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Dystopie

Rezension

Rezension // Monica Davis – Outcasts: Lost Island (Outcasts #1)

Welltown – errichtet auf einem Berg in England. Es ist nach Anstieg des Meeresspiegels ein Zufluchtsort, der strikte und unterdrückende Regeln beinhaltet. Die 18 jährige Kate strebt ein Leben als Senatorin an und möchte ihren Freund Liam heiraten, doch dieser hält nichts vom strengen Regime. Kate muss ihn ausliefern, um ihre Existenz in Welltown sichern zu können. Denn die Outcasts werden ausgeschlossen und müssen in einer Strafkolonie ums Überleben kämpfen.

Kate wird eines Tages auf die Insel der Strafkolonie Lost Island geschickt, um den Rebellen Wolf auszuspionieren. Sie traut ihren Augen kaum: es ist Liam. Was wiegt mehr: die Liebe von einst oder ihre Verpflichtungen?

Dystopien sind derzeit ein beliebtes Genre. Schließlich kann man die Zukunft überzogen darstellen und gesellschaftskritisch agieren ohne aktuelles politisches Geschehen zu sehr zu kommentieren.

Mit Outcasts ist Monica Davis ein interessantes Endzeitszenario für Jugendliche und auch für Erwachsene gelungen.

Die freie Entwicklung, Gefühle und auch die Träume der Jugendlichen werden durch Hormonhemmer und die strengen Vorgaben der familia eingeschränkt. Das die Freiheit ein besonders schützenswertes Gut ist, wird anschaulich verdeutlicht.

Der Luxus der Medizin und der Nahrungsmittel wird besonders durch die Gegenüberstellung Stadt/Wildnis betont. Wie kann man dort bloß überleben?

Der Zwiespalt von Kate, Liams Freiheitsdrang und einige interessante Nebencharaktere machen nach diesem Auftakt Lust auf die nachfolgenden drei Bände. Volle Punktzahl!

Verlag: Books on Demand
erschienen: 2015
Seiten: 152
ISBN: 978-3738609141

Rezension

Rezension // Patrica Rabs – Vollkommen

Die Zukunft. Nach Kriegen gibt es eine Drei-Klassen-Gesellschaft: Spender, Empfänger und zur Spende nicht Zugelassene. Was wird gespendet? Blut! Denn aus dem Blut wird ein Medikament gefertigt, das die abgeschotteten Empfänger erhalten. Die Spender, die in Armut leben, können durch die Spende ihren Lebensunterhalt aufwerten.

Für die 17jährige Teresa ist das Leben mehr als schwer, denn sie ist nicht zugelassen. Als Ihr Freund Lukas zur ersten Spende darf, begleitet sie ihn und löst damit eine gefährliche Verkettung aus.

Die Zukunftsversion der Autorin gestaltet sich in der 1. Hälfte des Buches mehr als interessant, denn der Leser erfährt genau wie Theresia nur stückchenweise über den Sinn und Zweck der Spende und die Besonderheit, die Teresa ausmacht.

Die Aspekte Blut, Schönheitswahn, Krieg und Unterdrückung sind hier gesellschaftskritisch in die Handlung eingebunden und bieten eine solide Grundlage für eine Jugenddystopie.

Ab der 2. Hälfte des Buches hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Autorin Probleme hatte, eine geeignete Lösung für die Protagonisten zu finden. Denn obwohl Teresa ihrer Identität stückchenweise näher kommt und sie Gefühle für einen Jungen (ich sag nicht welchen) hat, scheint die vorgegebene dystopische Gesellschaft kaum Spielraum für eine Befreiung zu lassen. So dass das Ende eher Fragen aufwirft, anstatt ein akzeptables Ende zu bieten.

7 von 10 Punkten.

Verlag: Impress
erschienen: 2014
Seiten: 382
ISBN: 978-3-646-60084-1

 

Rezension

Rezension // Nichola Reilly – Herrscher der Gezeiten

Die Erde ist überflutet, nur Wenige kämpfen Tag ein Tag aus ums Überleben. Die schwer gezeichnete Coe ist in ihren Reihen eine Randfigur und muss erniedrigende Arbeiten erledigen, um einen sicheren Platz auf der Plattform zu haben, die bei jeder Flut umspült wird.

Sie träumt von einem besseren und trockenerem Leben und bewundert ihren Freund Tiam, der mutig und stark durchs Leben schreitet. Eines Tages erfährt die Inselgemeinschaft, dass der Herrscher der Insel im Sterben liegt und die Nachfolge unsicher ist. Coe und Tiam werden ins königliche Schloss geladen und erfahren von einem Geheimnis, das alles ändern kann. Haben sie genug Zeit, bevor die Flut alles mit sich reißt?

Auf der Leipziger Buchmesse 2015 fiel mir dieses Buch sofort in die Hände und es war klar. Ich muss es lesen. Denn ich liebe das Meer. Also las ich dieses Buch während ich auf einer Liege am Meer lag und die Sonne….dieses Buch passt zu jedem Strandurlaub und ist auch etwas für Daheimgebliebene, denn die dystopischen Schilderungen der Autorin sind wunderbar gelungen. Ob diese Zukunft irgendwann Realität wird?

Coe und Tiam haben auf jeden Fall einen sehr aufregenden Alltag, so dass ich das Buch von Anfang an als sehr spannend empfunden habe. Durch ihre Behinderung ist Coe eine Außenseiterin der Gruppe und erträgt stoisch ihr Schicksal ohne zu verbittern. Dies macht sie als Heldin der Handlung sehr sympathisch.

Doch auch die übrigen Figuren sind geschickt angelegt, denn der Leser muss mit Coe zusammen erleben und erfahren, wer gut oder böse ist. Denn die Zivilisation wie wir sie heute kennen, gibt es nicht mehr. Hier zählt das blanke Überleben. Coe kann beim Lesen eines alten Märchenbuches zum Beispiel manche Dinge wie Tanzen gar nicht nachvollziehen, da es in ihrer Welt reiner Luxus wäre. Auch sind die Voraussetzung durch die Überflutung dafür nur im Palast gegeben. Weitere Einblicke in lang vergessenes Wissen erhält sie durch ein Tagebuch, dass in der Zeit entstand, in der die Flut kam. Dadurch bekommt der Leser einen guten Einblick in die Dystopie ohne durch lange Schilderungen gelangweilt zu werden.

Das Ende ist für mich ein wenig offen, so dass ich mich frage, ob es eine Fortsetzung geben könnte. (Bislang gibt es auch im Englischen nur dieses eine Buch.) Daher 9 von 10 Punkten!

Verlag: Mira TB
erschienen: 2015
Seiten: 352
ISBN: 978-3956491061

© Sonja Kochmann