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Lesung // Tess Gerritsen – Totenlied

Das Buch Totenlied von Tess Gerritsen hatte es mir vom Klappentext angetan, so dass ich mir schon weit vor der Veröffentlichung eine Karte für die musikalische Lesung in Hannover zugelegt habe. Man gut, denn obwohl die Lesung nicht direkt in der Buchhandlung Leuenhagen und Paris stattfand, sondern in der Apostelkirche, war die Lesung ausverkauft.

 

© Sonja Kochmann

Tess Gerritsen füllt eine Kirche bis auf den letzten Platz! Durch meine Neugier hatte ich das Buch schon einige Wochen vor der Lesung gleich nach dem Erscheinen gelesen und mit allerlei Nervennahrung verschlungen.

 

© Sonja Kochmann

Ich war gespannt auf die musikalische Umsetzung. Denn obwohl ich kein Instrument spiele, hatte ich mir beim Lesen natürlich eine Art “musikalisches Bild” gemacht.

Die Moderation des Abends übernahm Margarete von Schwarzkopf und führte, wie gewohnt, sicher durch den Abend. Den deutschen Part las die Schauspielerin Claudia Michelsen. Den eindrucksvollen musikalischen Part übernahm der Violinist Jörg Widmoser.

 

© Sonja Kochmann

Wir erfuhren an diesem Abend, dass die Idee für das Buch tatsächlich aus einem Alptraum stammt, in dem bei einem Baby die Augen rot anfingen zu glühen. Dies passierte tatsächlich während einer Venedigreise UND während Tess Gerritsen darauf wartete, dass ihr erstes Enkelkind (!) geboren wird. Vermutlich hat ihr da ihr Unterbewusstsein einen ordentlichen Nervenkitzel beschert.

Während dieser Reise entdeckte sie in dem jüdischen Ghetto eine hölzerne Gedenktafel auf der eine große Gruppe mit dem Nachnamen Tudesco gelistet ist. Dies war der Anfang von dem jungen Lorenzo aus dem Buch.

Aufgrund ihrer Erfahrungen als Ärztin und als Mutter hat sie sich die Ängste von Eltern für diesen Roman zu Nutzen gemacht: Die Angst vor dem eigenen Kind kann grausam sein, denn das Unschuldige trifft das Böse – oder etwa nicht? Wer Tess Gerritsen kennt (so erklärt sie lächelnd), weiß, dass in ihren Büchern, das was man sieht, nicht unbedingt das ist, was wirklich passiert. Daher hat sie medizinische Fakten, musikalische Emotionen und die Geschichte miteinander verwoben, so dass ein Psychothriller erster Güte entstanden ist.

 

© Sonja Kochmann

Schließlich mache es ihr Spaß, Leute zu ängstigen. Dieses Buch liegt ihr jedoch am Herzen, denn es ist auch ein Buch der Erinnerung. Man soll nicht vergessen, was man nicht wiederholen will. Die schreckliche Zeit des Faschismus und die mutigen Menschen, die versucht haben, andere zu retten, dürfen nicht vergessen werden.

Die Musikstücke des Abends wurden übrigens von der Autorin selbst komponiert und klangen in der Kirche einfach wundervoll.

 

© Sonja Kochmann

 

Nächstes Jahr wird es übrigens einen neuen Rizzoli und Isles Thriller geben. Vielen Dank für diesen wundervollen Abend!

 

© Sonja Kochmann

 

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Lesung // Sophie Kinsella – Shopaholic and Family

© Sonja Kochmann

 

© Sonja Kochmann

Etliche Bücher wurden bereits mit dem Namen Sophie Kinsella über den Ladentisch geschoben und Laden und Shopping ist das Kernthema dieser Reihe um die Supershopperin Rebecca Bloomwood.

Als die Autorin sich zur Vermarktung und Lesung ihres nunmehr 8 Band um die Shopaholic-Reihe ankündigte, besorgte ich mir gleich eine Karte. Die Freude war zusätzlich groß, denn den deutschen Part sollte Wolke Hegenbarth und dann….kam alles ganz anders.

 

© Sonja Kochmann

Die Autorin Sophie Kinsella alias Madeleine Wickham war da, die deutsche Moderatorin vom NDR Anouk Schollähn war da, doch Wolke Hegenbarth nicht. Die hatte es inzwischen erwischt und lag mit Fieber flach. Die Konstellation Sophie Kinsella und Anouk Schollähn als Duo war für diesen Abend neu und das Publikum war gespannt. Gleich vorweg: Es fiel gar nicht auf, dass der Ablauf ein anderer war. Anouk Schollähn managte den Abend souverän mit Spaß beim Übersetzen, Fragen Stellen und Lesen der deutschen Passagen. Eine so lockere und fröhliche Grundstimmung habe ich schon lange nicht erlebt und würde ich mir gern öfter wünschen. Also liebe Verlage, bitte diese Sprecherin häufiger bei Lesereisen buchen!

 

© Sonja Kochmann

 

© Sonja Kochmann
Im Laufe des Abends erfuhren die Zuhörer, dass das neue Buch “Shopaholic and Familiy” unmittelbar mit dem Vorgängerbuch “Shopaholic in Hollywood” zusammenhängt. Grundsätzlich kann man sie einzeln lesen, doch es macht bei den einzelnen Gags mehr Spaß, die ganze Sippe und den Werdegang zu kennen. 

Die Autorin beschäftigt sich mit den Themen der einzelnen Bücher 1 bis 2 Jahre und schreibt ca. 9 Monate. Es entsteht eine Art Baby. O-Ton:”Look at the lovely book!” An dieser Stelle möchte ich auf die besondere Stimme und das Englisch der Autorin hinweisen. Auch wenn sie selbst Sorge hat, dass ihre Stimme zu schnell und zu hoch wird, fand ich die englischen Passagen und auch ihre Antworten einfach großartig. Dies kann ich hier im Blogbericht leider gar nicht so rüberbringen. 

© Sonja Kochmann

 

Als Anregung für ihr Buch geht sie natürlich selbst gern shoppen und dabei ist es völlig egal, ob es Kleidung oder Teppiche sind. Wobei natürlich Schuhe immer gehen, man muss sich nicht großartig ausziehen und zu Hause hingestellt, sehen diese auch toll aus. Dabei wird jeder im Laden beobachtet und dann wird dies verwendet, in dem es ein bisschen “bigger” wird. Grandios.
Die Recherche in Las Vegas fiel daher auch ein bisschen anders aus, als so manch Leser vielleicht denkt. Das Glücksspiel war völlig unwichtig: die Umgebung, die Kleider, die Cocktails und die niedlich kleinen Chips waren viel interessanter. Und dann wurde natürlich noch Ausschau nach Daniel Craig gehalten.
Sie selbst kann immer und überall schreiben. Hauptsache es ist energiegeladene Musik (z.B. Daft Punk) dabei. Denn als Mutter von 5 Kindern muss man beim Schreiben die Familie aussperren. Dabei hilft ihr ihr Mann, der auch ihr Erstleser ist. Alle 20.000 Worte erhält er die Rohfassung und wenn seine laute Lache durch das Haus schallt, ist sie beruhigt und kann weiter schreiben.
Die ehemalige Finanzjournalistin begann übrigens zu schreiben, da sie auf ihrem Weg zur Arbeit selbst immer Romane las und dies auch machen wollte. Da die ersten Romane einen etwas anderen Stil hatten und die Shopaholic Reihe sich davon abheben sollten, griff sie zum Pseudonym.
© Sonja Kochmann
Zum Schreiben benötigt sie Kaffee und ab und an Schokolade (was man ihr nicht ansieht). Läuft es mal nicht gut, geht sie Cocktails mit ihrem Mann trinken und schon ist Becky wieder im Einsatz.
Neben der Fragerunde hatte Anouk Schollähn noch ein witziges Spiel parat, zu bestimmten Schlagworten sollte die Autorin etwas erwidern. Da hierfür ein englischen designtes Notizbuch verwendet wurde, wurde etwas geblättert und mit Begeisterung festgestellt, dass dieses Buch schon für Stichworte für Jojo Moyes verwendet wurde. Diese hatte als Stichwort u.a. einen “stinkenden, pupsenden Hund” was für viel Gelächter sorgte, aber bei der Autorin für eine mögliche Inspiration sorgte. Da sie selbst einen lieben Hund besitzt, könnte Rebecca Bloomwood in den nächsten Bänden vielleicht auf den Hund kommen…wer weiß.
© Sonja Kochmann
Vielen Dank für diesen unterhaltsamen (zum Teil improvisierten) Abend. Es hat Spaß gemacht!
© Sonja Kochmann

 

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Lesung // Anna Todd – Before us

© Sonja Kochmann

 

© Sonja Kochmann

Anna Todd der weibliche literarische Popstar der “young adult” Buchszene kommt nach Deutschland und alle müssen hin. Wer nicht hin geht, hat selbst Schuld oder keine Karte abbekommen….auch ich musste hin. Es ist schon einiges geschrieben worden, aber ich werde aus gutem Grund auch noch einmal meinen Senf dazu geben.

Tessa und Hardin ein Pärchen, was mir einige tolle und schwere Buchstunden beschert hat. Warum? Ich war nicht immer mit Hardin glücklich und auch nicht mit dem langen Verlauf der Handlung. Dennoch gestehe ich der Autorin zu, etwas besonders geschaffen zu haben. Vom Internet in die Bestsellerlisten. Vom Schreibtisch in die Fanmenge und das ganz ohne Allüren.

 

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Im Vorfeld (ein Montag) gab es schon eine live Lesung (https://www.litlounge.tv/online-event/us) auf der Verlagsseite, die ich mir aus Neugier ansah. Mona Kasten moderierte und da das Buch “Before us” aus Hardins Sicht geschrieben ist, las den deutschen Part Bastian Hagen. Hierbei fiel mir erstmalig negativ auf, wie oft sich Bastian Hagen verlas! Selbst bei den Namen gab es noch einige Schwierigkeiten, was ich schon ein bisschen peinlich fand, denn selbst wenn es Premiere auf einer Lesereise ist, sollte dies doch vorher geübt werden!?

 

© Sonja Kochmann

Auch am Abend meiner Lesung in Hannover (der Samstag – also die gleiche Woche) hakte es ordentlich. Teilweise konnte Bastian Hagen vor lauter Lachen nicht weiter lesen. Dies mag vielleicht am hohen Östrogenpegel der anwesenden Damenwelt gelegen haben. Denn die anwesenden Damen waren hin und weg von ihm, da er so aus sah wie Hardin und so süüüüüüüüüüüüüß war. (Die Zitate, die teilweise fielen. lasse ich hier mal weg, aber er war ein genauso begehrtes Fotomotiv wie die Autorin selbst).
So hatte er auch kein Problem bei soviel anhimmelnden Augenpaaren zu erzählen, dass er genau wie Hardin unter Bindungsproblemen leidet – hat kaum einer mitbekommen….es seufzten ungefähr 200 junge Zuhörerinnen oder mehr.

 

© Sonja Kochmann

Eine Besonderheit des Abends gab es. Die Autorin, die selbst nicht gern liest, las einen klitzekleinen Part auf Englisch vor.

Dann kam die Fragerunde bei der auf die neuen Bücher um Landon oder die mögliche Besetzung der Verfilmung eingegangen wurde. Aufgrund der großen Fanzahl und der hohen Bücherstapel ging es dann auch recht rasch an das Signieren und Fotografieren.

 

© Sonja Kochmann

 

Obwohl ich mich teilweise mit der Reihe schwer getan hat, werde ich wohl weiterlesen, da ich ein bisschen neugierig bin…..und die Autorin durch ihre offene Art wirklich eindrucksvoll war.

 

© Sonja Kochmann