Rezension

Rezension // Alan Bradley – Flavia de Luce: Mord ist nicht das letzte Wort (Flavia de Luce #8)

Flavia ist endlich aus Kanada zurück. Doch auf Buckshaw wartet kein Empfangskomitee auf Flavia. Ihr Vater ist schwer krank und darf im Krankenhaus keinen Besuch empfangen. Also lenkt sich Flavia mit einem Botendienst für die Frau des Pfarrers ab. Doch Mr. Sambridge öffnet nicht die Tür und Flavia wäre nicht Flavia, wenn sie dies hindern würde, ihren Brief zu überbingen. Daher ist sie mal wieder die erste, die den Toten kopfüber an der Schlafzimmertür entdeckt und gleich die gewohnten Ermittlungen aufnimmt.

Dies ist nun tatsächlich der 8. Band der Reihe um Flavia de Luce. Mir ist die junge Dame mit ihrem Hang zur Kriminalistik und Chemie richtig ans Herz gewachsen. Was mich fasziniert? Sie ist, auch wenn ich den Vergleich schon mehrfach angeführt habe, eine Mischung aus Wednesday Adams und Kalle Blomquist. Daher war ich auch etwas enttäuscht, die gewohnte Flavia nicht auf dem Cover zu finden.

Eine leicht morbide, trockene Herangehensweise führt dazu, dass sich jeder Todesfall zu einem Geplauder während einer Teestunde entwickelt. Flavias Gedanken plätschern daher und man muss doch schmunzeln, was für Ideen Flavia zu einer Zeit hat, in der DNA Analysen, Ballistik und auch die Pathologie in den Kinderschuhen stecken.

Es kommt hier auch gar nicht unbedingt auf den Toten an, sondern viel mehr auf Flavias Weg zur Lösung. Leider fallen die gewohnten zänkischen und auch gefühlskalten Dialoge mit ihrer Familie sehr knapp aus. Sie ist sich nahezu selbst überlassen, denn auch Inspektor Hewitt steht nur zum Ende hin länger zur Verfügung und macht sich sehr rar. Wird Flavia doch nun zu rasch erwachsen? Die wichtigsten Bezugspersonen erschienen mir hier ihr Fahrrad Gladys, das teilweise wie ein Pferd behandelt wurde, Dogger und die Pfarrersfrau. Bleibt abzuwarten, wie es sich entwickelt.

Daher hat mich der böse Cliffhanger bezüglich Flavias Familie am Ende regelrecht geschockt und ich frage mich nun: wie geht es jetzt bloß weiter? Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

Verlag: Penhaligon
erschienen: 2017
Seiten: 352
ISBN: 978-3764531133

 

© Sonja Kochmann

 

© Sonja Kochmann

 

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