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Droemer Knaur

Rezension

Rezension // Kristin Harmel – Das Verschwinden der Sterne

Jona wurde als kleines Kind von einer alten Frau aus ihrem Elternhaus entführt und wuchs im Wald auf. Dort wurde ihr allerhand Wissen vermittelt, das sie später brauchen würde. Später? Ja, denn die alte Frau hat Visionen und eine Weitsicht, die für mich leider zu konstruiert wirkte.

Dennoch beinhaltet Jonas Dasein im Wald eine sehr wichtige und beeindruckende Aufgabe: zur Zeit des 2. Weltkrieges trifft sie tief im Wald auf einige Juden, die den Nazis entkommen konnten und dort versuchen, zu überleben. Doch Wind und Wetter und die weiterhin anhaltende Bedrohung durch die Nazis setzen diesen zu. Jona setzt ihr Wissen über die Natur ein, um ihnen ein Überleben zu ermöglichen. Doch Jonas eigene Vergangenheit, droht sie einzuholen.

Kristin Harmel hat zwei Bücher geschrieben, die in meinem persönlichen Ranking ganz weit oben stehen: „Solange am Himmel Sterne stehen“ und „Das Buch der verschollenen Namen“ sind für mich besonders bedeutend in der Unterhaltsliteratur. Diese Bücher sind, trotz des Unterhaltungsfaktors, einfühlsam und bewegend ein Meilenstein gegen das Vergessen der grausamen Zeitgeschichte. Bereits nach wenigen Zeilen hat mich die Autorin bei diesen Büchern eingefangen und durch die Verbundenheit mit den Protagonistinnen bewegt. Starke Frauen in einer Welt voller Zerstörung und Umbruch.

Mit Jona bin ich hier allerdings nicht warm geworden. Der Ursprung der Geschichte, also Jonas Elternhaus und ihre Entführung waren für mich zu konstruiert. Mir fiel es schwer, mich auf die Vision und die Weitsicht der alten Frau einzulassen. Dies hätte meiner Meinung nach anders aufgebaut werden müssen.

Denn der Grundgedanke, den in den Wäldern überlebenden Juden, die es ja auch wirklich gegeben hat, durch eine andere Person, die die Wildnis kennt, ein Überleben zu ermöglichen, hätte meiner Meinung nach die „Geschichte“ getragen. Ich vergebe daher 6 von 10 Punkten.

Ich finde diese Erzählung im Grundgerüst dennoch wichtig und sinnvoll. Die einzelnen Protagonisten der jüdischen Gruppe repräsentieren Schicksale, die es so leider in großer Anzahl gegeben hat und deren Schicksal nicht vergessen werden darf!

 

 

Verlag: Knaur HC

erschienen: 2022

Seiten: 400

ISBN: 978-3426227718

Rezension

Rezension // Juno Dawson – Der Hexenzirkel Ihrer Majestät: Das begabte Kind (Die Hexen Ihrer Majestät #1)

Hexen? England? Majestät? Juno Dawson? Klingt alles vielversprechend. Ich bin ein Fan von Büchern, die in England spielen; ich mag alles Royale und Harry Potter und Co. haben es mir angetan. Hinzu kommt, dass ich bereits ein Buch von Juno Dawson („Clean“) gelesen habe, was mir sehr gut gefallen hat:

Im modernen England verbergen sich Hexen vor den Profanen, also Menschen mit eingeschränkten oder gar keinen Fähigkeiten. Ein Teil dieser Hexen gehört dem Hexenzirkel Ihrer Majestät an und tragen ihren Teil bei, die Geschicke Englands zu schützen. 4 Freundinnen, verbunden durch ihre Hexenkräfte, sind nun mit einer Prophezeiung konfrontiert, die ihre Verbundenheit für immer beeinflussen wird: Es wird ein Kind geben, dessen Fähigkeit die Welt verändern wird. Oder wie es eine der Hexen vortrefflich sagt: „…die Welt war am Ar*‘*%.“

Das Buch ist nicht nur aufgrund der Handlung besonders. Denn die hat für Fans von Harry Potter und Charmed ordentlich was zu bieten. Nein, das Buch ist modern und fortschrittlich aufgrund der Vielfalt der Charaktere und deren Einstellung.

Helena Vance ist Hohepriesterin des Zirkels und stöckelt mit High Heels zu ihren Einsätzen. Aufgrund ihres Amtes und ihrer Erziehung ist sie die Konservative. Leonie Jackson ist schwarz und lesbisch. Zwei Gründe, die sie zur Gründung eines eigenen Zirkels in London veranlasst haben. Elle Pearson, Hausfrau und Mutter, die nach einem Kind ohne Fähigkeiten nun feststellen muss, dass ihre pubertierende Tochter magische Fähigkeiten entwickelt. Niamh Kelly, hauptberuflich Tierärztin, trauert um ihren verstorbenen Verlobten und ist von ihren eigenen Gefühlen für den Gemüselieferanten Luke überrascht. Die 4 Frauen sahen sich in ihrer Sturm und Drang Phase als die Spice Girls der Hexenwelt, doch kann diese Verbundenheit aufgrund des aufziehenden Unheils bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben?

Neu und besonders sind die Details, dass die Hexen aufgrund der Verbundenheit zur Natur, zu Gaia und zu ihrer Weiblichkeit mehr Kräfte haben als ein Hexer und diese Unendlichkeit der Natur wird nun mit der Wandlungsfähigkeit und Wundern in Verbindung gebracht. Ist die Identität immer mit einem Geschlecht und dem „Zubehör“ verbunden, wie wir es im Aufklärungsunterricht gelernt haben?

Ich bin überrascht worden von diesem spannenden Buch mit den besonderen Aspekten und muss bei diesem Cliffhanger wirklich bald wissen, wie es weitergeht…volle Punktzahl.

 

Verlag: Knaur TB

erschienen: 2022

Seiten: 480

ISBN: 978-3426528792

Rezension

Rezension // Nina Bilinszki – No Stars too bright (Love Down Under #2)

Zurück nach Eden: Bereits im ersten Band „No Flames too wild“ der Love Down Under Reihe haben wir die deutschen „Work and Travel“ Studentinnen Isabell und Sophie kennengelernt. (An dieser Stelle empfehle ich die Reihenfolge einzuhalten, da die Charaktere bereits vorgestellt wurden. Man versteht die Beziehungen untereinander besser, wenn man die Reihenfolge einhält, obwohl die Bücher durchaus auch allein gelesen werden können.)

Als Isabell ihr Glück bei Liam fand und entgegen der ursprünglichen Planung nicht weiter in Australien herumreisen wollte, bleib auch Sophie in Eden. Sie schmeißt den hiesigen Pub und ist im Freundeskreis voll integriert. Dennoch ist sie traurig, bisher nicht mehr von Australien gesehen zu haben.

Als der Besitzer des Pubs verstirbt und sein Enkel Cooper den Laden mit Auflagen erbt, ist dieser auf Hilfe angewiesen. Den der Naturfotograf verbrachte die letzten Jahre lieber mit Kamera in der Wildnis und ist Hilfsbereitschaft und Zusammensein nicht gewohnt.

Sophie, der Wirbeldienst vom Dienst, reißt Cooper mit sich. Obwohl er recht in sich gekehrt ist, bietet er Sophie bei einem neuen Auftrag an, ihr ein Teil seines Landes und die Flora und Fauna zu zeigen. Der gemeinsame Roadtrip durch das Outback bringt Risiken und auch Verlockungen mit sich…und das wo der Abflug nach Deutschland immer näher rückt.

Sophie und Cooper haben mir als neue Paarung sehr gut gefallen. Sophie trägt ihr Herz auf der Zunge und gewinnt alle für sich. Cooper dagegen ist zurückhaltend und zieht die Einöde und Tiere vor. Er sieht sich selbst nicht als Mittelpunkt eines Freundeskreises. Es ist interessant zu lesen, wie die beiden unterschiedlichen Typen sich annähern, welche Gemeinsamkeiten die beiden haben und welche Grundlagen für die Zukunft geschaffen werden müssen.

Das Thema Naturschutz wird dabei gekonnt in die Handlung eingeflochten. Die künstlerische Freiheit bezüglich der zeitlichen Abläufe und Corona seien der Autorin verziehen. Ich habe mich gern ohne Maske, Reisebeschränkungen und Ansteckungsgefahr nach Australien geträumt: volle Punktzahl.

 

Verlag: Knaur TB

erschienen: 2022

Seiten: 400

ISBN: 978-3426528600