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Krimi

Rezension

Rezension // Alan Bradley – Flavia de Luce: Das Geheimnis des kupferroten Toten (Flavia de Luce #eShort)

Flavia erhält die Nachricht, dass es im Internat Greyminster einen Toten geben soll und sie dringend erwartet wird. Da springt doch Flavia gleich auf ihr Fahrrad Gladys und nimmt die Ermittlungen auf.

Als ich das Erscheinen des 8. Band der Reihe um Flavia de Luce per Email angekündigt bekam, entdeckte ich auch diese kostenlose eShort Geschichte, die ich natürlich auch gleich haben musste.

Mir ist die junge Dame mit ihrem Hang zur Kriminalistik und Chemie richtig ans Herz gewachsen. Was mich fasziniert? Sie ist, auch wenn ich den Vergleich schon mehrfach angeführt habe, eine Mischung aus Wednesday Adams und Kalle Blomquist. Daher war ich auch etwas enttäuscht, die gewohnte Flavia nicht auf dem Cover zu finden.

Flavia erhält einen Brief und stürmt zur Leiche. Das dies so einfach möglich ist, macht deutlich wie anders die “Uhren” damals tickten. Dennoch fand ich dies etwas weit hergeholt. Flavia erhält die Lösung innerhalb von 27 Seiten bzw. handlungstechnisch innerhalb ein paar Stunden. Nichts gegen Flavia, aber dies ist wirklich ein Rekord und ein kleiner Exkurs in Chemie, der trotz der Kürze gelungen ist.

Wann genau diese Geschichte einzuordnen ist, wird in der Handlung nicht deutlich, da es keine Hinweise auf die Bewohner von Buckshaw gibt und daher kann diese problemlos losgelöst von den anderen Bänden gelesen werden. Ich vergebe 7 von 10 Punkten, weil es den Abschied von Flavia bis zum nächsten Band etwas abgemildert hat.

Verlag: Penhaligon
erschienen: 2017
Seiten: 27
ASIN: B06WRTJZ27

 

© Sonja Kochmann

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Hans Rath, Edgar Rai – Bullenbrüder (Ein Fall für die Bullenbrüder #1)

Zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein können: Holger, leitender Kommissar und Charlie, Privatdetektiv.

Der eine bewohnt ein Haus mit zänkischer Ehefrau, der andere wurde gerade von seiner letzten Freundin an die Luft gesetzt. Widerwillig gewährt Holger Charlie einen Schlafplatz im Gartenhäuschen, denn eigentlich hat er keinen Sinn für Schlafgäste: Ein enger Vertrauter des hiesigen Drogenbosses wurde ermordet. Wer steckt dahinter und warum interessiert sich auch Charlie dafür?

Das Buch wurde in den letzten Monaten sehr stark beworben, hätte ich es zeitlich geschafft, hätte ich mir die Autoren auch auf der Leipziger Buchmesse angeschaut, nun musste ich in meiner privaten Drogenküche zu diesem Roman greifen:

Vom Schreibstil der beiden Autoren muss ich sagen, es liess sich leicht lesen, aber ich habe aufgrund der Vermarktung mehr lustige Dialoge erwartet. Die beiden Brüder kabbeln sich auf Kindergartenniveau (“Hätte, hätte Fahrradkette”) und die Nebenfigur Kommissarin Bökh stielt den beiden mehrfach mit sexistischen Sprüchen die Show. (Diese waren allerdings wirklich witzig.)

Der Kriminalfall hat mich spannungsmäßig leider nicht wirklich umgehauen, denn ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die Spannung nur so dahin tröpfelt. Da flossen der Chablis und andere alkoholische Getränke deutlich mehr.

Als Leserin, die einige Polizisten in der Familie hat, haben sich mir bei einigen Szenen jedoch die Haare gesträubt. Holger lässt sich massiv an der Nase rumführen und wäre schon ab der Hälfte des Buches seinen Job auf Lebenszeit los, da die Polizeibehörde doch so einige Daten- und auch Beweismittelsicherungen hat. Das hier mag ja witzig sein, aber völlig unrealistisch.

In einigen Online-Shops wird bereits von Fortsetzungen gesprochen, da einige familiäre Probleme ungeklärt sind, kann ich mir dies gut vorstellen; allerdings nur wenn die Jungs mehr aus dem Quark kommen und Frau Bökh genau soviel Pfeffer im Hintern hat und noch mehr Szenen bekommt: 5 von 10 Punkten – ausbaufähig.

Verlag: Wunderlich
erschienen: 2017
Seiten: 320
ISBN: 978-3805251044

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Sandra Lüpkes – Die Sanddornkönigin (Wencke Tydmers #1)

 

Juist in herbstlicher Stimmung: schwindende Touristen und gestresste Hotelmitarbeiter. Im exklusiven Hotel “Dünenschloss” werden die Sanddorntage vorbereitet, um noch ein paar Touristen auf die Insel zu locken. Doch dann wird in den Dünen die frisch gekürte Sanddornkönigin gefunden.

Wencke Tydmers und ihr Kollege Sanders werden für Ermittlungen vom Festland auf die Insel geschickt.

Da mir Sandra Lüpkes Reihe um Jannike und ihr Inselhotel so gut gefallen haben, habe ich beschlossen auch Wencke Tydmers eine Chance zu geben.

Bei der Sanddornkönigin handelt es sich um einen klassischen Krimi, der seine Besonderheiten durch maritime Landstriche und Eigenarten bekommt. Maritime Eigenarten? Ja, wer schon mal Urlaub auf einer Nordseeinsel gemacht hat oder einen Friesen persönlich kennt, wird wissen, das Insulaner ein ganz besonderes Völkchen sind.

In den Dialogen und Szenen, die Wencke Tydmers und ihr Team durchlaufen, wird dies besonders deutlich und obwohl ein Krimi nicht unbedingt zum Lachen ist, musste ich hier und da mal Schmunzeln.

Ein bisschen hat mich dieser Hoteldirektor an den Hoteldirektor aus “Das kleine Inselhotel” erinnert. Ob die Autorin mehrfach schlechte Erfahrungen mit dicken Hoteldirektoren gemacht hat?

Wencke hat mir als Ermittlerin gut gefallen und ihre Art zu ermitteln, machen den Roman hinsichtlich der Menschlichkeit glaubwürdig. Der Mörder ist nicht der Gärtner, aber wird auf interessante Art nach einigen Sackgassen gefunden.

Ein Krimi mit besonderer maritimer Note, der solide 7 von 10 Punkten erhält!

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2005
Seiten: 208
ISBN: 978-3499238970

© Sonja Kochmann