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Harper Collins

Rezension

Rezension // Jane Linfoot – Ein verschneites Weihnachtsfest in Cornwall

Weihnachten kommt unaufhaltsam näher und Ivy freut sich voller Tatendrang, dieses Fest auf einem Schloss in Cornwall verbringen zu dürfen. Ihre Freundin hat sie engagiert, für eine instagramtaugliche Dekoration zu sorgen, da diese als Influencerin die richtige Location für ihre Fotos benötigt.

Als sie einige Tage vor ihrer Clique ankommt, stellt sich Ernüchterung ein. Cockle Shell Castle ist internetfreie Zone und hat bisher keinerlei Weihnachtsdekoration. Das einzige, was dieses Schloss zu bieten hat, ist ein mürrischer Schlossherr namens Bill, der zwar gut aussieht, aber sich die Vermietung des Schlosses ganz anders vorgestellt hat.

Chaos.

Chaos ist für einen Weihnachtsroman mit Liebe und vielen Personen eine ordentliche Grundlage. Da muss man die Ärmel hochkrempeln und mitanpacken und genau das macht Ivy. Sie wächst geradezu über sich hinaus, um für die richtige Weihnachtsstimmung zu sorgen. Dabei ignoriert sie die Anziehungskraft von Bill, dem sie tatsächlich schon vor Jahren bei einem unvergesslichen Skiurlaub begegnet ist und stürzt sich in die Arbeit. (Wer noch Anregungen für Deko, Filme, Rezepte und ähnliches sucht, wird hier definitiv Inspiration finden.)

Cockle Shell Castle liegt übrigens in der Nähe der kleinen Traumküche und des kleinen Brautladens, den zwei weiteren Reihen der Autorin, die man aber für das Verständnis nicht gelesen haben muss.

Ivy, die Dekoqueen, ist quasi in der dekofreien Zone gestrandet und klammert sich an jede Idee, um das Schloss umzugestalten. Das ist ihre Mission. Schließlich will sie die vergangenen Monate einfach nur ausblenden und vergessen. Dass das nicht so einfach ist, wenn das Fest der Liebe vor der Tür steht, zeigt sich jedoch immer wieder. Auch Bill, anfänglich genervt, scheint schließlich aus eigenen Gründen mitzuziehen.

Das Buch lebt übrigens von der Vielfalt der Charaktere, die hier neben Bill und Ivy durch die Handlung wuseln. Wir haben die besagten Influencer, die kaum einen Moment ohne Handykamera genießen können, ein alterndes Pärchen, dass die Bettpfosten wackeln und die übrigen Erwachsenen erröten lässt, Veganer und ökologisch Angehauchte, Aussteiger und Surfer und und und

Jane Linfoot sorgt für abwechslungsreiche Handlung und witzige Dialoge, um Ivy und Bill schließlich zum Glück zu verhelfen. Aber Achtung, wer dieses Buch liest, wird mit dem Lachtränen und dem Ohrwurm „Feliz Navidad“ ordentlich zu kämpfen haben. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

Verlag: HarperCollins

erschienen: 2020

Seiten: 464

ISBN: 978-3749900091

Rezension

Rezension // Anne Barns – Eisblumenwinter

Pia hat es geschafft; sie hat sich mit ihrer Karamellwerkstatt auf Rügen selbständig gemacht. Doch leider lebt der Mann ihrer Träume auf der Insel Juist. Hin und hergerissen, kommt der Wunsch ihrer Oma, sie auf eine Reise zu begleiten gerade recht, um auf andere Gedanken zu kommen.

Eisblumenwinter? Bei 30 Grad? Das Erscheinungsdatum scheint nicht so ganz passend, aber da Anne Barns zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört, habe ich mich gern in eine winterliche Stimmung versetzen lassen. Mit den uns bereits bekannten Schwestern Jana, Katharina und Pia verschlägt es uns anfänglich wieder auf die Insel Rügen. Bei einem idyllischen Adventskaffeekränzchen, bei dem ich gern dabei gewesen wäre, werden uns die Charaktere wieder näher gebracht.

Wer „Drei Schwestern am Meer“ nicht kennt, wird daher schnell in die Handlung finden. Oma Marianne, genannt Anni, bekommt Hinweise auf ein verschollenes Familienmitglied und da noch vieles unausgesprochen und ungeklärt ist, machen Anni und Pia eine Fahrt zum winterlichen Schönberger Strand.

Schließlich wird hier nach dem Motto gelebt „Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.“ Ein schöner Kalenderspruch wie Pia und auch ich finden. Oma Anni will es nämlich ganz genau wissen, was damals alles so geschah. Schließlich gibt es immer zwei Seiten einer Geschichte bzw. Wahrheit, Wahrnehmung und Wirklichkeiten. Eine schlaue und sympathische alte Dame, mit der ich gern mal Kuchen essen würde. (Kuchen essen ist übrigens ein großes Begleitthema und daher gibt es auch wieder Rezepte im Anhang und das stimmt einen schon kalorisch auf die Weihnachtszeit ein.)

Es zeigt sich, dass der Familienstamm der Schwestern noch vielfältiger und mannigfaltiger ist als gedacht, denn hier werden wohl Wege für weitere Bücher mit Blick auf Schweden, Amerika und Dänemark geebnet. (Juhu – es gibt vielleicht Bolcher.) Mehr darf ich aber nicht verraten, doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so bekommen Anni und Pia Antworten, die sie dringend gesucht haben.

Anne Barns hat wieder ein wundervolles Buch geschaffen, mit dessen Geschichte man wundervoll dem Alltag entschwinden kann. Der Schreibstil gefällt mir immer wieder aufs Neue gut. Auch wenn „Inselromane“ derzeit ein echter Renner sind, würde ich diesen besonderen Stil immer wieder erkennen.

(Leider ist der optische Wiedererkennungswert der Cover durch den Verlag zerstört worden: Wo vorher wunderschöne Bilder mit optischen Parallelen zu den Rezepten und der Handlung zierten, haben wir hier einen zwar nett anzusehenden, aber nicht so anziehenden Druck, der mich in der Buchhandlung leider nicht sofort ansprechen würde. Eine zufriedenstellende Antwort habe ich übrigens auf Nachfrage vom Social Media Team des Verlages nicht erhalten.)

Eine witzige Anekdote ist übrigens Pias Kontakt zu Chloe. Hier handelt sich um ein „Easter Egg“ denn Chloe ist Protagonistin in Susanne Oswalds Roman „Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands“, das gleich auf meine Leseliste gewandert ist. Ich vergebe volle Punktzahl und bin gespannt, wie es mit den anderen Zweigen des Familienstammbaums weiter gehen wird.

Im Buch kaufen die Protagonistinnen “Lampenfrauen”. Genau so eine findet sich bereits im Besitz meiner Schwiegermutter 🙂 © Cornelia Kochmann

Verlag: HarperCollins

erschienen: 2020

Seiten: 352

ISBN: 978-3959675369

 

Rezension

Rezension // Sarah Morgan – Sommerzauber in Paris

Vorweg, ich liebe die Bücher von Sarah Morgan! Ihre Reihen „Puffin Island“ und „From Manhattan with Love“ sind einfach humorvolle und romantische Bücher. Die Autorin kann aber auch ernste Töne wie in „Stunde der Inseltöchter“ anschlagen. Als ich dieses Cover sah, habe ich ehrlich gesagt ein Buch erwartet, was locker und leicht für Unterhaltung sorgt.

So wurde ich leider nach den ersten Seiten enttäuscht und ich kam aufgrund meiner eigenen Erwartungshaltung nicht in die Geschichte hinein. Nun habe ich dem Buch eine zweite Chance gegeben und ich bin begeistert.

Grace, voll durch getaktete und strukturierte Ehefrau und Mutter freut sich auf ihren Hochzeitstag. Schließlich will sie ihren Mann mit einer Reise nach Paris überraschen, doch der krönt den gemeinsamen Abend mit dem Wunsch nach Scheidung.

Schwer getroffen und gestärkt durch ihre Großmutter Mimi reist Grace allein nach Paris.

Audrey dagegen ist froh, Schule und ihre alkoholkranke Mutter zurücklassen zu können. Die Verantwortung für ihre Mutter, sowie eine Leserechtschreibschwäche belasten die junge Frau sehr. Sie will die Welt sehen. Leider findet sie in Paris nur einen Job in einem Buchladen….wie soll das bloß werden; ohne Französischkenntnisse mit all den Buchstaben?

Die Wege der beiden kreuzen sich und nach anfänglichen Schwierigkeiten entsteht eine wunderbare Freundschaft. Es zeigt sich, dass beide mehr gemeinsam haben, als gedacht und beide voneinander profitieren können. Was wirklich wichtig ist in einer Welt aus unterschiedlichen Zielen und Bestreben und auf wen man sich wirklich verlassen kann, müssen beide Protagonistinnen eindrucksvoll lernen. Aber so ein Buch würde natürlich nicht in Paris spielen, wenn nicht einige Protagonisten am Ende die Liebe finden würden.

Ich vergebe trotz der Einstiegsschwierigkeiten volle Punktzahl, da das Buch nichts für das irreführende Cover kann, was bei mir Erwartungen ausgelöst hat, die meinen Lesefluss am Anfang gestört haben.

 

Verlag: HarperCollins

erschienen: 2020

Seiten: 416

ISBN: 978-3959674584

 

Auch andere Ausgaben haben ein ähnliches Cover; gesehen bei bog & idé in Dänemark © Sonja Kochmann