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Lesung

Lesung // Cristina Caboni – Die Oleanderschwestern

© Sonja Kochmann

Im trüben und tristen Hannover war ich in den vergangenen Tagen auf einer ganz besonderen Lesung:

Cristina Carboni brachte mit ihren Oleanderschwestern etwas italienischen Flair in die Buchhandlung Hugendubel.

Den deutschen Part vorzulesen und Fragen auf deutsch und italienisch zu beantworten, übernahm netterweise Elisabetta Cavani.

 

© Sonja Kochmann

Man ist ja durch die Lesungen deutsch/englisch und die verbliebenen, manchmal auch eingestaubten, Englischkenntnisse recht verwöhnt, dass man einen Teil der Antworten des Autors gleich versteht. Leider spreche ich kein italienisch. Meine Lateinkenntnisse haben zwar dafür gesorgt, dass ich ab und an ein paar Worte verstanden habe, aber ich fand es teilweise sehr anstrengend der unbekannten Sprache zu zu hören.

 

© Sonja Kochmann

Dennoch fand ich die Lesung sehr interessant und der sympathischen Autorin hat man die Liebe zu ihrem Beruf – trotz der Sprachbarriere – angemerkt.

Die Autorin lebt auf Sardinen und betreibt zusammen mit ihrem Mann eine Imkerei. Dies ist aufgrund des Wetters (lange trockene Monate mit viel Sonne) gar nicht so einfach.

Sie liebt es, in ihrem Garten auf der Veranda zu sitzen und zu schreiben. Dort findet sie Ideen und die nötige Ruhe.

Die Beziehung zwischen Garten und Gärtner ist besonders wichtig. Denn der Garten ähnelt stets seinem Besitzer. Ihrer ist übrigens chaotisch gestaltet, aber enthält eine wunderschöne Blütenpracht. (An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf das Instagram Profil der Autorin.)

Wie sie zu ihren Ideen komme, wurde mit einer lustigen Aussage beantwortet. In ihrem Kopf sei ein Wohnhaus und die Bewohner wollen alle ihre Geschichte erzählen und geben keine Ruhe.

Ihre Erfahrungen über Blumen und Honig sind gleich in ihren Büchern verarbeitet worden.

 

© Sonja Kochmann

Während der Recherche hat sie zu den Themen der Bücher

 

Nr. 1 – Die Rosenfrauchen / Düfte
Nr. 2 – Die Honigtöchter / Honig
Nr. 3 – Die Oleanderschwestern / Blumen

allerhand zusammengetragen, was sie mit ihren Freunden, den Lesern, teilen möchte. Diese Dinge leiten die jeweiligen Kapitel ein. Eine wunderschöne Idee.

Doch die drei Bücher stehen noch für andere Dinge:

 

Nr. 1 für Wiedergeburt nach einer Niederlage und ein neues Leben
Nr. 2 für Mut und ein spirituelles Erbe
Nr. 3 ist der Roman des Verzeihens

In ihren Büchern stehen die Beziehungen der Frauen im Vordergrund. Hier gibt es keine Intrigen, sondern eine Gemeinschaft, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse teilen. Ein gutes Beispiel ist hier eine Brotback Szene aus einem Buch. Auch müssen ihre Protagonistinnen immer an einen Ursprungsort zurückkehren.

Die Zwillinge in ihrem aktuellen Buch sind ein Sinnbild für die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Ich persönlich habe das Buch noch nicht gelesen, aber ich musste nach den von Elisabetta Cavani gelesenen Szenen doch ein bisschen an Erich Kästners doppeltes Lottchen denken – auch wie wir von Elisabetta Cavani erfuhren, es in Italien gar nicht so bekannt ist – .

2018 wird übrigens ein Buch über Bücher erscheinen “Der Zauber zwischen den Seiten”. Ich bin neugierig geworden auf die Bücher von Cristina Carboni und fand den Abend wundervoll. Danke an alle Beteiligte.

 

© Sonja Kochmann

 

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Lesung

Lesung // Susan Elizabeth Phillips – Verliebt bis über alle Sterne

© Sonja Kochmann

Alle guten Dinge sind drei und damit machte ich mich zu meiner dritten Lesung mit Susan Elizabeth Phillips auf. Das neue Buch “Verliebt bis über alle Sterne” gehört endlich wieder zu den Chicago Stars. Ich mag die kernigen Footballer einfach.

 

© Sonja Kochmann

Die Autorin selbst ist eine absolute Stimmungskanone und für jeden Spaß mit ihren Fans (den Seppies) zu haben, obwohl die Uhrzeit für ihren Biorhythmus doch etwas ungewohnt ist. Denn eigentlich geht die Autorin um 21 Uhr ins Bett, um früh morgens am besten schreiben zu können.

Und damit begann der Abend natürlich mit einem lustigen Einstand nach Abklatschen und Winken. So sorgte das Zusammensinken des Mikrophons für Gelächter und Freudentränen und die Autorin versprach mit diabolischen Lächeln ganz brav zu sein und keine Hintergedanken zu haben…..ja…ist schon klar.

 

© Sonja Kochmann
Susan dachte vor ihren umfangreichen Auslandsreisen immer sie würde “nur” für die amerikanische Frau schreiben, doch inzwischen wurden 23 Romane in 30 Sprachen übersetzt. Es ist dann doch eher die internationale Frau die Zielgruppe dieser Autorin

Sie sieht das Ganze übrigens wie ein großes Zusammensein um ein Lagerfeuer. Dort haben sich die prähistorischen Frauen in grauer Urzeit schließlich auch erzählt, wer mit wem zusammen ist und wie die Beziehung läuft, was die Familie macht und und und so gesehen sind wir alle gleich.

 

© Sonja Kochmann

Ursprünglich waren die Chicago Stars keine Reihe. Sie suchte einfach einen Helden, der die Eigenschaften eines Sportlers vereinte und dann kam noch einer und noch einer. Das es die ungeschriebene Regel gab, dass man in Liebesromanen nicht über Sport schreiben dürfe, habe ihr keiner gesagt. *Schulter zucken und Lächeln* (Gott sei Dank.)

Das wichtigste und mühsamste an ihrem Schreibstil (Schreiben ohne Gliederung) ist die delete-Taste. Aber dennoch konnte uns an dieser Stelle verraten werden, dass bereits 200 Seiten eines neuen Romans geschrieben wurden.

Susan hat bezüglich des im Buch vorkommenden Nachtclubs auf die Erfahrungswerte ihrer Freunde zurückgreifen müssen. Denn, wie bereits erwähnt, liegt die Autorin bereits in ihrem Bett, wenn die Nachtclubs ihre Pforten öffnen. Aber das imaginäre Einrichten des Clubs für ihr Buch habe dennoch viel Spaß gemacht.

 

© Sonja Kochmann

Danke an alle und besonders an Susan Elizabeth Phillips, die auf den gewohnten Schlafrhythmus verzichtet hat.

 

© Sonja Kochmann
Rezension

Rezension // Debbie Macomber – Rosenstunden (Rose Harbor #5)

Vor fast einem Jahr hat Mark Cedar Cove und damit auch Jo Marie verlassen. Er wollte einen Freund aus dem Irak nach Amerika holen, doch ob er diese Mission überlebt hat, weiß Jo Marie nicht. Sie ist hin und her gerissen, ob sie tatsächlich ihr Leben und auch eine Liebe ohne Mark weiterführen soll.

Emily ist nach der Auflösung ihrer Verlobung bei Jo Marie eingezogen. Sie sucht nach einem Haus für einen Neuanfang in Cedar Cove und findet einen mürrischen Hausbesitzer namens Nick, der genau wie sie durch die Schatten der Vergangenheit stark gezeichnet ist.

Ich habe mich aufgrund der Vorbände sehr auf diesen Band gefreut und wurde von Seite zu Seiter skeptischer. Ich habe mir aufgrund des abweichenden Schreibstils sogar die Frage gestellt, ob Debbie Macomber diesen Band überhaupt selbst geschrieben hat oder durch jemanden anderes die Reihe hat beenden lassen. Vielleicht ist der Stil auch durch die deutsche Übersetzung entstanden? Oder den fast erzwungenen Abschluss?

Es fiel mir schwer, in die Geschehen hineinzukommen, obwohl die Geschichte um das Bed and Breakfast mir doch sehr präsent ist. Jo Marie war mir zu passiv und zu depressiv, was zu ihrem energiereichen Tatendrang der Vorbände nicht so recht passen wollte. Auch als dann endlich zwei Männer um Jo Marie werben (welche verrate ich nicht), fand ich die Grundstimmung sehr trist und wehleidig.

Die Geschichte um Emily und Nick mit ihren gut gelungenen Dialogen hat den Band doch lesenswert gemacht, denn hier konnte man den altbewährten Stil der Autorin zum Verkuppeln von Paaren erkennen. Emily wurde übrigens bereits in den Vorbänden als “Verlobte” eines Mannes vorgestellt, der auf einem Klassentreffen seine Jugendliebe wieder trifft.

Aufgrund der Vielzahl an Verknüpfungen empfehle ich auf jeden Fall, die richtige Reihenfolge einzuhalten. An einigen Stellen wird hierauf Bezug genommen und in Form einer Kaffeeklatschgeschichte kurz von Jo Marie zusammengefasst.

Diese unglückliche Konstellation führte jedoch größtenteils zu einem “Dahinplätschern” der Handlung und sorgte teilweise für zähe Lesestunden. Ich vergebe daher mit gutem Willen 5 von 10 Punkten, da mir der Abschied vom Rose Harbor Inn schwer fiel.

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2017
Seiten: 416
ISBN: 978-3734104497

© Sonja Kochmann