Rezension

Rezension // Julia Engelmann – Eines Tages, Baby

“Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.” Julia Engelmanns Slam-Beitrag “One Day” ist in Form einer Verlinkung zu einem kleinen aber feinen Videobeitrag tausende Male gepostet und aufgerufen worden.

In diesem Buch erhalten weitere Texte die Chance zu Rum und Ehre zu kommen.Das Buch ist etwas für ruhige Stunden, denn ich habe beim Lesen festgestellt, wenn man zu rasch die Zeilen liest, das man etwas verpassen könnte. Die Texte sind tiefgründig, modern und manchmal auch doppeldeutig. Sie enthalten erstaunliche Logikketten und sind eine willkommene Abwechselung im Lesealltag.

Die Autorin verarbeitet Wünsche, Ängste, Träume und Gedankengänge zu modernen Gedichten und Versen. Denn hier finden auch Carrerabahnen, Burnout, Veganer und Batman Platz. Hier wird Google befragt, Vintage gelookt und ein Zusammenhang zu modernem Gedankengut geschaffen.

Ich wünsche mir, dass dieses Buch den Einzug in den Deutschunterricht schafft, denn diese Verse hätte ich zu meiner Schulzeit viel lieber analysiert. Verfeinert wird das Büchlein von Zeichnungen der Autorin selbst: niedlich.

Ein schicker “Rahmen für das Weltbild”, der volle Punktzahl erhält. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen.

Verlag: Goldmann
erschienen: 2014
Seiten: 96
ISBN: 978-3442482320

Gesehen auf der Frankfurter Buchmesse 2014
© Sonja Kochmann

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