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Krimi

Rezension

Rezension // Alan Bradley – Flavia de Luce: Eine Leiche wirbelt Staub auf (Flavia de Luce #7)

© Sonja Kochmann

Flavia de Luce wird verschifft bzw. verbannt von England nach Kanada in Miss Bodycote’s Mädchenschule. Denn schließlich wird von ihr viel erwartet. Doch Flavia wäre nicht Flavia, wenn in ihrer Nähe kein Mord aufzuklären wäre. Bereits in der ersten Nacht auf ihrem Zimmer in der Mädchenschule purzelt eine Leiche aus dem Kamin.

Ich liebe die Reihe um die kleine Heldin Flavia de Luce. Jeder Band wurde von mir heiß herbeigesehnt und wenn ich gerade ein anderes Buch bei Erscheinen las, so wurde dies eiskalt abserviert.

Auch diesem Buch wurde der Vorrang gewährt und ich hatte es nach ein paar Tagen durch. Flavia ist für mich nach wie vor eine Mischung aus Wednesday Adams und Kalle Blomquist! Ihr detektivisches Gespür ist einzigartig verwoben mit ihren Fähigkeiten als Chemikerin.

Während ich beim Vorband einige Einstiegsschwierigkeiten hatte, fand ich mich in diesem Band sofort zurecht. Aufgrund der Vorgeschichte der Akteure ist das Einhalten der Reihenfolge empfehlenswert.
Die Einleitung mit einer Anekdote zur Verwesung, und Mumifizierung war auch gleich wieder gewohnt morbide.

Der Autor schafft es gekonnt, Flavia als schlaues Mädchen hinzustellen, dass dennoch das ein oder andere Mal Heimweh nach Buckshaw verspürt. Beim Grübeln muss Flavia an Dogger , ihre Schwestern oder ihr Fahrrad Gladys denken und bekommt ihre berüchtigten Geistesblitze.

Ihre Ausbildung ist eine andere als erwartet und Flavia muss herausfinden, wem sie vertrauen kann. Ihr “Faible für Fäulnis” und Chemie trifft einen Mord im Stile von Agatha Christie. Die Dame wird sogar das ein ums andere Mal zitiert. Auch wenn in diesem Band ein Wechsel von England nach Kanada vollzogen wird, empfinde ich das Setting, die Nachkriegszeit und Flavias Eigenschaften als besonders interessant.

Ihre Kombinationsgabe und die Aufschlüsselung des Mordes mit dem besonderen Schreibstil des Autors erinnern auch ein bisschen an die Serie “Mord ist ihr Hobby”. Für mich wieder ein Fall mit voller Punktzahl und Band 8 muss bitte ganz schnell geschrieben und übersetzt werden!

Verlag: Penhaligon
erschienen: 2016
Seiten: 416
ISBN: 978-3764531126

 

Rezension

Rezension // Alan Bradley – Flavia de Luce: Tote Vögel singen nicht (Flavia de Luce #6)

© Sonja Kochmann

Flavias Mutter kehrt heim! Wie? In einem Sarg. Bei der feierlichen Gedenkstunde am Bahnhof kommt es jedoch zu einem Todesfall und was wollte Churchill bloß von Flavia? Fragen über Fragen, die von der bereits erfahrenen Hobbyermittlerin Flavia gelöst werden müssen.

Obwohl ich die vorherigen fünf Bände geliebt und verschlungen habe, fühlte ich mich ein wenig in die Geschichte hinein gestoßen. Denn die erwartete Rückkehr der verschollenen Mutter kam ohne Ankündigung: Der Leser war einfach mittendrin.

Zu Flavia, ihrer Familie und den Dorfbewohnern muss man nicht viel sagen; die skurrile Umgangsweise der Personen untereinander und die Dialoge sind einfach einzigartig.

Gefördert durch das Cover bin ich immer noch der Meinung, Flavia ist eine Kreuzung aus Kalle Blomquist und Wednesday Adams!

Ihre detektivische Spürnase arbeitet dauerhaft auf Hochtouren und so versucht sie den Tod der Mutter und die Geschehnisse auf dem Bahnhof zu entschlüsseln. Dabei lösen sich einige Rätsel aus den Vorbänden auf und zeigen große Änderungen für die Zukunft auf. Ich bin gespannt. Denn bei solchen Reihen ist schließlich auch die Weiterentwicklung der Charaktere wichtig.

England in der Nachkriegszeit und Flavias Begeisterung für die Chemie sind hier ebenfalls hervorzuheben. Denn beides setzt der Autor gekonnt ein, um den Leser zu fesseln: 8 von 10 Punkten aufgrund der anfänglichen Startschwierigkeiten.

Verlag: Penhaligon
erschienen: 2014
Seiten: 320
ISBN: 978-3764531003

 

Rezension

Rezension // Sina Beerwald – Mordsmöwen

Hunger! Alarm! Möwe Ahoi, Späher einer kriminellen Möwenbande muss feststellen, dass der Crepes-Stand-Besitzer Knut verschwunden ist. Wovon sollen sich die Möwen nun ernähren und wann kommt Knut wieder? Sie gründen die Schoko-Crepes und kommen einem Mord auf die Schliche.

Mal was völlig anderes! Die Mordermittlungen aus der Perspektive einer Möwenbande zu erzählen, birgt einige Lacher und enthält dennoch etwas Kritik.

Denn warum müssen Stadtmenschen 1 Million Heringe für Häuser auf Sylt bezahlen und die Insulaner haben selbst keinen Wohnraum mehr?

Die Möwenbande enthält viele verschiedene Charaktere durch die es zu einem ordentlichen Durcheinander bei den Mordermittlungen kommt. Hier gibt es nämlich einen Alkoholiker, einen fast blinden Chef, Möwen vom anderen Ufer mit Modellambitionen, pubertierende Jungmöwe und noch einige mehr.

An einigen Stellen rückt der Mord durch dieses Möwendurcheinander fast in den Hintergrund, aber die Auflösung des Mordes ist schließlich geschickt umgesetzt: 8 von 10 Punkten.

(Freut Euch, die Autorin hat Band 2 schon angekündigt.)

Verlag: Emons
erschienen: 2013
Seiten: 208
ISBN: 978-3954511358

Gesehen auf der Frankfurter Buchmesse 2013
© Sonja Kochmann