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Fantasy

Rezension

Rezension // Mathias Malzieu – Die Mechanik des Herzens

Jack kommt an einem Tag zur Welt, als eine unnatürliche Kälte Edinburgh fest im Griff hat. Die Hebamme und Bastlerin Madeleine stellt fest, dass sein Herz nicht stark genug ist, um sein Überleben zu sichern. Also setzt sie ihm eine Kuckucksuhr ein. Doch dies birgt auch Tücken: Man darf durch Gefühle nicht den Rhythmus der Uhr durcheinander bringen, ansonsten…Doch dann verliebt sich little Jack in die kleine Sängerin Miss Acacia.

Ein wunderschönes Märchen für Erwachsene. Warum für Erwachsene? Schließlich steht auf dem Cover doch das Zitat von Publisher’s Weekly:
“Ein literarischer Meilenstein wie Der Zaberer von Oz.”

Für Erwachsene deshalb, weil das Buch Themen, Umschreibungen und Doppeldeutiges enthält und/oder Begriffe einbaut, die nichts für Kinderohren sind (es sei denn man fängt mit der Aufklärung früh an).

Hier ein paar Beispiele, die nicht zuviel verraten: So entbindet die Hebamme z.B. Kinder von Huren, hat selbst nach einer Eileiterschwangerschaft keine Möglichkeit mehr Kinder zu bekommen, die Huren bringen Jack “lustige” Wörter bei (Cunnilingus) und auch Jack the Ripper gibt sich die Ehre.

Wie kann man das denn alles schön beschreiben?

Seite: 26: “Als ich jung war, verirrte sich in meinem Bauch ein Embryo auf dem Weg zur Gebärmutter.”

Muttermale werden zu Sternbildern und Jack zum Weltraumforscher. Und alles scheint möglich, doch hat dieses Buch ein Happy End? Ich verrate lieber nichts.

Das Buch ist nichts für Zwischendurch, denn hier wird wortgewaltig der Umstand des Andersseins und der Liebe mit Freud und Leid umschrieben. Ich hatte beim Lesen immer den Wunsch mich voll und Ganz zu konzentrieren, da ich Angst hatte, diese besonderen Passagen zu verpassen.

Wunderschön und sehr passend finde ich auch das gezeichnete Cover.

Dieses Buch ist von der Sprache und vom Stil etwas ganz Besonderes. Ich habe so etwas noch nie gelesen und kann es jedem nur ans HERZ legen: 10 von 10.

Verlag: carl’s books
erschienen: 2012
Seiten: 192
ISBN: 978-3570585085

 

Rezension

Rezension // Markus Heitz – Oneiros: Tödlicher Fluch

Ein Bestatter in Leipzig, ein Flugpassagier in Paris, eine verrückte Unterstützerin der Wissenschaft in Minsk haben eine tödliche Gemeinsamkeit. Sie sind Todschläfer – ein jeder mit diversen Besonderheiten. Welche Gefahren bergen diese für sich und ihre Mitmenschen? Und was hat es mit dem Fluch auf sich?

Die Idee der Todschläfer ist genial. Die eingeflochtenen Geschichten und Zitate finde ich sehr passend.

Auch die Idee, den Todschläfer Konstantin Korff als Bestatter arbeiten zu lassen, ist klasse. Witzig fand ich auch die namentliche Erwähnung des Bestatters Kuckelkorn aus Köln, der ja leider aufgrund seines Berufes als Bestatters und Thanatologe nach dem Tsunami in Thailand traurig Medienberühmtheit erlangt hat.

Konstantin ist neben den anderen aufgezählten Personen die Hauptfigur. Nur leider wird er auf den 624 Seiten nicht so sympathisch wie die Hauptpersonen aus Ritus, Sanctum, Kinder des Judas oder Blutportale.

Die “wer verfolgt wen und warum” Geschichte ist zwar ganz nett, aber wird schnell langweilig. Dadurch tritt die eigentlich sehr tolle Idee der Todschläfer in den Hintergrund. Ich musste mich streckenweise sehr durch das Buch kämpfen und war enttäuscht, dass aus der Geschichte der Todschläfer nicht mehr gemacht wurde. Dieses Buch baut übrigens nicht auf den anderen Bücher von Markus Heitz auf.

Massiv haben mich die Tipp-/Setzfehler meiner Ausgabe gestört. Dies waren auch nicht nur fehlende Buchstaben, sondern Groß- und Kleinschreibung innerhalb eines Wortes usw.

Beispiel:
Seite 155: DumHmeit statt Dummheit
Seite 227: Menchen statt Menschen
Seite 237: unbarHmerzigen statt unbarmherzigen
Seite 369: Scherereie statt Scherereien
Seite 604: unbarHmerzig statt unbarmherzig

Zwischendurch habe ich aber nicht mehr gezählt. Eigentlich peinlich für den Verlag.

Ich habe lange überlegt, und vergebe doch “nur” 6 Punkte von 10, da das Buch einfach nicht mit meinen bisher gelesenen Heitz-Werken mithalten kann.

Verlag: Droemer Knaur

erschienen: 2012
Seiten: 624
ISBN: 978-3426505908
Rezension

Rezension // Guillermo del Toro + Chuck Hogan – Das Blut (The Strain #2)

Wer das Buch “Die Saat” nicht kennt, sollte jetzt nicht weiterlesen, da die Bücher derart aufeinander aufbauen, dass man dieses Buch nicht ohne zu spoilern beschreiben kann!!!

Nachdem sich die neue Form der Blutsauger ausbreitet, nehmen einige Menschen den Kampf auf. Leider ist das Ende offen, da die Autoren die Handlung auf eine Trilogie ausgelegt haben….

Der Stil (rasant, aktionreich und blutig) wird nahtlos fortgesetzt. Man fiebert mit den einzelnen Personen regelrecht mit. Da ich Band 3 bislang noch nicht gelesen habe, vermute ich mal ganz vorsichtig, das diese Trilogie meisterhaft blutig ist. So etwas hab ich bislang noch nicht gelesen.

Wer Quentin Tarantino mag, ist hier auch weiterhin richtig. Ich hab das Buch verschlungen. Für diese blutige Fortsetzung vergebe ich 10 von 10 Punkten.

01) Die Saat
02) Das Blut
03) Die Nacht

Verlag: Heyne
erschienen: 2010
Seiten: 400
ISBN: 978-3453266490