Browsing Tag:

Kleinstadt

Rezension

Rezension // Alice Clayton – Cream of the Crop: Erste Sahne (Hudson Valley #2)

© Sonja Kochmann

Auf dieses Buch wurde ich bei Netgalley durch das sehr offensichtliche Cover aufmerksam. Ich fand es zwar etwas sehr plump, wurde aber anhand des Klappentextes doch neugierig. (Das englische Cover ist übrigens kein Deut besser.)

Obwohl es sich um den zweiten Band der Hudson Valley Reihe handelt, dachte ich sofort: DAS ist etwas für mich. Denn hier trifft eine toughe Werbefachfrau aus New York auf den sexy Milch- und Käsebauern Oscar.

Bei dieser Beschreibung musste ich doch glatt an meine Lieblingsreihe True North von Sarina Bowen denken. Städterin trifft auf Naturburschen. Es scheint ein Geheimrezept zu sein. Doch funktioniert es auch hier?

Der Schreibstil von Alice Clayton lässt sich gut lesen. An erotischen Szenen und flotten Sprüchen mit Erotikanteil mangelt es hier auf keinen Fall, denn die Heldin Natalie ist, trotz ein paar Kilos zuviel, keine Kostverächterin, was Männer und Käse angeht.

Genussvoll und auch gewöhnungsbedürftig, denn die Kurven und auch ihre Sichtweise auf Männer werden einen Tick zuviel erwähnt, so dass die selbstbewusste Haltung, die durchaus tiefer gehende Ursachen hat, ein bisschen sexistisch anmutet.

Doch die Dialoge mit Oscar sind prickelnd und humorvoll, so dass man sich schnell mehr vom Bauern und vom Käse erhofft. Ein Thema, was geschickt in die ländliche Idylle mit hineingebracht wird. Ein bisschen Brie herstellen kann erotisch sein, aber ob Natalie, dies in ihren Peeptoe-Pumps auch findet? Ein vielversprechender Kontrast.

Der Vorband “Nuts – Verrückt nach Dir” handelt übrigens von Natalies Freundin Roxie und dem Farmer Leo, die beide am Rande vorkommen. Die Protagonisten sind gelungen und ich wurde neugierig auf das Städtchen im Hudson Valley. Hier gibt es noch ein paar andere interessante Protagonisten, die sich für weitere Bücher eignen würden.

Band 1: “Nuts – Verrückt nach Dir” und Band 3: “Buns – Unwiderstehlich” sind trotz der Kritikpunkte auf meiner Wunschliste gelandet und werden mir wieder einen kleinen Ausflug in das idylische Hudson Valley bescheren. Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

Verlag: Sieben Verlag
erschienen:
Seiten: 308
ISBN: 978-3864437618

Rezension

Rezension // Sarina Bowen – True North: Du bist alles für immer (True North #3)

Lark hat Schreckliches erlebt. Daher beschließt sie Boston für eine Weile den Rücken zu zu kehren und auf der Farm der Shipleys eine Weile auszuhelfen. Der ruhige Zach stellt keine Fragen und ist nachts in der Personalbarracke eine wahre Stütze, wenn die schrecklichen Alpträume kommen.

Doch kann Lark ihr Trauma verarbeiten? Oder verdrängt sie es nur? Ist sie bereit für ein neues Leben und eine Beziehung mit Zach, der seine eigenen düsteren Gedanken hat….

Die Farm der Shipleys hat es mir bereits im ersten Band “Wo auch immer du bist” sehr angetan. Nach einem kurzen Ausflug ins Umland mit “Schon immer nur wir” finden wir uns in diesem Band endlich wieder auf der Apfelfarm ein. Die Protagonisten sind mir bereits sehr ans Herz gewachsen, so dass ich jedem empfehle, die richtige Reihenfolge einzuhalten.

Der Leser erfährt nach und nach, was mit Lark geschehen ist. Diese Darstellungsweise passt hervorragend zu Larks Gefühlswelt. Sie verarbeitet selbst erst nach und nach, was passiert ist und versteht auch erst nach einigen Wochen, dass man nicht kommentarlos darüber hinweg gehen kann.

Zach, ehemaliges Mitglied einer extrem religösen Sekte, erfuhr bislang im Leben kam Glück, Fürsorge und Liebe. Dabei ist der junge Mann sehr einfühlsam und hat sich in den vergangenen Jahren auf der Farm weiterentwickelt. Er versucht, manche Dinge aufzuholen, aber geht dabei nicht über Leichen.

Diese Kombination sorgt für ein harmonisches Protagonistenpärchen, was “nur noch” die Schatten der Vergangenheit überwinden muss. Ein Buch mit Fürsorge, Freundschaft, Liebe, Zärtlichkeit und einigen pikanten Szenen. Volle Punktzahl.

Ich hoffe, dass Lyx den vierten Band “Bountiful” schnell einkauft und übersetzt. Denn hier wird es um die bereits mehrfach erwähnte Zara und den Vater ihres Babys gehen. Einen kleinen Ausblick gab es ja schon auf den letzten Seiten dieses Buches. Ich bin gespannt und möchte wieder nach Vermont!

P.S.: Lieber Verlag, Eure Cover sind schön, ABER habt ihr Euch mal die Sahnehäppchen der englischen Cover angeschaut? Schrift vs. Waschbrettbauch, nackter Haut und Muskeln pur…hallo?!

Verlag: Lyx
erschienen: 2017
Seiten: 416
ISBN: 978-3736306011

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Debbie Macomber – Rosenstunden (Rose Harbor #5)

Vor fast einem Jahr hat Mark Cedar Cove und damit auch Jo Marie verlassen. Er wollte einen Freund aus dem Irak nach Amerika holen, doch ob er diese Mission überlebt hat, weiß Jo Marie nicht. Sie ist hin und her gerissen, ob sie tatsächlich ihr Leben und auch eine Liebe ohne Mark weiterführen soll.

Emily ist nach der Auflösung ihrer Verlobung bei Jo Marie eingezogen. Sie sucht nach einem Haus für einen Neuanfang in Cedar Cove und findet einen mürrischen Hausbesitzer namens Nick, der genau wie sie durch die Schatten der Vergangenheit stark gezeichnet ist.

Ich habe mich aufgrund der Vorbände sehr auf diesen Band gefreut und wurde von Seite zu Seiter skeptischer. Ich habe mir aufgrund des abweichenden Schreibstils sogar die Frage gestellt, ob Debbie Macomber diesen Band überhaupt selbst geschrieben hat oder durch jemanden anderes die Reihe hat beenden lassen. Vielleicht ist der Stil auch durch die deutsche Übersetzung entstanden? Oder den fast erzwungenen Abschluss?

Es fiel mir schwer, in die Geschehen hineinzukommen, obwohl die Geschichte um das Bed and Breakfast mir doch sehr präsent ist. Jo Marie war mir zu passiv und zu depressiv, was zu ihrem energiereichen Tatendrang der Vorbände nicht so recht passen wollte. Auch als dann endlich zwei Männer um Jo Marie werben (welche verrate ich nicht), fand ich die Grundstimmung sehr trist und wehleidig.

Die Geschichte um Emily und Nick mit ihren gut gelungenen Dialogen hat den Band doch lesenswert gemacht, denn hier konnte man den altbewährten Stil der Autorin zum Verkuppeln von Paaren erkennen. Emily wurde übrigens bereits in den Vorbänden als “Verlobte” eines Mannes vorgestellt, der auf einem Klassentreffen seine Jugendliebe wieder trifft.

Aufgrund der Vielzahl an Verknüpfungen empfehle ich auf jeden Fall, die richtige Reihenfolge einzuhalten. An einigen Stellen wird hierauf Bezug genommen und in Form einer Kaffeeklatschgeschichte kurz von Jo Marie zusammengefasst.

Diese unglückliche Konstellation führte jedoch größtenteils zu einem “Dahinplätschern” der Handlung und sorgte teilweise für zähe Lesestunden. Ich vergebe daher mit gutem Willen 5 von 10 Punkten, da mir der Abschied vom Rose Harbor Inn schwer fiel.

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2017
Seiten: 416
ISBN: 978-3734104497

© Sonja Kochmann