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Dystopie

Rezension

Rezension // Marie Lu – Legend: Das Prequel (Legend #0)

June und Day sind beide zum Zeitpunkt des Prequels 12 Jahre alt. June sammelt Erfahrungen an ihrem ersten Tag auf der Militärakademie und Day kämpft um seine Essensration und macht eine besondere Erfahrung.

Da ich Band 1 der Trilogie schon vor einiger Zeit gelesen habe und mich die Bände 2 und 3 immer wieder aufgefordert haben: “Lies mich, lies mich”, habe ich diese beiden Kurzgeschichten um June und Day genutzt, um wieder in die Geschichte hineinzukommen.

Vom Schreibstil unterscheiden sich die Kurzgeschichten nicht von der Trilogie.

Days Kurzgeschichte wird später kurz in Band 2 oder 3 erwähnt (Rezensionen folgen), sie sind jedoch nicht relevant für die Hauptgeschichte und jeder Fan sollte überlegen, ob ihm der Preis von 2,99 EUR das Vergnügen wert ist.
Die Kurzgeschichten gibt es auch nur als ebook. Ich konnte hier auf die onleihe meiner Bücherei ausweichen, da ich den Preis für 44 Seiten etwas übertrieben finde. Die Geschichten sollten vielmehr in den Büchern mit abgedruckt werden: 6 von 10 Punkten, da mir die gewohnte Spannung gefehlt hat.

Verlag: Loewe
erschienen: 2014
Seiten: 44
ASIN: B00K9RYMOO

 

Gesehen auf der Frankfurter Buchmesse 2014
© Sonja Kochmann
Rezension

Rezension // Melvin Burgess – Death

Death ist eine Todesdroge. Wer sie nimmt, hat 7 berauschende Tage und stirbt danach glücklich!

Wirklich?

Adams Leben scheint nach dem Tod seines Bruders in einer Gegenwart mit politischen Umbrüchen aussichtslos, warum sollte er also nicht Death probieren? Wird dies die beste Woche seines Lebens?

Ich gebe zu, dass ich mir nach der Vorankündigung unter dem Buch ein bisschen was anderes vorgestellt habe: Denn der Rockstar Jimmy Earle ist lediglich der inhaltliche Auslöser für eine Reihe von politischen Gegebenheiten. Das Buch spielt in naher (?) Zukunft in London. Die Armen werden immer ärmer und die wenigen Reichen, werden immer reicher. Es gibt eine politische Untergrundbewegung, die den Sturz und den Umbruch vorantreiben will. Dafür nutzen diese die Todessehnsucht und den Wunsch für eine kurze aber wundervolle Lebenswoche aus.

Das Buch hat mich sehr stark an Rachel Ward “Numbers” erinnert. Denn die Konstellation von Politik, Industrie, soziale Armut etc. waren nahezu identisch.

Ein großer Schwerpunkt wird hier auf die Frage gelegt: Was ist der Sinn des Lebens? Was tut man, wenn man nur noch eine Woche hat, aber körperlich nicht eingeschränkt ist, da die Droge einen in Hochstimmung und Bestform versetzen. Hier werden Listen über Listen gemacht und geplant. Klar ist, dass bei einem Jugendbuch in dieser Form “Baum pflanzen” nicht ganz oben auf der Liste steht. Hier sollen Mädchen abgeschleppt werden, Fieslinge getötet werden und und und.

Diese Überlegungen und Planerei waren mir streckenweise etwas zu eintönig. Denn die eigentliche Handlung, um den politischen Umbruch, der Kampf um die Bösen und das EINE Mädchen werden erst im letzten Viertel des Buches spannend. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, denn auch Adam muss in diesem Buch auf die ein oder andere Art erfahren, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.

Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken über Sterbehilfe, Lebensmut, politisches Engagement, Idole, Drogen an und ist daher kein Buch was für unter 14 jährige geeignet ist. Aufgrund der Längen vergebe ich 6 von 10 Punkten, obwohl mir die Idee dahinter gut gefallen hat.

Kleiner Kritikpunkt am Cover: Die Death-Kapsel ist hier rot-weiß-schwarz. Im Buch ist sie jedoch nur schwarz-weiß. Sicherlich ist die Gestaltung des Covers in den Leuchtfarben eine Frage des Marketings, aber es passt leider nicht inhaltlich.

Verlag: Chicken House
erschienen: 2014
Seiten: 352
ISBN: 978-3551520616

Gesehen auf der Leipziger Buchmesse 2014
© Sonja Kochmann

 

Gesehen auf der Leipziger Buchmesse 2014
© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Marissa Meyer – Die Luna-Chroniken: Wie Blut so rot (Die Luna-Chroniken #2)

Scarlets Großmutter ist verschwunden. Der Regierung und der Polizei ist dies jedoch egal. Doch ihre Großmutter ist nicht nur eine Biobäuerin, sie kann Raumschiffe fliegen und birgt mehr als ein Geheimnis. Scarlet beschließt sie zu retten. Sie bekommt unverhoffte Hilfe (?) durch den Straßenkämpfer Wolf.

Nachdem mich der erste Teil “Wie Monde so silbern” wirklich begeistert hat, musste ich natürlich den zweiten Band lesen.

Das Buch baut auf den Geschehnissen des ersten Bandes auf und fügt Scarlets Geschichte mit Cinders Geschichte zusammen. Also bitte tut Euch den Gefallen und lest die Bücher in der richtigen Reihenfolge!

Anfänglich war ich etwas skeptisch, als Vorlage für diesen Band der dystopischen Reihe Rotkäppchen zu wählen, aber es wurde wieder einmal mit Wortspiel, Witz und Charme umgesetzt.

Scarlet wird durch rote Haare und einen roten Kapuzenpulli gekennzeichnet. Sie wirkt anfänglich etwas naiv. Doch ihre Großmutter hat sie offensichtlich vorbereitet, denn ihr Charakter macht im Laufe der Geschichte eine ordentliche Entwicklung durch.

Wolf dagegen ist ein haariger, brummiger Einzelgänger, der lieber Schinken als Tomaten isst, obwohl er die bislang noch nie gegessen hat! Er wird als “verprügelter Hund” bezeichnet und liebt sein Steak blutig. Ein kerniger Kerl.

Die Geschichte spielt diesmal schwerpunktmäßig in Frankreich und speziell in Paris. Dies und die Bedrohung aus Band 1 (Lunarier) sorgte dafür, dass ich zusätzlich (neben der Märchenvorlage Rotkäppchen) an den geschichtlichen Hintergrund der Résistance und der Untergrundkämpfergruppierung Himmlers namens Werwolf denken musste.
Interessant, an was die Autorin alles denkt. Denn diese Verknüpfung zwischen Märchen und Dystopie fand ich im ersten Teil auch schon sehr gelungen und stimmt einen manchmal nachdenklich. Mehr möchte ich nicht verraten, da sonst einige Dreh- und Angelpunkte der Geschichte verloren gehen. Lest selbst!

Die einzelnen Leseabschnitte werden wieder durch Zitate (? – Ich bin nicht mehr so sicher in der Rotkäppchengeschichte) eingeleitet.

10 von 10 Punkten und schaut beim Cover mal genauer hin. Wirklich gelungen das Muster.

Am Ende des Buches gibt es bereits ein paar Seiten des dritten Bandes und ich muss ihn haben!!!! Nur noch ein paar Monate….

Verlag: Carlsen
erschienen: 2014
Seiten: 512
ISBN: 978-3551582874

 

© Sonja Kochmann