Rezension

Rezension // Edward Kelsey Moore – Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner

Drei schwarze Frauen haben einen Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben: Earl’s Diner. In einer Kleinstadt in den USA in den 50iger/60iger Jahren ist dieser Diner der Treffpunkt schlecht hin. Dies liegt u.a. auch an Big Earl, der mit Rat und Tat bereit steht.

Die drei Frauen können kaum unterschiedlicher sein und das Schicksal schlägt auf unberechenbare Weise zu, doch Clarice, Odette und Barbara Jean finden zusammen und sind bis in die heutige Zeit so unzertrennlich, dass diese den Spitznamen “die Supremes” tragen.

Vorweg: Dieses Buch ist eigentlich überhaupt nicht mein Genre, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.

Die Lebensgeschichten der drei Frauen sind stark ineinander verflochten und es spielt in der aktuellen Zeit mit Rückblicken in die Vergangenheit. Die ersten 100 Seiten tat ich mich schwer, doch diverse Andeutungen und Rückblicke, führten einfach dazu, dass ich wissen wollte, wie es weiter geht bzw. wie es zu allem kam.

Clarice, Odette und Barbara Jean sind vom Schicksal ordentlich gebeutelt: untreuer Ehemann, Krebserkrankung, Tod eines Kindes etc. dennoch sind sie füreinander da.

Trotz allem hat das Buch auch witzige Situationen (ich sag nur Hochzeit) oder Dialoge (ja,ja man muss Männern halt drohen) parat, so dass man das Buch wirklich ins Herz schließt. Es zeigt an drei Beispielen, dass eine Ehe aus verschiedenen Gründen geschlossen werden und auch ganz unterschiedlich geführt werden kann.

Die Besonderheit des Buches ist u.a., dass Odette mit Geistern sprechen kann. Hier tauchen die Verstorbenen ihrer Umgebung auf, was zu Wegweisern oder lustigen Situationen führt. Mrs. Roosevelt aus dem Buchtitel stellt hierfür die absolute Todesbotin dar, denn sie sagt den absoluten Todeszeitpunkt (?!) der noch Lebenden voraus.

Auf der letzten Seite hat das Lektorat vermutlich bei der Übersetzung Bahre mit Trage verwechselt, so dass ich die Szene vorsorglich zweimal gelesen habe, denn hier wird eine Person abtransportiert, deren Leben, dass ganze Buch auf der Kippe stand. (Mehr sag ich nicht.)

Der Originaltitel “The Supremes at Earl’s All-You-Can-Eat” hätte mir ehrlich gesagt besser gefallen, da ich hier aufgrund der Häufigkeit der Szenen, den Geist von Mrs. Roosevelt nicht so wichtig finde und ein Wunder im Diner – trotz einiger Wendungen – auch nicht wirklich erkennen kann.

Das Buch erinnert mich tatsächlich wie vom Verlag angeführt an das Buch “Grüne Tomaten” und kann von mir einfach nur wegen der leichten Einstiegsschwierigkeiten mit 9 von 10 Punkten bewertet werden.

(Bericht zur Lesung gibt es hier auf dieser Seite.)

Verlag: Limes
erschienen: 2013
Seiten: 448
ISBN: 978-3809026235

 

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