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Rezension

Rezension // Sandra Lüpkes – Nordseesommer

Die Ferienwohnung “Das Piratennest” ist in diesem Sommer äußerst beliebt und …ach Schreck…durch einen Fehler der Vermieterin doppelt belegt. Frauke und ihr pubertierender Sohn und Henning mit seiner kleinen Tochter wollen hier Urlaub machen. Spontan gründen die vier eine Urlaubs-WG und stellen fest, dass sie sich ordentlich auf die Nerven gehen…

Ich habe bereits vor einiger Zeit zu diesem kleinen aber feinen Büchlein gegriffen, denn ich liebe die Geschichten von Sandra Lüpkes und wenn dann noch die Bebilderung (Cover und einige Illustrationen innen) von Ole West sind, dann muss es einfach in meine Sammlung.

Da ich dieses Jahr Urlaub auf Norderney gemacht habe und der Maler dort eine Signierstunde gab, las ich das Buch am Strand und vervollständigte somit die Autogramme.

Das Buch selbst ist ein kleiner Appetithappen wie turbulent doch ein Nordseeurlaub zu gehen kann.

Frauke ist Frühaufsteherin, Vegetarierin und aktive Urlauberin. Sie kann kaum still sitzen. Ihr Sohn Keno ist in der Pubertät. Redet nicht viel und schläft gern aus.

Henning ist Schriftsteller und muss eigentlich seinen Roman beenden. Worte verwendet er lieber für sein Buch als für eine Unterhaltung. Auch er ist eigentlich ein Langschläfer. Dies passt so gar nicht zum Tagesablauf seiner quirligen kleinen Tochter.

So findet sich eine explosive Mischung im Piratennest ein. Es bilden sich schnell eine Männer- und eine Frauenfront und ein familiärer Rollentausch scheint eine Lösung zu sein…bis…mehr verrate ich nicht, aber es gibt tatsächlich eine ordentliche Schreckssekunde, Liebe (für ein unerwartetes Paar) und Freundschaft.

Die Beschreibungen der Nordseeinsel mit Wasser und Muscheln sind malerisch und man möchte sofort buchen – auch wenn dezent auf die Tourstenmassen im Sommer verwiesen wird, aber die gehören auch dazu. Volle Punktzahl.

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2013
Seiten: 48
ISBN: 978-3499257711

© Sonja Kochmann
Sandra Lüpkes
© Sonja Kochmann
Ole West
© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Sandra Lüpkes – Die Sanddornkönigin (Wencke Tydmers #1)

 

Juist in herbstlicher Stimmung: schwindende Touristen und gestresste Hotelmitarbeiter. Im exklusiven Hotel “Dünenschloss” werden die Sanddorntage vorbereitet, um noch ein paar Touristen auf die Insel zu locken. Doch dann wird in den Dünen die frisch gekürte Sanddornkönigin gefunden.

Wencke Tydmers und ihr Kollege Sanders werden für Ermittlungen vom Festland auf die Insel geschickt.

Da mir Sandra Lüpkes Reihe um Jannike und ihr Inselhotel so gut gefallen haben, habe ich beschlossen auch Wencke Tydmers eine Chance zu geben.

Bei der Sanddornkönigin handelt es sich um einen klassischen Krimi, der seine Besonderheiten durch maritime Landstriche und Eigenarten bekommt. Maritime Eigenarten? Ja, wer schon mal Urlaub auf einer Nordseeinsel gemacht hat oder einen Friesen persönlich kennt, wird wissen, das Insulaner ein ganz besonderes Völkchen sind.

In den Dialogen und Szenen, die Wencke Tydmers und ihr Team durchlaufen, wird dies besonders deutlich und obwohl ein Krimi nicht unbedingt zum Lachen ist, musste ich hier und da mal Schmunzeln.

Ein bisschen hat mich dieser Hoteldirektor an den Hoteldirektor aus “Das kleine Inselhotel” erinnert. Ob die Autorin mehrfach schlechte Erfahrungen mit dicken Hoteldirektoren gemacht hat?

Wencke hat mir als Ermittlerin gut gefallen und ihre Art zu ermitteln, machen den Roman hinsichtlich der Menschlichkeit glaubwürdig. Der Mörder ist nicht der Gärtner, aber wird auf interessante Art nach einigen Sackgassen gefunden.

Ein Krimi mit besonderer maritimer Note, der solide 7 von 10 Punkten erhält!

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2005
Seiten: 208
ISBN: 978-3499238970

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Sandra Lüpkes – Inselhochzeit (Inselhotel #2)

© Sonja Kochmann

Nachdem Jannike Fuß auf der kleinen Nordseeinsel gefasst hat, betreibt sie ihr kleines Inselhotel mit viel Liebe zum Detail und dies spricht sich herum: Das Hotel wird ein beliebtes Ziel für Hochzeiten und Co. Und das, obwohl Jannike selbst ein bisschen Unterstützung braucht, um Mattheusz wieder auf die Insel zu kriegen. Doch der Romantik-Boom ruft auch Neider auf den Plan.

Da “Das kleine Inselhotel” ein toller Einzelband war, haben die Leser zu Recht nach mehr verlangt. Die Autorin hatte mit Landratten und Insulanern Erbarmen und hat eine schöne Fortsetzung geschrieben, die auch solide für sich allein gelesen werden kann.

Doch es ist so schön, die schrulligen Insulaner und die Landratten auf den Buchseiten wieder zu treffen, so dass ich jedem empfehle, den ersten Band vorher auch noch zu lesen. Der Sommer wird so noch ein bisschen verlängert (auch wenn draußen die ersten Regenschauer nieder prasseln).

Das Buch bietet für jeden etwas: wundervolle Beschreibungen von einer Nordseeinsel – Welche? Von jeder etwas. Schließlich soll das Buch an der ganzen Nordseeküste gelesen werden und Insulaner und Touristen können auch mal schwierig sein. Genau diese Mischung Leute werden hier gekonnt auf der Insel zusammen gebracht, so dass die polnische Hilfskraft lustigen Dialoge durch verdrehte deutsche Redewendungen fabriziert, Liebesschwüre, Kummer, Intrige und Erpressung ihren Platz finden.

Der Dreh mit dem “Roten Hering” und die Muschel bei der Wattwanderung sind einfach genial, aber ich will an dieser Stelle die Pointe nicht vorwegnehmen. Auch zeigt das Buch anhand einer Paarung, dass auch mal harte Zeiten kommen und die muss man einfach gemeinsam durchstehen.

“Die Liebe ist wie das Wattenmeer der Nordsee: Erst wenn die Strömungen des Alltags sie bedecken, wird deutlich, wo die eigentlichen Gefahrenstellen lauern.”

Volle Punktzahl und der nächste Sommer ist ja auch nicht mehr fern.

Außerhalb der Wertung möchte ich jedoch anführen, dass ich bei Band 2 diesmal zum ebook gegriffen habe. Die kleinen Briefe, Postkarten etc. die auch in diesem Band die Kapitel eingeleitet haben, waren sehr klein und wurden vom Reader auch nicht mit vergrößert, so dass ich teilweise passen musste. Schade.

(Appell an die Autorin: So eine Insel braucht nun aber auch Nachwuchs!!!)

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2015
Seiten: 320
ISBN: 978-3499270390

© Sonja Kochmann