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Piper

Rezension

Rezension // Jenny Colgan – Weihnachten im kleinen Inselhotel (Floras Küche #4)

Seid Ihr bereit für Weihnachten? Ich eigentlich nicht, aber es geht auf die Insel Mure, dort überschlagen sich die Ereignisse, denn Weihnachten soll endlich das kleine Inselhotel eröffnen. Doch das scheint einfacher gesagt als getan. Es fehlt am geeigneten Hotelpersonal und Fintan verkriecht sich in seiner Trauer um Colton und möchte das Vermächtnis so gar nicht umsetzen.

Ihr wisst nicht, von welcher kleinen Insel ich spreche oder um wen es geht? Dann empfehle ich unbedingt die ersten drei Teile um Floras Küche zu lesen, denn dort wird genau erklärt, wer Flora und Fintan sind, wie das Hotel geplant wurde, warum manche Inselbewohner kauzig hoch 3 sind.

Ich liebe die Romane von Jenny Colgan. Man ist gleich auf den ersten Seiten in der Handlung versunken und kann die Sorgen und Nöte der Protagonisten verstehen. Manchmal möchte man sie einfach in den Arm nehmen und sagen: „Alles wird gut.“ Geht ja leider nicht, daher liest man Seite um Seite und fiebert mit den Figuren mit.

In diesem Buch ist nicht nur Flora die Hauptperson, auch Fintan nimmt einen erheblichen Teil ein. Er hadert mit seinem Leben, da er den Verlust von Colton noch nicht verkraftet hat. Er sieht keinen Sinn in dem Hotelbetrieb, obwohl es Coltons letzter Wunsch war. Er bemüht sich, zu helfen, muss aber eingestehen, dass Flora alles besser im Griff hat. Sie selbst hat durch ihre Küche einfach inzwischen das Insiderwissen und das entsprechende Organisationstalent. Und das liegt ihr scheinbar besser als das Mutter sein. Baby Douglas ist nämlich mehr als anstrengend und so ist sie mehr als erfreut, das Baby ab und an Joel abgeben zu können. Doch ihre Zweifel als Mutter zu versagen, nagen an ihr.

Fintan heuert in seiner Verzweiflung den französischen Koch Gaspard an, den aus guten Grund bislang niemand dauerhaft einstellen wollte. Dieser mischt das ohnehin chaotische Hotelpersonal weiter auf und so ahnt man bald, es wird schwer, das Hotel in Coltons Sinne zu eröffnen.

Das Buch wäre jedoch kein Weihnachtsbuch, wenn sich nicht mit viel Blut, Tränen und harter Arbeit, das Glück für alle mehr oder weniger finden würde.

Es gibt Szenen im Buch, die einen Schmunzeln lassen (allein schon der französische Dialekt von Gaspard oder Floras eigenwillige kleine Nichte) oder aber Seufzen lassen. Warum das Buch das Ganze noch mit einem Engel und einen Prinzen toppen kann, müsst Ihr unbedingt lesen. Ich vergebe volle Punktzahl und gestehe, dass ich nebenbei eine Stiege Dominosteine vernichtet habe.

 

 

Verlag: Piper

erschienen: 2021

Seiten: 448

ISBN: 978-3492318075

Rezension

Rezension // Kathinka Engel – Where the Roots Grow Stronger (Shetland Love #1)

Fiona verließ vor drei Jahren Hals über Kopf Ihre Schwestern Nessa und Effie und ihre große Liebe Connal. Als ihr Vater verstirbt, kehrt sie zurück nach Shetland und muss sich eingestehen, dass ihr Leben durch ihre damalige Entscheidung traurig und einsam verlaufen ist. Aber auch die, die sie liebt, kamen mit ihrer Flucht nicht zurecht. Ist es möglich, dass die Zeit alle Wunden heilt?

Dies ist mein erstes Buch von Kathinka Engel und nach dem ich von dieser neuen Reihe so viel Gutes gehört habe und mich Shetland als Handlungsort gereizt hat, griff ich zu und wurde nicht enttäuscht.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Gleich nach den ersten Zeilen, wollte ich unbedingt wissen, warum Fiona ein so unglücklicher Mensch ist. Nach ihrer Rückkehr erfahren wir nach und nach von ihren Beweggründen.

Ihre Schwestern Nessa und Effie nehmen ihre Rückkehr ganz unterschiedlich auf. Nessa, die älteste Schwester, die aufgrund des abweisenden Verhaltens des Vaters früh die Rolle der Verantwortlichen übernehmen musste, gibt sich kalt und zurückweisend, während Effie voller Elan, die Zukunft plant. Die Shetlander, eine eingeschworene Bevölkerung, die bei Wind und Wetter allem trotzen, akzeptieren ihre Rückkehr mit ein paar Frotzeleien und dann ist auch gut. Allerdings nicht für Connal. Und so ist Fionas Weg nicht nur regnerisch, sondern auch steinig.

Schuld, Erwartungen, Freundschaft und Liebe liegen dicht beieinander. Kann Fiona ihre Beweggründe erklären und gibt es einen dauerhaften Weg zurück? Das Buch lebt neben der dramatischen Liebesgeschichte von Fiona und Connal vom rauen Wetter, der Landschaft, einem Hund mit Schluckauf und sehr eigenen Bewohnern, die aber das Herz am rechten Fleck haben.

Gefühle spiegeln sich hier durch Fionas Töpferkunst, Karaoke und Gedichte wider. Eine sehr abwechslungsreiche Komponente.

Fionas Schwestern sind charakterlich so vielseitig und vielversprechend, dass man sich schon jetzt auf die Folgebände mit den Schwestern und dem Wiedersehen mit einigen anderen Protagonisten freuen darf.

Ich vergebe volle Punktzahl für die bewegende, traurige, aber auch herzerwärmende Geschichte und habe mir vorgenommen, die bereits erschienenen Bücher der Autorin zu lesen.

 

 

Verlag: Piper

erschienen: 2021

Seiten: 384

ISBN: 978-3492062916

Rezension

Rezension // Jenny Colgan – Happy Ever After: Wo Geschichten neu beginnen (Happy Ever After #3)

Lissa versorgt als mobile Krankenschwester Patienten in ganz London. Als sie eines Tages ein traumatisches Erlebnis hat, wird klar: sie braucht einen Tapetenwechsel! Der National Health Service bietet in solchen Fällen einen Tausch an. Der Pfleger und Ex-Soldat Cormac aus Kirrinfief benötigt dagegen ebenfalls einen Blickwechsel und so tauschen beide für 3 Monate Unterkünfte und Patienten.

Klingt einfach, birgt allerdings einige Besonderheiten. Stadt- gegen Landleben einzutauschen oder umgekehrt, sorgt bei beiden Protagonisten für Verwirrung und leichte Anpassungsschwierigkeiten. Während man in London nach Feierabend anonym für sich bleiben kann, ist Feierabend auf dem Land nur pro forma. Wenn man da ist, ist man da und man hat auch mit allen und jedem ein nettes Wort zu wechseln. Während Lissa anfänglich von den redseligen Schotten etwas überfordert zu sein scheint, fühlt sich Cormac in der großen Stadt voller Menschen allein. Beide haben mit der anders getakteten Umgebung zu kämpfen und so beginnt ein Emailaustausch über Patienten zu einem Austausch über das eigene Leben zu werden. Für beide ist es der Beginn eines neuen Lebenskapitels. Witzig unterstrichen werden Cormacs Emails übrigens von kleinen Zeichnungen, die nicht nur Lissa zum Lächeln bringen.

Lissa muss das Erlebte aufarbeiten und sich in lustigen Situationen auf dem Land behaupten. Cormac wird klar, dass er seine Zeit beim Militär noch gar nicht ganz verarbeitet hat und dass er dies durch sein Leben im idyllischen Schottland bisher gut unterdrückt hat.

Wie ein schlagendes Herz und ein kleiner Igel die beiden miteinander verbindet, müsst ihr unbedingt selbst lesen. Ich vergebe volle Punktzahl!

Kirrinfief ist uns übrigens bereits aus den ersten beiden Bänden von Happy Ever After bekannt und so trifft Lissa natürlich auf bereits liebgewonnene Protagonisten wie zum Beispiel Zoe und Nina. Wer die anderen Bände nicht kennt, wird sich allerdings problemlos in der Handlung zurecht finden. Doch ehrlich, ihr verpasst etwas, holt es unbedingt nach! Ich hoffe ja, dass die Autorin noch einige Städter in dieses kleine Dörfchen lockt…

 

Verlag: Piper

erschienen: 2021

Seiten: 512

ISBN: 978-3492316620