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Rezension // Charlotte McGregor – Highland Happiness: Das Herrenhaus von Kirkby (Highland Happiness #3)

Kirkby…ein kleines schottisches Dörfchen, dass alles gibt, um Bewohner und Leser auf Trab zu halten. Ich kehre nach einem langen Tag gern in diese literarisch schottische Umgebung, um den verschrobenen und teilweise skurrilen, aber doch sehr liebenswerten, Menschen zu folgen.

In diesem Band geht es um das Herrenhaus Monroe Manor. Dies ist bereits in den Vorbänden Schauplatz von so einigen Szenen. Die einzelnen Kirkby Bände können losgelöst voneinander gelesen werden, aber da Amor und Klapperstorch inzwischen nicht untätig waren und das ein oder andere Geheimnis oder Schwärmerei gelüftet wurde, empfehle ich doch, die Reihenfolge von Highland Hope und Highland Happiness einzuhalten. Ihr werdet es nicht bereuen!

Ainslee Ferguson und Ihr Pudel Jules sind vor Kurzem nach Kirkby gezogen. Denn durch eine Verkettung an Ereignissen ist Ainslee inzwischen Teilhaberein der Kirkby Tartan Mill und hier steht seit Kreierung des Kirkby Tartans der Webstuhl nicht mehr still. Denn das große Clan Gathering rückt immer näher.

Als bei einer Umbauaktion in Kirkby Dokumente gefunden werden, die die aktuellen Besitzverhältnisse des Herrenhauses hinterfragen, wird Paul Starling hinzugezogen. Dieser will als Historiker seinem Vater Marlin einen Gefallen tun und endlich seine Halbgeschwister kennenlernen. Mit im Gepäck seine Pudeldame Ivy, die schneller als die Menschen erkennt, wer hier eigentlich zu wem gehört.

Als Ainslee auf einem Mittelaltermarkt den Verkauf der Produkte der Weberei testen will, erhält sie Hilfe von Paul und beide fühlen sich in der Umgebung des Marktes und miteinander mehr als wohl. Als eine Wahrsagerin unglaublichen Nachwuchs prophezeit, können beide nur mit dem Kopf schütteln. Schließlich haben sich beide gegen Kinder entschieden.

Beide Protagonisten sind glaubwürdig gestaltet und der Wunsch keine Kinder zu bekommen, ist nachvollziehbar. (Danke an die Autorin an dieser Stelle eine Krankheit zu thematisieren, die kaum Beachtung findet. Dazu in einem separaten Interview auf dem Blog mehr.)

Auch Pauls Balance zwischen seinem Dasein als Historiker und neuem Familienmitglied entwickelt sich vielversprechend und ich habe gern verfolgt, wie er in die Reihen aufgenommen wurde.

Kritisch fand ich diesmal „die magischen Momente“, die Vorhersehung und die Wahrsagerei. Das war mir ein bisschen Zuviel Unerklärliches. Die Wahrsagerin auf dem Mittelaltermarkt hätte ich noch als Gag gelten lassen, der Rest passt für mich nicht wirklich nach Kirkby. Ainslee, Paul, Ivy und Jules hätten das auch ohne Magie und unerklärliche Momente hinbekommen. Daher vergebe ich 9 von 10 Punkten, freue mich aber auf die Ankündigung der Autorin, dass noch weitere Teile der Reihe in Planung sind.

 

Verlag: Charlotte McGregor (Nova MD)

erschienen: 2023

Seiten: 500

ISBN: 978-3985953783

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Rezension // Christin-Marie Below – Unser Reetdachhaus am Strand (#3)

Norderney ist seit Kindheitstagen meine Insel und Christin-Marie Below hat mich bereits literarisch dorthin mitgenommen. Daher war ich gespannt auf ihren neuen Wohlfühlroman, denn dazu gehören ihre Bücher definitiv.

Vorab das Buch kann für sich gelesen werden, da aber an einer klitzekleinen Stelle ein anderes Buch nebenbei erwähnt wird, habe ich es als Nummer 3 gekennzeichnet.

Marla, Sonja und Yve waren lange Jahre unzertrennlich. Bei ihrer damaligen Tagesmutter „Oma Jella“ haben diese schöne Stunden verbracht. Doch durch Ausbildung, Studium und den Lauf der Dinge haben sich die Wege der Freundinnen getrennt. Doch die Freundinnen haben vorgesorgt: In einem Freundinnenbuch wurde festgelegt, sich zu einem bestimmten Jahr auf Norderney wiedereinzufinden. Zeitlich ist dies auch nötig, denn das Reetdachhaus von Oma Jella soll einem modernen Bau weichen.

Doch die Freundinnen wollen Oma Jellas Andenken und ihr Reetdachhaus bewahren. Sie schmieden einen Plan, bei dem auch Henrik helfen soll, der damals Marla ordentlich den Kopf verdreht hat.

Die drei Freundinnen sind charakterlich Grund verschieden und bringen dadurch viele verschiedene Handlungsansätze in die Handlung. Ihre Freundschaft mag zwar aufgrund der Lebensumstände auf Eis gelegen haben, doch finden sie Dank ihrer eigenen Erinnerungen aus dem Freundinnenbuch und den Dingen, die Oma Jella diesen beigebracht hat wieder zueinander.

Der Ausflug über die Insel, die ich aufgrund meiner eigenen örtlichen Kenntnisse im Geiste mitverfolgt habe und der Kampf um den Erhalt des Reetdachhauses haben mir die nötige Auszeit vom Alltag gebracht und ich habe mit den Freundinnen mitgefiebert, ob sie es schaffen, das Haus und ihr Andenken zu bewahren. Das dabei die Liebe nicht zu kurz kommt, ist das Sahnehäubchen. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

 

Verlag: Ullstein Taschenbuch

erschienen: 2023

Seiten: 288

ISBN: 978-3548067179

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Rezension // Andreas Winkelmann – Nicht ein Wort zu viel

Okay, machen wir es kurz und schmerzhaft: Andreas Winkelmann gehört zu meinen Lieblingsthrillerautoren und so begann ich kurz nach Erscheinen enthusiastisch das Buch. Dann las ich jedoch in der Booknerdbabbel ein paar kritische Anmerkungen und mir verging die Lust drauf. Ich legte es beiseite, obwohl mich bis zu diesem Punkt im Buch nichts gestört hat. Nun gab ich dem Buch jedoch den verdienten Neustart und es zeigt sich mal wieder: Geschmäcker sind ja so verschieden!

Buchbloggerin Faja wird vor eine tödliche, fast unmögliche, Aufgabe gestellt. Sie soll eine spannende Geschichte mit nur fünf Worten erzählen. Anderenfalls stirbt ihr Buchbloggerfreund Claas. Was oder wer steckt dahinter?

Ja, ja der Andreas Winkelmann nun nimmt er auch die Buchbloggerszene aufs Korn. Vermutlich auch lang mal fällig. Immerhin tümmeln sich ja so einige Buchblogger im großen weiten Netz. Da hätte vermutlich so manch ein Psychologe Freude dran, die Äußerungen zu hinterfragen und zu analysieren. Denn die Sicherheit des Netzes verleitet manche dazu, die „gute Kinderstube“ zu vernachlässigen. Ein bisschen versteckte Kritik und ordentlich Folie und schon wird literarisch gemordet.

Dem ganzen auf die Spur geht Jaro(slav) Schneider, Zielfahnder, der gern am Rande des Erlaubten ermittelt und auf sein Bauchgefühl hört. Weil er  damit manchmal verbrannte Erde hinterlässt, soll er zur Abwechselung mal einen scheinbar harmlosen Vermisstenfall aufklären.

Dabei trifft er irgendwann auf Simon Schierling von der Mordkommission. Faktenbasiert muss dieser sich erst einmal an Jaros Art gewöhnen, doch das Spiel wird tödlich…mehrfach…und so haben die Ermittler keine andere Wahl, als sich zusammenzutun. Dabei bekommen sie Unterstützung von einer farbenfrohen Polizeipsychologin namens Aylin Coban und der Gemeinschaft der unverwüstlichen Buchblogger.

Eine spannende Geschichte, die zwei reelle Aspekte enthält und obendrauf gab es noch ein neues Lied für meine Spotifyliste. Ich vergebe volle Punktzahl und kann die vorab von mir gelesene Kritik nicht nachvollziehen. Das Trio Jaro, Simon und Aylin dürfte auch gern nochmals ermitteln. Wie wärs, Herr Winkelmann?

 

Verlag: Rowohlt

erschienen: 2023

Seiten: 400

ISBN: 978-3499007521