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Schottland

Rezension

Rezension // Jenny Colgan – Die kleine Sommerküche am Meer (Floras Küche #1)

Flora war einst froh, die schottische Insel Mure verlassen zu können. Doch ihr Arbeitgeber, eine große Anwaltskanzlei in London, hat einen Auftrag für sie, sie soll die Einheimischen auf die Seite eines Investors bringen.

Doch als sie auf den einheimischen Hof kommt, hat sie alle Hände voll zu tun: ihre Brüder und ihr Vater brauchen im Haushalt und besonders in der Küche eine weibliche Hand und die Einheimischen reagieren mit Argwohn. Als sie das Kochbuch ihrer verstorbenen Mutter findet, beginnt für alle ein neuer Anfang (und für den Leser der Appetit).

Nachdem meine Mutter von Jenny Colgans Reihe „Die kleine Bäckerei am Strandweg“ so begeistert war, habe ich mir gedacht, ich fange einfach mal mit der neuen Reihe an und die anderen Bücher werde ich danach auch unbedingt lesen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen und man konnte sich gleich mit Flora identifizieren. Der Wechsel vom urbanen und hektischen London auf die grüne und idyllische Insel Mure ist schön geschildert. Man konnte Floras Zerrissenheit spüren: zum einen den Wunsch, einen tollen Beruf auszuüben und zum anderen die Abgeschiedenheit hinter sich zu lassen oder aber zu genießen.

Die Natur und die Besonderheit der Insel ist ein großes Thema im Buch. Denn was einst so karg und einsam erschien, wird mehr und mehr zur Idylle und zum Zufluchtsort.

Ihr Job als Vermittlerin bringt sie zum Umdenken und sie steckt ihren Chef Joel, in den sie schon lange verliebt ist, mit ihrer Liebe zur schottischen Einöde an. Sie erfährt mehr über ihre Brüder und findet ihre zurückgelassene Freundin Lorna wieder.

Die Menschen dieser Insel bringen den Mandanten, den Hotelier Colton Rogers, zum Umstrukturieren. Was am Ende des Buches alles anders ist, müsst Ihr unbedingt selbst lesen: 10 von 10 Punkten.

 

Verlag: Piper

erschienen: 2018

Seiten: 448

ISBN: 978-3492313230

Rezension

Anzeige // Rezension // Anne Sanders – Mein Herz ist eine Insel

 

Die Rezension zu diesem Buch nimmt an der Anzeigenkampagne “Hello Sunshine” des Verlages teil. Es wurde jedoch selbst gekauft und nicht durch den Verlag zur Verfügung gestellt.

Isla Grant war froh, ihrer Heimatinsel Bailevar an der Küste Schottlands zu entkommen. Doch nach 10 Jahren geht ihre Beziehung in die Brüche und ihre Familie auf der Insel ist das Einzige was übrig bleibt.

Doch die empfangen Sie nicht nur mit offenen Armen. Schnell wird klar; Isla muss herausfinden, was sie wirklich will vom Leben. Ob da die Begegnung mit ihrer Jugendliebe Finn hilfreich ist?

Da ich das Meer, kleine Inseln und die dazugehörige maritime Einrichtung sehr liebe, hat mich das Buchcover und der Titel magisch angezogen.

Der Schreibstil eignet sich für einen Tag am Strand (oder alternativ aufgrund des Wetters auf der Couch). Leicht und locker ist der Erzählfluss gestaltet und man ist schnell im Geschehen.

Anne Sanders schafft es, eine kleine idyllische schottische Insel zu kreieren auf der allerhand schrullige Insulaner zu Werke sind. Hier passt jeder auf jeden auf und weiß bestens über seinen Nachbarn Bescheid. Diese Nähe war Isla bislang zuviel und floh vor über 10 Jahren nach Edinburgh. Doch aufgrund ihrer persönlichen Krise muss sie sich eingestehen, dass die Insel mit ihrer Familie doch eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt.

Besonders ein Insulaner, ihre Jugendliebe Finn, hat ihr Herz nicht vergessen. Und dieses Herz ist im Buchtitel gemeint, warum es eine Insel ist? Lest unbedingt selbst, welche Entwicklungen Isla durchmachen machen muss, um zur Ruhe zu kommen.

Wer aber denkt, dass auf dieser kleinen Insel nichts los ist, der irrt: ein Einbrecher treibt sein Unwesen, die alte Dame Shona versucht Isla mit Finn zu verkuppeln, Islas Brüder und ihr Vater haben mit Isla einiges Aufzuarbeiten, eine Oma paddelt mit einer Harpune im Meer und dann gibt es noch eine Geschichte um eine verschwundene Insel.

An einigen Stellen hätte ich Isla am liebsten in den Hintern getreten und gesagt: “Nu reiß dich mal zusammen!” Aber das hat meist der heimliche Star des Buches Shona gemacht. Die alte Dame war meine Lieblingsprotagonistin im ganzen Buch.

Bei den vielfältigen Dialogen merkt man, dass die Autorin ihr Herzblut in das Inselbuch mit Herz gesteckt hat und das ein “okay” inzwischen ein echter Dialogklassiker geworden ist.

Ich würde gern mal einen Ausflug auf diese kleine Insel  machen, um ein Krabbenbrötchen in Finns Pub zu essen: Volle Punktzahl!

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2017
Seiten: 384
ISBN: 978-3764505936

© Sonja Kochmann
© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Caroline Dunford – Das Hotel in den Highlands

 

Lucy ist ein echter Stadtmensch. Um so überraschender kommt für sie das Erbe ihres verstorbenen Onkels: ein altes Hotel in den abgelegenen Highlands. Die Bedingung: sie muss das Hotel ein halbes Jahr führen, bevor sie es verkaufen darf. Also packt Lucy ihre Sachen und macht sich auf in die Highlands, um dort eine verschworene Dorfgemeinschaft vorzufinden. Schnell vermisst Lucy ihren Freund Jake und als der hiesige Landbesitzer Sutherland ihre Pläne scheinbar sabotiert, fühlt sich Lucy allein gelassen.

Das Buch hat mich bereits auf den ersten Seiten gepackt. Der Autorin gelingt es den Stadtmenschen Lucy trocken, realistisch und unromantisch darzustellen. Ihr Leben scheint nach Arbeit, Karriere und Termine für Lunch und Nageldesign getaktet zu sein und etwas das mit Excel nicht geht, geht nicht…..

Ein chaotisches und heruntergekommenes Hotel zu bewirtschaften, scheint mehr als eine Herausforderung. Auch das managen der Männer bringt ordentlich Trubel mit sich. Ihr biederer, geldgeiler Freund, der örtliche Weiberheld und der Großgrundbesitzer haben alle so ihre Reize und manche verlieren sie dann doch ganz schnell….aber einer….

Das Buch hat (je nach Männermodell) fetzige oder witzige Dialoge (Stichwort Angriff mit einem Streichelstein oder Ghostbusters) zu bieten. Die wundervolle Landschaft und das alte Gemäuer, die auch ihre gefährlichen Seiten haben, bietet auch für den Leser Stoff zum Träumen. Man kann verstehen, warum Lucy hier eine Auszeit nehmen will.

Die Kombination mit störrischen Dorfbewohnern, die nicht jeden Neuling akzeptieren, ist nicht neu, passt hier aber hervorragend hinein. Das Buch bietet also Lokalkolorit, Liebe, Geisterjagd und Gefahr für Leib und Leben. Neugierig? Greift zu. Volle Punktzahl.

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2016
Seiten: 320
ISBN: 978-3499272318

© Sonja Kochmann