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Familiengeheimnis

Rezension

Rezension // Anne Barns – Kirschkuchen am Meer

Als bei der Seebestattung Ihres Vaters unerwartet eine unbekannte Frau auftaucht, ist Marie irritiert. Ein Hinweis führt sie auf die Insel Norderney. Da sie ohnehin gerade eine Auszeit benötigt, fährt sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Oma dort hin. Sie erfährt Dinge über ihren Vater, die sie ihre eigene Zukunft überdenken lassen….

Marie war mir von der ersten Seite an sympathisch. Denn bei ihr läuft es gerade etwas unrund: Sie hat Zweifel an der gemeinsamen Zukunft mit ihrem Freund Marc und ihren Job erledigt sie zwar gut, aber es macht sie nicht glücklich. Als die Nachricht vom Tod des Vaters eintrifft, ist sie hin und her gerissen, ob sie überhaupt Abschied nehmen soll. Denn immerhin verließ dieser ihre Mutter.

Doch ihre hochschwangere Schwester, ihre Mutter und ihre Oma überreden sie und Muttern und Oma kommen sogar noch mit. Es wird ein 3 Generationen Powerfrauen Trip, der mich ein ums andere Mal schmunzeln ließ. Diese Drei haben wirklich den Schalk im Nacken und schnell kommt gute Laune auf. Obwohl dies ein trauriger Anlass ist, ist es Anne Barns gelungen, die Atmosphäre wunderschön zu beschreiben.

Doch durch die Entwicklungen im Buch geht es schnell von Hooksiel nach Norderney. Ein Roadtrip, der Marie einige Geheimnisse über ihren Vater offenbart und ihr selbst den Mut für die Zukunft zurückgibt.

Achtung, wer derzeit noch fastet oder Diät betreibt, der wird hier in arge Versuchung geführt. Hier wird geschlemmt und massenhaft Leckeres produziert und konsumiert, (Für leckrig Gewordene gibt es, wie gewohnt, Rezepte im Anhang.)

Einen besonderen Gastauftritt gibt es auf Norderney für Stephan Freisleben und Matthias Schnatz, die realen Betreiber des Ladens Bittersüss, und ihrem Kirschröster (Ihr seid neugierig geworden? Dann besucht ihren Online-Shop, denn gerade jetzt zählt jede Bestellung! Dazu jedoch an anderer Stelle auf der Homepage mehr.)

Da ich selbst die Insel Norderney seit frühster Kindheit immer wieder besuche, waren für mich die literarischen Ausflüge zur Marienhöhe, zur Weißen Düne oder zum Conversationshaus einfach wundervoll. Wer die anderen Bücher von Anne Barns kennt, wird zusätzlich mit einem kleinen Ausflug nach Juist belohnt. Die anderen Bücher sind allerdings für das Verständnis nicht notwendig.

Ich vergebe volle Punktzahl und lege dieses Buch all denjenigen ans Herz, die dringend einen Tapetenwechsel benötigen (aber dies derzeit nicht dürfen/können). Dieses Buch bringt Euch auf andere Gedanken; vertraut mir!

 

Verlag: HarperCollins

erschienen: 2020

Seiten: 352

ISBN: 978-3959674195

Rezension

Rezension // Anne Barns – Bratapfel am Meer (#2)

Mit „Bratapfel am Meer“ bringt uns Anne Barns auf die winterliche Nordseeinsel Juist. Die Intensivkrankenschwester Caro bekommt von einer Patientin nach deren Tod eine Perlenkette und den Auftrag, diese Kette zu ihrer großen Liebe zurück nach Juist zu bringen.

Da sie selbst eine Auszeit von ihrem stressigen Alltag bitter nötig hat, fährt sie zur Weihnachtszeit auf die kleine Insel. Sie wird von einer Handvoll Insulaner empfangen, die ihr bei der Suche helfen.

Anne Barns hat mit ihrem gewohnt lockeren und leichten Schreibstil wieder ein wundervolles Buch abgeliefert, auf das sich das Warten gelohnt hat.

Caro wird wie bereits erwähnt, von einigen Insulaner empfangen, die den Anne Barns Fans nicht unbekannt sind. Denn bereits im Erstlingswerk „Apfelkuchen am Meer“ und in der eBook Kurzgeschichte „Apfelträume am Meer“ kommen Merle, Enna und Co. drin vor. Allerdings ist dieses Buch und die Kurzgeschichte eine eigene in sich abgeschlossene Geschichte, so dass diese nicht unbedingt erforderlich sind. Aber weil es so schön ist, sie alle wieder zu sehen, empfehle ich es dennoch vorab zu lesen!

Merle und Caro verbinden die Freude am Backen und der besonders geschulte Geschmackssinn und so hat man beim Lesen tatsächlich immer Hunger, da die wundervoll geschilderten Rezepte und Erzeugnisse, die sich auch im Anhang finden, die Handlung garnieren.

Garniert, wird die Handlung übrigens auch durch Liedtexte. Denn auf der Suche nach Elfriedes großer Liebe, gabelt sie den Anhalter Max mit seiner Gitarre auf, der rein zufällig auf Juist einen Kumpel hat.

Wie wir im Anhang erfahren, sind die wundervollen Liedtexte von der Gruppe „Scheer“. Ich habe mir die Lieder, die im Buch vorkommen, auf Spotify angehört und ich muss sagen, ich bin begeistert! Ich habe mir auch noch einige andere Lieder darüber hinaus angehört und habe eine neue Band für mich entdeckt.

Rezepte und Musik sind jedoch nicht das einzige, was dieses Buch auszeichnet, denn die Insulaner mit denen Caro zu tun hat, haben einen unbeschreiblichen Optimismus. Sie haben ein Motto: „Und am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann war es noch nicht das Ende.

Da Caro in einer Art Lebenskrise steckt und auch der Anhalter Max mit seiner Zukunft hadert, sind die Juister genau die richtige Truppe.

Die zu klärenden Geheimnisse, die Ereignisse auf dem verschneiten Juist und die wundervoll geschilderte Landschaft sind da eine echte Herausforderung und eine Ablenkung zugleich.

Die beschriebenen Köstlichkeiten verführen einen beim Lesen, fast ständig zu naschen. Das ergeht allerdings auch der Protagonistin so, denn man hat fast das Gefühl, unsere Heldin ernährt sich ausschließlich von Kuchen und anderen Köstlichkeiten und auch Hochprozentigem. Aber warum auch nicht, schließlich findet sich bei nettem Zusammensein so manche Lösung und jeder hat sein Päckchen zu tragen….

Ich war ein bisschen traurig, als ich mich von dieser Truppe literarisch verabschieden musste und vergebe wohlverdiente zehn Punkte.

 

Verlag: Mira Taschenbuch

erschienen: 2019

Seiten: 352

ISBN: 978-3745700374

 

Rezension

Rezension // Kathryn Taylor – Dunmor Castle: Der Halt im Sturm (Dunmor Castle #2)

„Dunmor Castle: Das Licht im Dunkeln“ ist ein Buch, dass mit einem fiesen Cliffhanger den Leser zurückgelassen hat. Lexie Cavendish hat sich bei ihrer Arbeit auf Dunmor Castle rettungslos in Grayson, den Sohn des Burgbesitzers und schärfsten Konkurrenten ihrer Firma, verliebt.

Doch sie ist im Zwiespalt, denn ihr Chef hat ebenfalls Gefühle für sie und hat sie mit Vertragsklauseln an seine Agentur gebunden. Doch sie findet in Grayson und seiner Familie scheinbar mehr, als gedacht.

Auch das Verschwinden ihrer Mutter vor 20 Jahren scheint mit der Burg und den Bewohnern des Dorfes zusammen zu hängen. Lexie will das kleine Dörfchen nicht verlassen, bevor sie die Schatten der Vergangenheit aufgeklärt hat.

Sie bekommt Unterstützung durch ihre Freundin, doch auch die hat einiges an Chaos zu bewältigen.

Kathryn Taylor ist eine Autorin mit einem lockeren und leichten Schreibstil, der einen stets ans Buch fesselt. Dieser Abschlussband hat es in sich, denn scheinbar haben alle etwas zu verbergen und so kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Also plant ordentliche Lesezeit ein!

Es gilt zu klären, warum Lexies Mutter verschwand, wer damit zu tun hat oder sogar Schuld daran ist und warum alle Bewohner des Dorfes kein Interesse daran haben, das Verschwinden der Mutter aufzuklären. Die Eifersucht diverser Frauen im Dorf scheint eigentümlich.

Auch die noch nicht geklärten Gründe, warum die Burg verkauft werden muss oder aber warum die Burg nicht verkauft werden darf, müssen ermittelt werden.

Daher hat das Buch für mich den Charakter einer Familiensaga mit ordentlich Liebe und einen Touch „Mord ist ihr Hobby“.

Keine Angst, das Buch findet seinen Abschluss mit einem grandiosen Finale (Taschentücher bereithalten) und einem Ende zum Seufzen. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

Verlag: Bastei Lübbe

erschienen: 2019

Seiten: 368

ISBN: 978-3404178520