiner?

 

Zu PUR tanze ich auch gerne, aber ich liebe alles Mögliche zum Tanzen, zum Beispiel Britney Spears und alle Boybands. Wenn ich aktuell einen Song wählen müsste, wäre es „Don’t stop me now“ von Queen.

 

Besteht die Möglichkeit, noch ein Buch auf Norderney spielen zu lassen?

 

Ich liebe diese Insel und empfinde sie als grandiosen Schauplatz. Also von mir aus: gern!

© Sonja Kochmann

Wie stehst Du zu Buchreihen? Bist Du davon begeistert, oder magst Du lieber Einzelbücher?

 

Ich mag beides. Manche Bücher sind in sich abgeschlossen, andere nicht. Den Vierteiler von Elena Ferrante habe ich zum Beispiel verschlungen. Die irische Autorin Marian Keyes hat sich einst für jede Schwester der Walsh-Familie einen eigenen Roman ausgedacht, das habe ich geliebt, denn die anderen kennt man beim Lesen bereits. Wenn die Geschichte und die Figuren es hergeben, finde ich Reihen toll.

Vielen Dank für das Interview. Ich hoffe auf ein (persönliches?) und literarisches Wiedersehen….viel Erfolg weiterhin.

 

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