Browsing Tag:

Bücher

Rezension

Rezension // Jenny Colgan – Wo dich das Leben anlächelt (Happy Ever After #2)

Ihr Buchliebhaber da draußen sucht ein Buch zum Entspannen und lieb haben? Hier hätte ich eins. Denn die Autorin liebt und verehrt selbst Bücher und hat mit „Happy Ever After“ eine Reihe geschaffen, in der auch ihre Protagonisten Bücher verehren.

Dieses Buch kann zwar unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, aber ich finde, es würden einem viele Aha-Effekte entgehen, wenn man den ersten Teil nicht kennt.

Denn Nina aus Teil 1 ist im schottischen und sehr ländlichen Kirrinfief sehr heimisch geworden. Sie erwartet nämlich mit dem Bauern Lennox ein Kind und benötigt dringend eine Vertretung für ihren rollenden Bücherladen.

Zoe und ihr kleiner Sohn Hari brauchen dringend eine neue Bleibe. In der großen Stadt scheint kein richtiger Platz für sie zu sein und da Arbeitslosigkeit und Wohnungslosigkeit droht, tritt Zoe die Aushilfsstelle bei Nina und eine Stelle als Kindermädchen bei einer gruseligen Familie an. Alle im Dorf sprechen nur von den drei Kinder in The Beeches, dem alten Herrenhaus nahe Loch Ness, wo einst die Mutter verschwand. Was Zoe dort erwartet….

Natürlich drei „entzückende“ vernachlässigte Kinder, eine biestige Haushälterin und ein grummeliger Schlossherr. Zoe muss ordentlich Nervenstärke beweisen. Denn sie muss Tricks aufbringen, um den Laden zum Laufen zu bringen. Hier musste ich doch an all die Nannyfilme denken, die man im Laufe der Vergangenheit gesehen hat, in denen eine Nanny kommt, die es einfach mal etwas anders angeht und die Kinder verblüfft. Denn Mary, Patrick und Shackelton haben so ihre Gründe, warum sie sich in The Beeches verkriechen. Auch der Schlossherr Ramsey hat ein gutes Herz, was bald für Zoe zu schlagen beginnt. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.

Aber auch der andere Job verlangt Zoe einiges ab, denn die bereits bekannten schrulligen Buchkäufer, Land und Getier sind für Zoe, die Stadtpflanze, eine wahre Herausforderung. Ich vergebe volle Punktzahl und hoffe, dass die Autorin noch ein paar Leute nach Kirrinfief verfrachtet.

 

 

Verlag: Piper

erschienen: 2020

Seiten: 592

ISBN: 978-3492316613

Rezension

Rezension // Jojo Moyes – Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

„Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ – ein neuer Roman von Jojo Moyes, der ordentlich beworben wird. Ich war gespannt, denn ich las, dass die Autorin sich aufgrund von Überarbeitung in eine kleine Hütte in den Bergen Kentuckys zurückgezogen und dieses Buch geschrieben hat. Das Reiten bei der Recherche habe ihr sehr viel Spaß gemacht und man merkt bereits den ersten Seiten an, dass dieses Buch für sie heilsam und bedeutend war. Doch nun zum Inhalt:

1937 wird von der amerikanischen Präsidentengattin Eleanor Roosevelt das WPA Packhorse Library Programm ins Leben gerufen. Frauen sollen auf Pferden entlegen wohnenden Familien Bücher bringen. Für die Frauen, die sich der mobilen Bibliothek anschließen, ist dies eine besondere Herausforderung. Denn die wilde Natur und deren Bewohner dulden bisher keine selbstbewussten eigenständigen Frauen, die sich anhand von Büchern bilden.

Die Autorin hat eigenwillige und sehr unterschiedliche Frauen kreiert. Wir haben zum einen Alice, die als Engländerin unglücklich verheiratet und weit weg von ihrer Heimat ist. Für sie ist die Packhorse Library eine Möglichkeit dem tristen Haus zu entfliehen. Sie findet Freunde, die ihr beistehen. Da wäre unter anderem Margery, eine Frau, die sich nicht beugt und ohne Trauschein mit Sven zusammen lebt. Diese vereint die Frauen und sorgt auch für den Zusammenhalt. Isabelle, genannt Izzy, ist aufgrund von Kinderlähmung körperlich eingeschränkt, wächst aber aufgrund der Aufgabe über sich hinaus. Die schwarze Sophia, dürfte eigentlich nicht in der Bibliothek arbeiten, da diese ausschließlich für Weiße ist, hat aber eine unverzichtbare Vorerfahrung.

Das Buch zeigt anschaulich, wie Verbreitung von Bildung dafür sorgen kann, dass man nicht alles hinnehmen muss, dass man sich seine Träume erfüllen kann und dass die Ausbeutung durch die Industrialisierung erste Gegner durch Gewerkschaften und Organisationen bekommt. Frauen gehören entgegen den männlichen Vorurteilen nicht nur an den Herd, sondern dürfen rebellisch ihre eigenen Wünsche äußern. Was ein kleines blaues Buch damit zu tun hat, müsst ihr unbedingt selber lesen.

Der Schreibstil Autorin war ernster als bei dem Buch „Ein ganzes halbes Jahr“, da wir hier keine humorvolle Lou vorfinden. Allerdings passt es zu der Autorin, da ich diese ernsten, fast melancholischen Seiten, auch schon bei dem Buch „Nächte, in denen Sturm aufzieht“ festgestellt habe. Die Kapitel werden mit Zitaten aus bekannten Büchern dieser Zeit eingeleitet zum Beispiel „Vom Winde verweht“, „Jenseits von Afrika“, „Black Beauty“, „Betty und ihre Schwestern“ aber auch „A Journal for the American Farmer“ und „Harlan Miners Speak“ werden zitiert und im Anhang als Quelle zitiert.

Es ist ein gelungenes Buch über die Entwicklung der Frau, über die Freundschaft und über die Macht des Lesens, dem man die Liebe zum Pferd und der Landschaft anmerkt.

Mich hat dieses Buch an die Serien „Unsere kleine Farm“, „Doktor Quinn“ und „Anne auf Green Gabels“ erinnert, obwohl dies zeitlich nicht ganz passt. Ich vergebe daher volle Punktzahl für dieses wundervolle Buch mit starken Protagonisten.

 

Verlag: Wunderlich

erschienen: 2019

Seiten: 544

ISBN: 978-3805200295