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Familiengeheimnis

Rezension

Rezension // Anne Barns – Apfelkuchen am Meer (#1) von SONJA

Merle studiert BWL in München, obwohl sie doch lieber Konditorin mit eigener Bäckerei geworden wäre. Denn das Backen liegt ihrer Familie im Blut. Jahr für Jahr wird ein ganz besonderer Apfelkuchen als Andenken gebacken. Dieses Rezept ist geheim. Um so erstaunter ist Merle, als ihr eine Freundin von genau diesem Kuchen berichtet. Gegessen und gebacken auf Juist. Kurzentschlossen nimmt Merle einen Ferienjob auf Juist an und findet mehr als das geheime Familienrezept….

Das Buch hatte mich bereits auf den ersten Seiten für sich gewonnen. Eigentlich wollte ich nur noch mal kurz vor dem Schlafen gehen hineinlesen und es wurden dann doch noch ein paar Stunden.

Der Schreibstil ist locker und man fliegt von Seite zu Seite. Die Dialoge zwischen Merle, ihren schlagfertigen Freundinnen und den Insulanern sind einfach köstlich. Köstlich wie die Backwerke. Wer gerade auf Diät ist, wird bei Merles Backkünsten allerdings schwer in Versuchung geführt.

Merle war mir mit ihrer lockeren Art und ihren Wünschen und Träumen sofort sympathisch. Auch ihre Familie und ihre Freundinnen in München empfand ich als besonders liebenswert.
Der Wunsch dem eigentlich geheimen Rezept nachzugehen und ihre Wurzeln auf Juist zu suchen, bieten Merle die Gelegenheit sich an der Nordsee den Kopf frei pusten zu lassen.

Ich liebe die Nordsee und ich war auch schon selbst auf Juist. Am liebsten hätte ich mit meine Koffer gepackt. Da Insulaner ein besonderes Völkchen sind, muss Merle mit “Inselfunk” und so manchen Eigenarten klar kommen. Dass sie bei den Ermittlungen ihrem Single Dasein an den Kragen geht und einigen Leuten auf die Füße tritt, ist zu vernachlässigen, denn am Ende……ist alles wunderschön und ich möchte einen Strandkorb mit einem Stück Apfelkuchen: volle Punktzahl für diese Sommer-Sonne-Nordsee-Leseüberraschung!

Verlag: Mira Taschenbuch
erschienen: 2017
Seiten: 352
ISBN: 978-3956497100

 

© Sonja Kochmann

 

 

Rezension

Rezension // Kathryn Taylor – Daringham Hall: Die Rückkehr (Daringham Hall #3)

© Sonja Kochmann

Ben gibt alles, um Daringham Hall zu retten. Doch seine Mühen scheinen vergebens zu sein. Als dann auch noch ein Saboteur einen großen finanziellen Schaden anrichtet und Gerüchte im Dorf gestreut werden, scheint die gemeinsame Zukunft von Kate und Ben auf Daringham Hall verloren…..

Nach dem gemeinen Cliffhanger aus Band 2 und monatelangem Warten kommt hier endlich der Abschluss der Trilogie und der hat es noch mal ordentlich in sich. Denn Kate und Ben müssen ihre Gefühle füreinander gegen allen Widerstand festigen, einen Saboteur finden und das Gut vor dem finanziellen Ruin wahren.

Und da wir ja aus den Vorbänden noch einige schrullige und auch liebe Familienmitglieder und Dorfbewohner übrig haben, die auch noch unbedingt Platz in diesem hübschen Buch finden wollen, wird es auch auf keiner Seite langweilig. Man fiebert mit Tilly und ihrem kauzigen Amerikaner mit, pubertierende Mädels werden überführt, demente Familienangehörige verbreiten Angst und ein junger Mann findet sich zwischen Spielhölle und Herrenhaus wider. Allen muss klar werden: wer bin ich, was will ich und der Weg dahin kann schwer werden.

Neugierig? Dann lest alle drei Bände! Ein separates Lesen ist aufgrund der aufbauenden Handlung schwierig und verkürzt nur den Lesegenuss.

Nach Abschluss der Reihe bin ich schon ein bisschen traurig mich von Daringham Hall verabschieden zu müssen, denn diese literarische Landschaft mit ihren netten und auch kauzigen Bewohnern war wirklich was fürs Herz: volle Punktzahl!

Verlag: Bastei Lübbe
erschienen: 2015
Seiten: 320
ISBN: 978-3404172283

 

 

Rezension

Rezension // Beatriz Williams – Das geheime Leben der Violet Grant (East Coast #2)

Manhattan 1964: Vivian Schuyler bekommt einen mysteriösen Koffer zugestellt. Die junge Journalistin wittert eine Story, obwohl ihre Familie streng dagegen ist.

Berlin 1914: Violet erträgt ihre Ehe mit dem Gelehrten Walther Grant nur, um selbst forschen zu können. Doch die Irrungen und Wirrungen, hervorgerufen durch den Beginn des Ersten Weltkrieges und das Eintreffen eines Fremden, werfen ihren tristen Alltag über den Haufen.

Beide Frauen sind miteinander verbunden…..

Ich habe das Buch schon eine geraume Zeit hier liegen. Es wurde mir wärmstens empfohlen und ich wollte es wirklich lesen, aber nach einer Familiengeschichte war mir einfach nicht der Sinn…..ABER das Buch ist nicht einfach eine Familiengeschichte! Es beinhaltet noch vieles, vieles mehr! Warum hab ich es nicht schon früher gelesen!

Liebe, Hass, Mord und Totschlag, Sex und Crime.

Vivians Charme ist unbeschreiblich. Sie plaudert ihre Geschichte mit diversen Einschüben und Anekdoten so dahin. Der Leser hat das Gefühl mit einer Freundin beim Kaffee zu sitzen. Sie hatte mich bereits nach den ersten Seiten vereinnahmt.

Vivians Charakter beinhaltet den Drang nach Selbständigkeit und Unabhängigkeit, was in ihrer Zeit noch nicht gern gesehen wird. Es ist die Zeit des Umbruchs und der Emanzipation. Sie möchte zwar geliebt werden, sieht aber die Suche nach dem einen Mann nicht mehr als den Sinn des Lebens an. Dies führt zu witzigen Dialogen mit ihrer Tante Julie und auch mit ihrer Freundin Gogo, die noch nicht so fortschrittlich ist.

Dieses Streben nach Unabhängigkeit hat auch Violet. Nur ist dies zu ihrer Zeit kaum möglich, so dass sie sich an Walter bindet, um beruflich frei zu sein.

Der mysteriöse Koffer, den Vivian erhält, gehört Violet. Nur was hat es damit auf sich? Kapitelweise erfährt der Leser von beiden Frauen.

Von da an hat die Geschichte der beiden Frauen eine faszinierende Mischung aus Physik, Geschichte und Journalismus. Da ich während des Abiturs Physik und Geschichte als Leistungskurse hatte, fand ich diese Mischung sehr gelungen und ist mir auch literarischen in der Form noch nicht begegnet. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Was es mit Violet und Vivian auf sich hat, muss man selbst herausfinden: volle Punktzahl.

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2015
Seiten: 576
ISBN: 978-3764505448

 

© Sonja Kochmann