Rezension

Rezension // Christin-Marie Below – Pension Herzschmerz (#2)

Louise und Anna müssen einfach aus ihrem tristen Alltag heraus: Die Männer nerven einfach nur. Der eine hat kein Verständnis für die Frauenfreundschaft und der andere ist fremdgegangen. Da die Dritte im Bunde, Kim, gerade einen gebrochenen Fuß hat und Hilfe braucht, fahren sie kurzerhand nach Norderney. Bei ordentlich Alkohol und Liebeskummer entsteht aus einer Schnapsidee der Plan, auf der Insel die Pension Herzschmerz zu eröffnen: Eine Pension für alle, die unter Liebeskummer leiden und dringend einen Tapetenwechsel benötigen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an gut gefallen, denn die drei Mädels sind frech und halten mit wahrer Frauenpower zusammen, so dass die Kerle glatt ins Straucheln kommen. Mit frechen Dialogen und Aktionen stellen die Mädels ihre Heimatstadt und schließlich auch die Insel auf den Kopf. Denn um die Pension eröffnen zu können, gilt es Unterstützer bei den Insulanern zu finden.

Dass Insulaner ein ganz eigenes Völkchen sind, muss wohl nicht extra erwähnt werden und Christin-Marie Below ist es hervorragend gelungen, ein paar charakteristische Einheimische zu kreieren.

Nach Durchschreiten der Liebeskummerphasen, hier als Besonderheit als Einleitung der Kapitel noch mal aufgeführt, merkt Louise, dass der smarte junge Bürgermeister ihr vielleicht in mehr als einer Richtung weiter helfen kann. Die stille Post der Insulaner und die Meerluft hilft den drei Mädels nun wirklich über den eigenen Herzschmerz hinwegzukommen. Nebenbei lernt man die Insel Norderney kennen bzw. da ich selbst schon zig 1000 Mal auf der Insel war, bin ich gedanklich mitgeradelt, denn Louise und Anna müssen ordentlich in die Pedale treten, um ihr Ziel zu erreichen.

Was die älteste Boygroup der Insel, die Döntje Singers, Erdnussbuttercookies und eine Gartenlaube für eine Rolle spielen, müsst Ihr selber lesen.

Bei all dem Trubel hätte es für mich ein bisschen mehr Liebe für Louise sein dürfen, aber das ist Geschmackssache. Ich hoffe, auf einen Folgeband, in dem vielleicht die Pension Herzschmerz eröffnet ist und die ersten Gäste begrüßen darf. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

Außerhalb der Wertung muss ich leider anführen, dass ich (obwohl ich das Cover wunderschön finde) es nicht passend finde, dass das Wahrzeichen der Insel, der Norderneyer Leuchtturm aus rotem Backstein, stilistisch so falsch dargestellt wird. Für mich ein absolutes No go.

 

© Sonja Kochmann

 

Verlag: Ullstein Taschenbuch

erschienen: 2020

Seiten: 336

ISBN: 978-3548063652

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