Lesung

Lesung // Karen Rose am 02.11.2012

Schon lange stehen die Bücher von Karen Rose auf meiner Liste…man kommt ja wirklich zu nix. Ständig kommt ein anderes Buch dazwischen.

Als ich den Flyer der Buchhandlung Lehmanns zugeschickt bekommen habe, bin ich sofort los gerannt und habe mir eine Karte geholt. (Kundenkarten lohnen sich wirklich!)

Um auch ja einen guten Platz (1. Reihe – juhu) zubekommen, war ich schließlich 1 1/2 Stunden zu früh da. Es hat sich gelohnt. Ich hatte freie Sicht und konnte der Lesung barrierefrei zu hören und zu sehen.

 

© Sonja Kochmann

Durch den Abend moderierte Sabine Thomas. Den deutschen Text hat Nicole Engeln vorgelesen. Dazu aber später mehr.

Sabine Thomas begann den Abend mit kleinen Anekdoten über das massive Gepäck von Karen Rose (angeblich mehr als Paris Hilton – ca. 13 Koffer) und dem Versuch eine Waffe aus Seife nach Hause zu schicken, so dass erst einmal herzlich gelacht werden durfte. Dabei fiel mir auf, was für ein lockerer, offener und lustiger Mensch Karen Rose doch ist. Sie hat ordentlich über sich selbst mit gelacht.

 

© Sonja Kochmann

In der Vorstellungsrunde wurde erzählt, dass sie selbst Lehrerin gewesen ist und als Autorin mit reinen Liebesromanen angefangen hat. Da sie jedoch schon immer Fan von Quincy, Law and Order und ER gewesen ist, fing sie an, Spannungselemente einzubauen. Irgendwann wurde sie gefragt, ob sie einen Thriller schreiben könnte und das tat sie. Er wurde gleich zu ihrem ersten Bestseller!

Wichtig für ihr Schreiben ist ihr der Austausch und die Unterstützung ihres Mannes. So fragte sie ihn, wie viele Leichen denn in eine Gefriertruhe reinpassen würden. Dieser antwortete locker: gefaltet oder quer…je nach dem max. 2! Als schließlich die hauseigene Gefriertruhe kaputt ging, konnte ihr Mann keine kaufen ohne grinsend durch den Laden zu gehen.

Wenn Karen Rose schreibt, tut sie dies manchmal 20 Stunden am Tag, so dass diese Unterstützung enorm wichtig für sie ist. Ihr 3.Buch hat sie trotz der hohen Seitenzahl in 17 Tagen fertig geschrieben. Das Buch “Todesbräute” z. B. in 25 Tagen. Das schafft mancher Leser nicht zu lesen.

Das Schreiben geht ihr selbst sehr nahe. Manche Figuren wachsen ihr so ans Herz, dass sie es fast nicht übers Herz bringt, sie sterben zu lassen. Auf ihrem Schreibtisch steht eine große Taschentuchbox, da hier schon einige Tränchen gekullert sind.

Witzig fand ich auch die Aussage, dass alle Menschen, die Karen Rose ärgern oder geärgert haben (wie z. B. der Taxifahrer, Highschoolmitschüler etc.) in ihren Büchern sterben müssen. Quasi eine therapeutische Aufarbeitung. Ihr Augenarzt erklärte ihr einmal, dass sie jetzt alt sei. Die erste Fassung seiner Todesszene sah vor, dass er und sein ganzes Praxisteam stirbt. Doch die Tochter von Karen Rose legte Veto ein, da ja das Praxispersonal unschuldig sei. Daher bekamen die Mitarbeiter frei und nur der Arzt starb. Diese wurde irgendwann auch alt und konnte schlechter sehen und entschuldigte sich bei Karen Rose und ist heute noch ganz stolz auf seinen literarischen Tod.

 

© Sonja Kochmann

Literarischer Tod ist ein gutes Stichwort, Fans dürfen sich bei ihr bewerben. Ich war mutig und habe mich beworben. Evtl. werde ich einen schnellen Tod erleiden und eine hübsche Leiche abgeben.

 

© Sonja Kochmann

Als Nicole Engeln die deutschen Passagen begann vorzulesen, war ich echt erstaunt. 1. Ich kannte die Stimme (Bislang war ich immer auf Lesungen, wo kein/e Hörbuchsprecher/in vorgelesen hat.) 2. Sie hat es total packend vorgelesen mit ganz vielen verschiedenen Stimmlagen und -nuancen. Einfach klasse.

 

© Sonja Kochmann

Nicole Engeln erzählte ebenfalls ein wenig von sich und ihrer Arbeitsweise, so dass ich wohl mal ein bisschen stöbern werde, welche Hörbücher bereits von ihr gelesen wurden. Ihr Lieblingsgenre sind allerdings Thriller/Krimis. In einem Fall habe sie sich breitschlagen lassen und hat “Roter Hibiskus” eingelesen. Dies war ja so gar nicht ihr Fall! Diese lustige Anekdote hat mich so zum Lachen gebracht, dass ich das Bild beinah verwackelt hab:

 

© Sonja Kochmann

Nicole Engeln hat dann ein paar Sexszenen vorgelesen und siehe da: Karen Rose wurde trotz deutscher Sprache ein bisschen rot.

 

© Sonja Kochmann

 

Ein wundervoller Abend.

 

© Sonja Kochmann

 

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