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Lyrik

Rezension

Rezension // Lilian Kolbe – Fragmente einer Begegnung

Poesie und Lyrik: Begriffe, die manchen Leser abschrecken, da man an die Schulzeit mit all den analytischen Aufsätzen über Verse und Gedichte denken muss.

Doch ich war mutig und wurde belohnt. Durch die Begegnung mit Lillan Kolbe (bisher leider nur online im Rahmen der Onlinebuchmesse 2021) durfte ich an ihren schriftlich festgehaltenen Begegnungen teilhaben.

Ein Mann mit Weinglas oder eine Frau mit Hut, sie streifen flüchtig den Moment und hinterlassen eine bleibende Erinnerung. Eine Erinnerung die fortan wichtig wird. Gedanken und Wünsche tragen Momente und Begegnungen durch das Jahr. Gefühle, besonders in Form von Tränen oder Freude, finden in Wortspielen als Gedicht oder Geschichte ihren Weg auf das Papier.

Blumen oder das Meer sind wiederkehrende Motive und so findet man Seite um Seite ein Stück von sich selbst.

Hier und da sind Fotos eingefügt, die einen Bezug zur Situation bzw. zur Begegnung der Autorin haben.

Mein Favorit in diesem Buch ist der Teddy mit der Rose. Ein paar Zeilen, die sich doch jeder zu Herzen nehmen sollte. Ihr seid neugierig geworden? Dann lest doch selbst! Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

 

Verlag: BoD – Books on Demand

erschienen: 2020

Seiten: 164

ISBN: 978-3751995252

Rezension

Rezension // Till Lindemann – 100 Gedichte

Ihr braucht mal etwas anderes? Ihr braucht etwas zum Überbrücken bis das nächste Konzert (hoffentlich gibt es Ersatztermine) stattfindet? Dann habe ich hier etwas für Euch.

Gedichte? Ja, eigentlich auch nicht viel anders als die Texte von Rammstein und Lindemann. Immerhin sind aus dem (alten) Gedichtband „In stillen Nächten“ zwei Gedichte zu Lieder auf dem aktuellen Album von Rammstein und aus diesem Band ein Lied auf dem aktuellen Album von Lindemann geworden. Wer weiß? Einige dieser Gedichte haben definitiv Potential zu mehr.

Interessanterweise hatte ich beim Lesen immer die markante Stimme von Till Lindemann im Ohr. Es sind leise Texte von einem lauten Mann, die überall auf der Welt entstanden sind. Oder leise Texte von einem eigentlich leisen Mann, der lediglich provoziert?

In den letzten Tagen ging ein Aufschrei durch das Netz, wie man eine Vergewaltigung lyrisch darstellen könne. Zunächst einmal, das Gedicht hat mir inhaltlich auch nicht gefallen, aber darum ging es ja gar nicht. Es provoziert und zeigt das Problem auf. Ich würde auch trotz der „Ich-Form“ nicht mit dem Finger auf Till Lindemann zeigen und ihn als „krank“ betiteln, denn das macht man bei all den Spiegel-Bestseller-Autoren, die Thriller mit Enthauptungen, Zerstückelungen und anderen Kuriositäten schreiben schließlich auch nicht. Soweit ich mich erinnere, ist dies das literarische Ich und das ist hier sehr vielfältig.

Ein „Ich“, das die Sinne besonders nutzt und mit Synonymen und Wortspielen den Leser herausfordert. Wir werden zum Schmunzeln, zum Kopf schütteln, zum Staunen aber auch zum Nachdenken gebracht.

Ernste Themen wie körperlicher und seelischer Hunger, Liebe, Bequemlichkeit, Stilblüten einer Beziehung oder Gegensätze werden thematisiert.

Also bitte reduziert dieses Buch nicht auf ein Gedicht. Provokant sind natürlich auch das Cover und die Zeichnungen, die eines genauen Blickes wert sind, denn sonst entgehen einem die FSK 18 Details. Ich vergebe volle Punktzahl für dieses (heraus-)fordernde Buch.

 

(Hinweis: Schön, dass Du meine Seite gefunden hast. Nein, ich verkaufe die rezensierten Bücher nicht. Von Anfragen bitte ich daher abzusehen! Danke.)

 

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

erschienen: 2020

Seiten: 160

ISBN: 978-3462053326

 

© Sonja Kochmann