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Limes

Rezension

Rezension // Kristina Ohlsson – Tausendschön (Fredrika Bergman #2)

Mittsommer. Auf einer Wiese mit Blumen wird ein junges Mädchen vergewaltigt. Jahre später stirbt ein Ausländer bei einem Unfall mit Fahrerflucht und ein Pfarrer und seine Frau sterben. Viele Geheimnisse und Rätsel für das Team um Alex Recht und Fredrika Bergman.

Nach der Lesung mit Kristina Ohlsson habe ich mich ja sofort an den ersten Band “Aschenputtel” gemacht. Während ich im ersten Band noch kritisiert habe, dass mir die Einführung der Charaktere zu lange gedauert hat, fand ich mich in diesem Band recht schnell “im Team zurecht”.

Die Thrillerhandlung ist scheinbar verworren und verzwickt. Doch die Autorin schafft es geschickt, die einzelnen Puzzlestückchen, die das große Ganze ergeben, in einzelnen Schachteln zu verstecken. Hier und da wird ein Deckel geöffnet und es findet sich eine neue Schachtel oder ein Puzzelteil.

Grandios. Ich habe mich die 480 Seiten (Taschenbuchausgabe) nicht eine Seite gelangweilt. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es einigen Lesern auch schwer fallen könnte, diesen verschachtelten und verwobenen Handlungssträngen zu folgen.

Das Thema Asylanten und Rassismus ist brisant und aktuell. Dies in einen Thriller einzuarbeiten, mag ordentlich Recherche und auch Mut gekostet haben.

Die kreierten Charaktere müssen durch Hochs und Tiefs, so dass ich auf den dritten Band Tausendschön bereits gespannt bin. Ich empfehle, aufgrund der Weiterentwicklung der Charaktere, die richtige Reihenfolge einzuhalten. 8 von 10 Punkten.

gebundene Ausgabe:
Verlag: Limes
erschienen: 2012
Seiten: 464
ISBN: 978-3809025924

Taschenbuchausgabe:
Verlag: Blanvalet
erschienen: 2013
Seiten: 480
ISBN: 978-3442375813

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Kristina Ohlsson – Aschenputtel (Frederika Bergman #1)

© Sonja Kochmann

Während eines Zwischenstopps in einem Bahnhof werden Mutter und Tochter getrennt. Als die Mutter den Zug wieder erreicht, ist das Kind verschwunden. Das schwedische Ermittlerteam aus Alexander Recht und Frederika Bergman versucht, das Kind zu finden. Doch dann verschwindet ein zweites Kind.

Nach der Lesung zum dritten Teil “Sterntaler” beschloss ich die Reihe um Frederika Bergman in der richtigen Reihenfolge zu beginnen.

Aller Anfang war schwer. Ich hatte etwas Mühe mich mit der kühlen reservierten Art von Frederika anzufreunden, obwohl dies vermutlich genau Ziel der Autorin war. Denn hier bilden Polizisten und eine Akademikerin ein Ermittlerteam. Genau dies ergibt unterschiedliche Sichtweisen, die auch dem Leser auffallen (sollen?).

Auch die übrigen Ermittler haben alle “ihr persönliches Päckchen” zu tragen. Diese Einführung dauerte mir ein wenig zu lange. Doch dann wurde die Spannung ab der Mitte des Buches rasant. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich ja nichts verpassen wollte. Die Ermittler raufen sich zusammen und finden natürlich den Bösewicht, der durch einige literarische Finten tatsächlich erst in den letzten Kapiteln entlarvt wird.

Da die Opfer hier Kinder sind, ist dieses Buch jedoch nichts für schwache Nerven von Eltern: 7 von 10 Punkten für den Start der schwedischen Thrillerreihe.

Verlag: Limes
erschienen: 2011
Seiten: 496
ISBN: 978-3442375806

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Edward Kelsey Moore – Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner

Drei schwarze Frauen haben einen Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben: Earl’s Diner. In einer Kleinstadt in den USA in den 50iger/60iger Jahren ist dieser Diner der Treffpunkt schlecht hin. Dies liegt u.a. auch an Big Earl, der mit Rat und Tat bereit steht.

Die drei Frauen können kaum unterschiedlicher sein und das Schicksal schlägt auf unberechenbare Weise zu, doch Clarice, Odette und Barbara Jean finden zusammen und sind bis in die heutige Zeit so unzertrennlich, dass diese den Spitznamen “die Supremes” tragen.

Vorweg: Dieses Buch ist eigentlich überhaupt nicht mein Genre, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.

Die Lebensgeschichten der drei Frauen sind stark ineinander verflochten und es spielt in der aktuellen Zeit mit Rückblicken in die Vergangenheit. Die ersten 100 Seiten tat ich mich schwer, doch diverse Andeutungen und Rückblicke, führten einfach dazu, dass ich wissen wollte, wie es weiter geht bzw. wie es zu allem kam.

Clarice, Odette und Barbara Jean sind vom Schicksal ordentlich gebeutelt: untreuer Ehemann, Krebserkrankung, Tod eines Kindes etc. dennoch sind sie füreinander da.

Trotz allem hat das Buch auch witzige Situationen (ich sag nur Hochzeit) oder Dialoge (ja,ja man muss Männern halt drohen) parat, so dass man das Buch wirklich ins Herz schließt. Es zeigt an drei Beispielen, dass eine Ehe aus verschiedenen Gründen geschlossen werden und auch ganz unterschiedlich geführt werden kann.

Die Besonderheit des Buches ist u.a., dass Odette mit Geistern sprechen kann. Hier tauchen die Verstorbenen ihrer Umgebung auf, was zu Wegweisern oder lustigen Situationen führt. Mrs. Roosevelt aus dem Buchtitel stellt hierfür die absolute Todesbotin dar, denn sie sagt den absoluten Todeszeitpunkt (?!) der noch Lebenden voraus.

Auf der letzten Seite hat das Lektorat vermutlich bei der Übersetzung Bahre mit Trage verwechselt, so dass ich die Szene vorsorglich zweimal gelesen habe, denn hier wird eine Person abtransportiert, deren Leben, dass ganze Buch auf der Kippe stand. (Mehr sag ich nicht.)

Der Originaltitel “The Supremes at Earl’s All-You-Can-Eat” hätte mir ehrlich gesagt besser gefallen, da ich hier aufgrund der Häufigkeit der Szenen, den Geist von Mrs. Roosevelt nicht so wichtig finde und ein Wunder im Diner – trotz einiger Wendungen – auch nicht wirklich erkennen kann.

Das Buch erinnert mich tatsächlich wie vom Verlag angeführt an das Buch “Grüne Tomaten” und kann von mir einfach nur wegen der leichten Einstiegsschwierigkeiten mit 9 von 10 Punkten bewertet werden.

(Bericht zur Lesung gibt es hier auf dieser Seite.)

Verlag: Limes
erschienen: 2013
Seiten: 448
ISBN: 978-3809026235