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Piper

Rezension

Rezension // Lea Korte – Morgen werden wir glücklich sein

Marie, Amiel und Genevieve: drei junge Frauen, die sich selbst seit Kindheitstagen als die drei Unbesiegbaren bezeichnen. Doch als 1940 die Deutschen in Paris einmarschieren, wird alles anders. Kann ihre Freundschaft dem Kriegsgeschehen standhalten?

Als ich zu diesem Buch griff, war ich überzeugt, dass die drei jungen Frauen literarisch eine schwere Zeit durchleben werden. Denn das Thema ist nicht neu und wir wissen leider alle, auf was es hinauflaufen wird und kann. Doch das ist genau der Punkt. Dieses Buch ist ein Buch gegen das Vergessen. Es ist mein erstes Buch von Lea Korte und ich fand den Schreibstil bereits von der ersten Seite an mitreißend und einfühlsam. Man hat das Gefühl die drei Frauen von Anfang an zu kennen. Dennoch fiel es mir von Seite zu Seite schwerer weiterzulesen, da das Schicksal durch Aus- und Rückblicke in Stückchen freigegeben wurde.

Schnitt: Im heutigen Frankreich treffen Josephine und Malou aufeinander. Beide hegen aufgrund der Erfahrungen der Großmütter Genevieve und Marie Groll gegeneinander. Doch warum? Das erfährt auch der Leser erst nach und nach:

Marie wendet sich als Lehrerin der Resistance zu. Sie mag nicht wegsehen und engagiert sich im Untergrund von Paris. Amiel ist Jüdin und Ärztin. Ihr hippokratischer Eid prägt sie. Trotz Angst vor drohender Gewalt und Verschleppung bleibt sie in Paris und will helfen. Sie hinterfragt die Motivation der Taten und versucht sich an einer neutralen Sichtweise. Doch wie lange kann sie dies für sich selbst gefahrlos tun? Genevieve dagegen ist Sängerin und ist quasi zwischen den Stühlen oder vielmehr zwischen Stuhl und Bühne gefangen. Will sie weiter singen, so sind ihre Zuhörer fortan Nazis. All dies führt zu einer ergreifenden Verkettung von Ereignissen, die sich schließlich auf die sogenannten „Kriegsenkel“ (hier: Josephine und Malou) auswirkt.

Ein ergreifendes Buch, dass ich schon vor Wochen beendet habe, allerdings nicht sofort die richtigen Worte für eine Rezension gefunden habe. Das Buch lebt von der Freundschaft der Frauen, ihren Wünschen und Zielen für die Zukunft, ihre Liebe und ihre nicht immer ehrlichen Motive und Handlungen: volle Punktzahl.

 

 

Verlag: Piper

erschienen: 2022

Seiten: 432

ISBN: 978-3492504553

Rezension

Rezension // Kerri Maniscalco – Kingdom of the Wicked: Der Fürst des Zorns (Kingdom of the Wicked #1)

Für die jungen Hexen Emilia und Vittoria gilt, Magie darf nur unter Gleichgesinnten ausgeübt werden, um Hexenjäger und Dämonen nicht auf sich aufmerksam zu machen. Auch sind ihre magischen Amulette stets zu tragen und niemals zusammenzufügen oder abzunehmen. Regeln auf die ihre Großmutter immer wieder besteht. Als Vittoria ermordet wird, will Emilia Rache. Bei den Nachforschungen stößt sie auf dunkle Magie und einen der sieben Höllenfürsten Wrath. Kann Emilia diesem anziehenden Bösen trauen?

Dieses Buch ist im Vorfeld bereits sehr viel gelobt worden und ich war auch aufgrund des eindrucksvollen Covers gespannt. Gespannt, ob diese düstere und angeblich romantische Fantasygeschichte mich wohl vereinnahmen würde. Denn ich gebe zu, nach etlichen Vampiren, Dämonen und anderen Fantasygekreuch hat man ja schon einen gewissen Sättigungsgrad erreicht.

Emilia ist jung. Sie glaubt zwar aufgrund ihrer eigenen Fähigkeiten an Magie, nimmt aber nicht alle Warnungen ihrer Großmutter ernst. Ein Defizit, was ich problematisch finde. Wenn man schließlich selbst Magie ausüben kann, wird es wohl auch die durch die Großmutter erwähnte Bedrohung durch Dämonen geben, auch wenn der Kontakt bis dato nicht gegeben war. Nun gut, ordnen wir dies dem jugendlichen Leichtsinn zu. Schließlich müssen Tipps von Eltern und Großeltern nicht stimmen *zwinker*. Erfahrungen müssen gemacht werden und diese macht Emilia nun in diesem Auftaktband reichlich. Neben Wrath dem Dämonenprinzen des Zorns, trifft sie noch auf Habgier (Greed), Neid (Envy) und Stolz (Pride) und muss fortan um Leib und Leben fürchten.

(Ein weiteres Defizit – klitzekleiner Spolier: warum liest sie nicht zeitnah das komplette Tagebuch der Schwester! Da fasst man sich nun wirklich an den Kopf.)

Wrath anfänglich mürrisch und biestig, fängt an sie zu unterstützen und rät ihr die Wut zur Waffe zu schärfen. Ein Katz und Maus Spiel der klassischen Art entwickelt sich zwischen den beiden. Ob man hier von einer dark romance Geschichte sprechen kann? Ganz klitzeklein und zart vielleicht. Äußerlichkeiten und italienisches Essen sind auf jeden Fall reizvoll und wer könnte gutes italienisches Essen nicht dazu verwenden, um die Stimmung zu heben?

Für mich stand in diesem Band die Jagd nach dem Bösewicht und die Entwicklungen rund um die Dämonen und die Amulette im Vordergrund.

Lasst Euch sagen, da kommt vermutlich noch ordentlich was auf den Leser zu. Ich fand es nach leichten Orientierungsschwierigkeiten in diesem Szenario recht spannend und denke, die Geschichte wird vielversprechend weitergehen: ich vergebe 8 von 10 Punkten.

 

Verlag: Piper

erschienen: 2022

Seiten: 416

ISBN: 978-3492706810

Rezension

Rezension // Stacey Halls – Die Vertraute

Nachdem ich mit dem Einzelband „Die Verlorenen“ die Autorin Stacey Halls für mich entdeckt hatte, habe ich mich nun auf einen weiteren Einzelband von ihr gefreut:

Das Buch spielt in England im 17. Jahrhundert. Die junge Fleetwood Shuttlewood ist gerade erst 17 Jahre alt, hat jedoch bereits einige Fehlgeburten hinter sich. Sie muss nun einen lebendigen Erben gebären, koste es, was es wolle und wenn es das eigene Leben ist. Denn eine Frau ist in diesem Zeitalter nur dazu da, dem Manne eine gute Ehefrau zu sein und einen Erben zu schenken. Immerhin ist die schwangere Fleetwood Mistress of Gawthorpe und die Erwartungen sind groß.

Die Begegnung mit der jungen Hebamme Alice Gray könnte ihre Rettung sein. Doch das Wissen der Hebamme über Kräuter und andere Mittelchen ist auch ihr Verhängnis. Diese gerät durch Anschuldigungen in einen Hexenprozess hinein und selbst gerät in Lebensgefahr.

Das Schicksal beider Frauen ist abhängig von der männlichen Einflussnahme und es ist erschreckend, wie ausgeliefert diese Frauen waren. Hierbei ist die Gesellschaftsschicht, die Bildung oder das Vermögen egal.

Es war interessant zu lesen, über welche Ansätze in Homöopathie bereits eine Hebamme zu dieser Zeit verfügte und wie beschwerlich und risikoreich eine Geburt zu dieser Zeit doch gewesen sein musste.

Der Aspekt der Hexenverfolgung bringt noch zusätzlich einen Spannungsaspekt in die Handlung hinein.

Beide Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch klammern sie sich aneinander und werden jedoch durch die Hexenverfolgung getrennt. Schaffen es beide und auch das ungeborene Baby zu überleben? Ich vergebe 8 von 10 Punkten für dieses spannende Buch.

 

Verlag: Piper

erschienen: 2022

Seiten: 384

ISBN: 978-3492071574