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Ermittlerduo

Rezension

Rezension // Ursula Poznanski – Schatten (Kaspary & Wenninger #4)

Ein unbeliebter Nachbar grausam zu gerichtet, eine unfreundliche Hebamme ertränkt in einem Bach; Beatrice Kaspary und Florin Wenninger haben wieder einiges zu tun. Beatrice erkennt; diese Fälle haben mit ihr zu tun. Denn sie kannte beide Opfer und konnte diese nicht leiden. Sie begibt sich in massive Gefahr, als sie erkennt, dass es eine weitere Spur in ihre Vergangenheit gibt….

Wer bislang die Reihe von Beatrice Kaspary und Florin Wenninger nicht kennt, sollte sich unbedingt an die richtige Reihenfolge (1. Fünf, 2. Blinde Vögel, 3. Stimmen) halten, denn die Ermittler machen selbst eine Entwicklung durch und um Beatrices Werdegang und ihre “Antipathien” gegen Kollegen und Exmann verstehen zu können, sollte man die Vorbände gelesen haben.

Aufgrund der raschen Abfolge der Morde und Beatrices Ehrgeiz eine Verbindung zu finden, vergehen die 416 Seiten wie im Fluge. Obwohl ich zeitweise etwas Mühe hatte, mich an die bereits angesprochene Verbindung zur Vergangenheit (mehr verrate ich nicht) zu erinnern, hat es die Autorin geschafft, durch spannende Erklärungen und psychologische Tricks mein Gedächtnis ohne unnötige Wiederholungen aufzufrischen.

Die Ereignisse der Vergangenheit werden in anderer Schrift durch ein Tagebuch näher gebracht. Wer könnte als Täter in Frage kommen? Diese Suche im Heuhaufen und die verstrichene Zeit fand ich ein ganz klein bisschen überzogen.

Besonders gelungen fand ich jedoch Beatrices und Florins Fortschritte in ihrer Beziehung, so dass man gespannt sein darf, wohin dies noch führen könnte.

Soviel darf ich verraten: Der Bösewicht gehört mal wieder einer Berufsgruppe an, von der man sich doch fern halten sollte, wenn man kann. Ich vergebe 8 von 10 Punkten für diesen soliden Thriller, da ich die Vorbände deutlich stärker und abwechslungsreicher fand.

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2017
Seiten: 416
ISBN: 978-3805250634

© Sonja Kochmann
Rezension

Rezension // Ursula Poznanski und Arno Strobel – Anonym (Salomon & Buchholz #1)

Morituri. Dieser Name zieht in Hamburg und bald auch weltweit eine tödliche Aufmerksamkeit auf sich. Denn im Dark Net gibt es eine Plattform mit diesem verheißungsvollen Namen. Hier können unliebsame Nachbarn, verhasste Chefs und die grausame Exfrau nominiert werden. Wer gewinnt, stirbt und die User können sich am Ergebnis ergötzen.

Daniel Buchholz und Nina Salomon von der Hamburger Polizei müssen erstmals gemeinsam ermitteln. Wer wird der nächste sein?

Nach “Fremd” kommt hier das nächste Buch des Autorenduos Ursula Poznanski und Arno Strobel. Wer jetzt denkt: Fortsetzung! Liegt völlig falsch.
Das einzige Konzept, was geblieben ist; eine Handlung und zwei Sichtweisen. Das Buch startet für die Ermittler mit einer Situation, die sich überlappt. Schnell wird klar, bei diesem Duo werden die Fetzen fliegen.

Die raschen Perspektivwechsel der beiden Ermittler und des anonymen Täters (man erfährt auch durch die Perspektive nicht, wer es ist) sorgen für eine temporeiche Handlung.

So muss sich der Leser rasch fragen, welches Vergehen ist schlimmer? Wo hört die Menschlichkeit auf? Was ist verzeihbar?

Ich habe mich während des Lesens häufig gefragt, wie weit ist die Gesellschaft von einer Plattform wie Morituri entfernt? Der erschreckende Gedanke in der heutigen Zeit über Tod und Leben per Mausklick abzustimmen, ist hervorragend umgesetzt. Früher war es im alten Rom der Daumen des Kaisers, der auf Zuruf der Mengen im Colosseum entschied…und heute? Lest es selbst.

Die Mischung dieses Thrillers aus den dunklen Tiefen des Internets, Sozialkritik, Mord und Totschlag hat volle Punktzahl verdient.

Verlag: Wunderlich
erschienen: 2016
Seiten: 384
ISBN: 978-3805250856

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Ursula Poznanski – Stimmen (Kaspary &Wenninger #3)

Stimmen!!! Stimmen, die hört ein Patient in einer Salzburger Psychiatrie. Sie wissen, wer du bist!

Diesem unheimlichen Szenario müssen sich Beatrice Kaspary und ihr Partner Florin stellen, als ein junger Arzt tot in der Klinik aufgefunden wird. Doch wer könnte der Täter hier wohl sein?! Kann ein “normaler” Mensch hier überhaupt von einem Motiv ausgehen?

Als ich von diesem dritten Band der Reihe um die Ermittlerin Bea erfuhr, habe ich mich sehr gefreut, denn obwohl ich derzeit kaum Krimis/Thriller lese, finde ich die Bücher von Ursula Poznaski stets meisterhaft und ich muss auch diesmal sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und mitreißend. Bereits nach den ersten zwei Absätzen konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das gruselige Cover und die Stimmen haben bei mir sofort zu einem “Kopfkino” geführt.

Der Rahmen der Geschehnisse (Psychiatrie) und die üblichen oder vielmehr unüblichen Verdächtigen (Patienten, Pfleger, Ärzte) bieten der Autorin ordentlich Spielraum für ein literarisches Versteckspiel mit dem Leser. An einigen Stellen vermutete ich Parallelen zu einigen bekannten österreichischen Kriminalfällen, wurde dann aber doch von der Autorin aufs Glatteis geführt. Wunderbar.

Auch die private Geschichte um Bea kommt nicht zu kurz, so dass ich jedem nur empfehlen kann vorher die Vorbände “Fünf” und “Blinde Vögel” zu lesen. Gott sei Dank, hat die Autorin bereits den nächsten Band in Produktion. An dieser Stelle würde ich gern auf einige Details der Geschichte wie z.B. Tarot, Traumata etc. eingehen, möchte jedoch die geschickt gelegten Finten und HInweise der Autorin nicht zerstören. Daher: Lest selbst!

Volle Punktzahl. (Mal sehen, wo der Rabe beim vierten Band auf dem Cover auftauchen wird.)

Verlag: Wunderlich
erschienen: 2015
Seiten: 448
ISBN: 978-3805250627

 

Einen Bericht zur Lesung gibt es hier auf dieser Seite.
© Sonja Kochmann
© Sonja Kochmann