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Zombie

Rezension

Rezension // Peter Huth – Berlin Requiem

Berlin.
Ein Virus bricht aus.
Symptome: Koma, Tod, Erwachen.
Die Infizierten greifen die Lebenden an.
Betroffene: Scheinbar Immigranten.
Betroffene Gebiete: Neukölln und Kreuzberg.

In einer Blitzaktion wird wieder eine Mauer errichtet und die Berichterstattung in den Medien überschlägt sich mit dem politischen Handeln einzelner…..

Aufgrund diverser Filme und Serien sind derzeit ja Zombies “in”. Doch die Schauplätze sind meist die USA. Wie wird ein solches Szenario in Berlin ablaufen?

Grandios! Ich konnte das Buch teilweise gar nicht aus der Hand legen. Aber nicht weil es so blutrünstig war, sondern, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die einzelnen Personen weiter handeln. Denn der Schwerpunkt liegt hier nicht bei den Kämpfe der Überlebenden, sondern bei den Journalisten und Politikern.

Hier gibt es Politiker, die ein Buch über scheinbar gescheiterte Immigration verfasst haben und den Virus zum Aufstieg in höhere Ämter nutzen, Politiker die räumliche Distanz vorziehen und zurück nach Bonn gehen oder Kameramänner, die bereits in Kriegsgebieten eingesetzt waren und für den kleinen Mann in der Gefahrenzone recherchieren.

Das Buch hat eine Vielzahl an charismatischen, unbeliebten, verschrobenen Protagonisten, die den Handlungsverlauf vielfältig gestalten und die derzeit in den Medien vorkommende Reizthemen (Sozialstaat, Banken, nationale Identität) werden geschickt mit in die Handlung integriert. Es ist realitätsnah geschrieben und könnte beinah morgen passieren!?

Die Dialoge sind rasant und erzeugen eine temporeiche Handlung. An manchen Stellen musste ich doch laut loslachen, als zum Beispiel der in Deutschland geborene Türke dem Ossi erklärt, dass er schon länger als dieser Deutscher sei. Wunderbar gemacht.

Die Mauer in Berlin aus Aspekten der Seuchenvorbeugung wieder aufzubauen  führt natürlich auch zu diversen Rückblicken und hat hier eine besondre Bedeutung.

10 von 10 Punkten für die tolle Zombiehandlung im heutigen Berlin.

Verlag: Heyne
erschienen: 2014
Seiten: 336
ISBN: 978-3453676664

 

Rezension

Rezension // Madeleine Roux – Sie kommen! Ein Blog vom Ende der Welt

Die junge Buchhändlerin Allison ist zusammen mit einigen Mitarbeitern und Kunden im Pausenraum ihrer Buchhandlung eingesperrt, denn draußen wüten Zombies und keiner weiß, wie es weitergehen soll.

In letzter Zeit schwappten ja so einige Zombiebücher in die Buchhandlung und nachdem ich die Newsflesh-Reihe von Mira Grant (Feed: Viruszone, Deadline: Tödliche Wahrheit, Blackout: Kein Entrinnen) begeistert gelesen habe, war ich etwas skeptisch, ob dieses Buch neue Ideen beinhaltet. Denn beide handeln von Bloggern und sind teilweise im Bloggerstil geschrieben.

Ich wurde jedoch nicht enttäuscht. Während sich die Newsflesh-Reihe inhaltlich bereits seit Jahren mit der Zombieinvasion befasst und die Politik dies durch Verschwörung und Propaganda ausnutzt, ist die Bedrohung in diesem Buch so frisch, dass Allison und ihre Mitstreiter gar nicht wissen woher sie kommt und was zu tun ist. Der Hauptaspekt dieses Buches ist auf die Gefühlswelt und das Verhalten Allisons ausgelegt, was mir sehr gut gefallen hat.

Sie ist keine Superheldin; sondern geht ihrem Urinstinkt, dem Überleben, nach. Dabei verletzt sie sich auch mal und sie versucht auch andere zu schützen und hat bei der Auswahl ihrer bevorzugten Mitstreiter auch eine gesunde Antipathie bzw. menschliche Züge.

In dieser Extremsituation versucht sie, ihre Gefühlswelt zu sortieren, in dem sie diese in ihrem neuen Blog niederschreibt. Dies hilft ihr und erstaunlicher Weise auch anderen, die das Internet nutzen, um sich auszutauschen. Die Geschehnisse sind in Kapitel im normalen Schreibstil erzählt. Der Leser erfährt, dass dies die Blogeinträge sind und am Ende eines Kapitels sind Kommentare der Blogleser. Dadurch erfährt man auch, wie es in anderen Regionen mit den Zombies aussieht, ohne das Allison jemals da war.

Allison wird Meisterin der “schwingenden Axt”, da sie, was ich sehr menschlich für diese Heldin fand, eine Niete im Schießen ist. Hier werden einige Zombies niedergemacht und hier und da gibt es ordentliche Aktionszenen.

Das Buch wirkt abgeschlossen und ist bislang auch das Einzige der Autorin. Es handelte sich im Übrigen vor Veröffentlichung tatsächlich um eine Art Blog. So wie das Buch am Ende ist, würde ich es als Leser gern stehen lassen. Ein Einzelband ist auch mal ganz schön. 9 von 10 für diese Überraschung. Für Fans von Dystopien und Zombiebüchern empfehlenswert.

Verlag: egmont lyx
erschienen: 2013
Seiten: 384
ISBN: 978-3802586002

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Mira Grant – Blackout: Kein Entrinnen (Newsflesh #3)

Nach dem dramatischen zweiten Teil “Deadline – Tödliche Wahrheit” geht es inhaltlich zügig weiter. Das verbleibende Bloggerteam rückt der Wahrheit immer näher und gefährdet damit sich und ihre Lieben.

Das Buch büßt auch im dritten Teil nicht an Tempo ein. Es nehmen zwar die Szenen mit ausführlichen Schilderungen der Zombiemetzeleien ab, dafür dringt die Bloggerberichterstattung und die Wahrheitsfindung der Blogger ordentlich Geschwindigkeit in den zeitlichen Ablauf des Buches. Erneut vergehen 500 Seiten wie im Fluge.

Dies wird auch durch ständigen Perspektivwechsel unterstrichen, der eigentlich gar nicht so mein Fall ist. Hier passt er hervorragend und zeigt die Sicht auch aus der Perspektive einer Totgeglaubten.

Mehr darf und kann man nicht verraten. Band 1 (Feed – Viruszone) und 2 (Deadline – Tödliche Wahrheit) MÜSSEN vorher gelesen werden, denn hier greifen massive medizinische und politische Verschwörungen ineinander, so dass es sehr viele Wendungen und Aha-Effekte gibt, die sonst einfach nicht zusammenhängend verstanden werden können.

9 von 10 Punkten, da ich am Ende dieser Trilogie doch gern ein paar Seitchen mehr gehabt hätte, obwohl dies vermutlich Geschmacksache ist.

Verlag: egmont lyx
erschienen: 2013
Seiten: 500
ISBN: 978-3802584183