Rezension

Rezension // Theresia Graw – Das Liebesleben der Suppenschildkröte

Sophie ist Single. Mit zwei Kindern. Irgendwie verträgt sich das nicht miteinander. Denn entweder flüchten die Kerle bei der Nennung der lieben Kleinen gleich oder werden Vertrieben. Als Sophie nach einem Autounfall den smarten Anwalt Roland kennenlernt, verschweigt sie ihre Brut lieber – wie die Suppenschildkröte, Eier legen und weg. Ob das so glücklich macht?

Ich gebe zu, das Buch hat mich in einigen Punkten sehr stark an Kerstin Giers Müttermafia erinnert. Aber: Es ist gelungen. Lange habe ich nach Büchern in diese Richtung gesucht und ich fand den Erzählstil, die witzigen Szenen des Buches und die gesunde Prise schwarzen Humor phantastisch.

Sophie scheitert auf den ersten Seiten bereits bei der online Partnersuche, Denn die Wunschfelder sind einfach zu klein. Irgendwie nachvollziehbar und dennoch komisch.

Es sind hier und da kleine Formulierungen, mit denen die Autorin mich eingefangen hat. So wünscht sich Sophie statt des Gute-Nacht-Bades lieber KO-Tropfen für ihre Kinder und sie ist der Meinung, dass ihre Kinder ihr “Lego-“Steine in den Weg legen…

Sophie ist natürlich im Stress, Halbtagsjob, Haushalt, Kinder und dann Roland. Dieser Stress wird besonders dadurch hervorgehoben, dass die einzelnen Kapitel in Uhrzeiten dargestellt werden (9:15 Uhr, 12:30 Uhr, 12:33 Uhr usw.). Manchmal kann man ihre Wünsche und Flüche richtig gut nachvollziehen.

Das Buch ist übrigens kein Kinderhasserbuch. Es verdeutlicht eigentlich nur, dass Sophie im Alltag mehrere Rollen inne hat. Diese unter einen Hut zu bekommen, ist schwierig – besonders, wenn man nicht erkennt, wer der richtige Partner für einen ist….

10 von 10 Punkten für dieses gelungene Werk. Ein MUSS für Fans von Kerstin Gier, gestresste Mütter, Liebesromanfans und einigen mehr.

Einen Bonuspunkt würde ich am Liebsten noch für den Titel und das integrierte Thema mit der Suppenschildkröte geben. Also daher ein *. 🙂

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2014
Seiten: 320
ISBN: 978-3442382019

 

© Sonja Kochmann
Gesehen auf der Leipziger Buchmesse 2014

 

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