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Italien

Rezension

Rezension // Katharina Herzog – Zwischen dir und mir das Meer

 

© Sonja Kochmann

Nach “Immer wieder im Sommer” musste natürlich auch “Zwischen dir und mir das Meer” auf meinem ebook-Reader Platz finden.

Leider war bis vor ein paar Wochen das Wetter grau und kühl, so dass ich einfach literarisch keinen Ausflug nach Amrum und an die Amalfiküste machen wollte. Als ich das Buch dann bei schönem sommerlichen Temperaturen beendet hatte, fehlten mir einfach die richtigen Worte, um eine Rezension zu schreiben: das Buch ist einfach soooooooooooooooooo schön!

Katharina Herzog hat mit diesem Buch eine sommerliche Familiengeschichte erschaffen, die einfach ans Herz geht: Lena arbeitet auf Amrum in einem Hospiz. Nach dem Ertrinken der Mutter Mariella im offenen Meer kann sie den Gedanken nicht ertragen, dass Menschen beim Sterben allein sind. Das Meer, wird von ihr als Schwimmerin gemieden, doch beim Sammeln von Meerglas geliebt. Anders als ihre Schwester Zoe, die in die Welt hinauszieht und wagemutig alles riskiert. Als eines Tages der Italiener Matteo die Insel aufsucht, kommen die italienischen Wurzeln der Mutter ans Licht. Die Vergangenheit der Mutter bewegt die Schwestern sehr und so machen sich diese auf den Weg nach Italien.

Ein Satz in diesem Buch hat es mir besonders angetan: “Wenn einem in der Familiengeschichte ein Band fehlte, dann konnte auch die eigne Geschichte niemals komplett sein.” (Seite 74)

Lena und Zoe wissen nicht viel über die italienischen Wurzeln ihrer Mutter und Katharina Herzog schafft es erstaunlich einfühlsam darzustellen, was die beiden Schwestern prägte und warum diese so unterschiedlich durchs Leben gehen. Ich persönlich konnte mich mehr mit Lenas zurückhaltender Art anfreunden, doch diese macht Dank der italienischen Lebensfreude und ordentlich amore eine große Entwicklung bei der Suche von Mariellas Geheimnissen durch.

Anhand eines Fotos findet Lena ihren Großvater, der auf traditionelle Weise Zitronen züchtet und sich eisern gegen die großen Händler behauptet. Genau wie vor zig Jahren. Denn durch geschickte Perspektivwechsel der Kapitel erfährt der Leser genau wie Lena und Zoe nach und nach, was damals geschah.

Und noch einer, weil es so schön ist: “Am Ende fand jeder seinen Frieden, egal wie er zuvor gelitten hatte.” (Seite 343)

Lest selbst von der friesischen Oma Hilde, vom italienischen Opa Babbo und einigen anderen wichtigen Personen und Ereignissen: volle Punktzahl.

Verlag: Rowohlt
erschienen: 2018
Seiten: 352
ISBN: 978-3499274206

Rezension

Rezension // Abby Clements – Das Glück schmeckt nach Zitroneneis (Viviens Eiscafé #2)

Anna und Matteo zieht es nach Italien. Sie übernehmen dort ein Eiscafé. Doch die liebe italienische Schwiegermutter hat diverse Wörtchen mit zu reden.

Die zurückgelassene Familie in England ist traurig und so reist Annas Schwester Imogen einfach hinterher. Denn sie erhofft sich, ein Familiengeheimnis aufzuklären.

Dieses Buch ist die Fortsetzung von “Viviens himmlisches Eiscafé”, weil es mir damals sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie die Geschichte um Anna und Imogen weiter geht. Da das Buch in sich geschlossen ist und alle Protagonisten noch einmal vorgestellt werden, kann man die Bücher unabhängig voneinander lesen.

Die Geschichte beginnt 2 Jahre nach dem ersten Band und bei Anna und Matteo kommt der Klapperstorch. Es gibt einen erneuten Zeitsprung und zack ist aus Baby Bella ein plapperndes Kleinkind geworden, das die Familie auf Trab hält.
Anna, Matteo und Imogen sind vom Fernweh infiziert. Sie möchten Reisen bzw. eine neue Existenz im Ausland aufbauen. Das dies nicht so einfach ist und man die lieben Daheimgebliebenen dabei ordentlich verletzen kann, müssen diese schmerzlich erfahren. Diese Rücksichtslosigkeit und auch Sorglosigkeit hat mich anfänglich leider ziemlich genervt, obwohl der Schreibstil wie gewohnt locker war.

Doch als Anna, Matteo und Bella endlich in Italien ankommen, geht alles seinen Weg, der aufgrund der Einmischung von Matteos Familie doch recht steinig wird. Dennoch hat man bei den Schilderungen des Eisdiele, des Vorplatzes, der Sonne an der Amalfi-Küste sofort den Wunsch, einen Koffer zu packen.

Imogen findet daheim ein Familiengeheimnis heraus und muss für ihren Onkel, Evie und einigen anderen Personen das Mädchen für alles spielen. Sie fühlt sich eingeengt und flüchtet vor ihrem Freund Finn nach Italien. So haben alle Protagonisten wieder eine Handvoll zu tun. Doch es klärt sich alles und man muss nur Ruhe bewahren und an seinem Eis schlecken: 8 von 10 Punkten.

Verlag: Mira Taschenbuch
erschienen: 2017
Seiten: 320
ISBN: 978-3956496783

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Abby Clements – Viviens himmlisches Eiscafé (Viviens Eiscafé #1)

Imogen und Anna haben beide eine feste Vorstellung im Leben: die eine fotografiert in Thailand, die andere hat einen festen Job in der Werbebranche. Als sie das Café ihrer Großmutter erben, wird ihre Zukunftsplanung ein wenig durcheinander geworfen. Um das Erbe der Großmutter zu wahren, versuchen sich die beiden Schwestern in der Eisherstellung. Doch es ist alles nicht so einfach, wie es scheint.

Nachdem ich von Abby Clements “Ein Kuss unter dem Mistelzweig” so begeistert war, musste ich dieses Buch unbedingt lesen und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte birgt zwei Schwestern, die nach dem richtigen Weg zum Glück suchen. Beide sind in ihren Charaktereigenschaften unterschiedlich: die eine lebendig und impulsiv, die andere eher konservativ. Doch es scheint, als ob das Eiscafé einen Teil der Familie zusammenrücken lässt.

Um die Eisherstellung zu erlernen, fliegt die ohnehin schon begeisterte Köchin Anna nach Italien und lernt, dass Eis auch mit Sinnlichkeit zu tun hat.

Die andere kämpft unterdessen gegen Neider und die Tücken der Selbstständigkeit. Sie erhält auch hier ungeahnte Hilfe. Somit hat der Leser zwei wundervolle Liebesgeschichten, die zum einen im englischen Brighton und zum anderen in Italien spielen. Die Beschreibung des Eiscafés im Retrolook hat mir sehr gut gefallen. An dieser Strandpromenade würde ich gern mal lang schlendern, um ein schönes Eis dort zu essen.

Urlaubsfeeling pur. Ich war fast schon ein wenig traurig, als ich das Buch beendet hatte. Darauf volle Punktzahl und eine doppelte Portion Eis mit Sahne! Wer es selbst wagen möchte, bekommt im Anschluss an das Buch ein paar interessante Eisrezepte (salziges Karamelleis) mitgeliefert.

Das Cover finde ich übrigens sehr gelungen. Die Farbgebung, die Ornamente und die Schrift sind ein echter Hingucker und fällt in der Reihe der Neuerscheinungen beim Buchhändler gleich ins Auge!

Verlag: Goldmann
erschienen: 2014
Seiten: 384
ISBN: 978-3442480432

 

© Sonja Kochmann