Achtung! Wer die beiden Teile „Schwarz wie Erde“ und „Grau wie Asche“ nicht kennt, wird sich in diesem Teil verloren vorkommen. Lest unbedingt die ganze Trilogie in der richtigen Reihenfolge!
Angriff ist die beste Verteidigung, denkt sich wohl Carolin als sie vom Karpin-Clan in Wien aufgespürt wird. Also kehrt sie nach Frankfurt zurück, um ihrer ständigen Angst den Nährboden zu entziehen.
Da sie einst als Maulwurf durch die Polizei beim Karpin-Clan als Fälscherin gearbeitet hat, verfügt sich nach wie vor über Insiderwissen. Mit diversen optischen Tarnungen und einem Laptop bewaffnet, zettelt sie einen Bandenkrieg zwischen den Karpins und einem armenischen Clan, den Malakyans, an. Obwohl sie selbst ordentlich einstecken muss und bei ihrem doppelten Spiel in massiver Gefahr schwebt, hofft sie, dass die Malakyans die Karpins durch geschickte Manipulation nach und nach ausschaltet werden.
Hierbei geht Ursula Poznanski mit ihrem Spannungsbogen und den einzelnen Schachzügen von Carolin sehr geschickt vor. Es wird immer spannender und genau wie Carolin ist man von Seite zu Seite gespannt wie es weiter geht. Waren in den Vorbänden für Carolin aufgrund ihres neuen Berufes als Friedhofsgärtnerin der Wiener Zentralfriedhof ein stiller Rückzugsort, so ist der Frankfurter Friedhof etwas aktionreicher in die Handlung mit eingebunden. Die Autorin scheint also neben dem heimischen Friedhof auch ein Faible für andere Friedhöfe entwickelt zu haben.
Wer zartbesaitet ist, wird in diesem Band auf die Probe gestellt: Folter, Mord und Totschlag sind an der Tagesordnung. Die Tricks die Carolin bei ihrem intriganten Vorgehen an den Tag legt, sind famos und so fragt man sich schnell, ob diese Protagonistin nicht auch zukünftig gegen andere Verbrecher vorgehen könnte. Ich vergebe volle Punktzahl und spreche die Warnung vor schlaflosen Nächten aus: Ihr werdet stundenlang lesen, um zu erfahren, ob Carolin ihrer ständigen Angst und auch ihrer Gegner Herr wird!
Verlag: Knaur HC
erschienen: 2021
Seiten: 400
ISBN: 978-3426226889