Rezension

Rezension // Ulla Scheler – Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen

Ben und Hanna. Hanna und Ben. Seit langer Zeit unzertrennliche Freunde und nun rückt das Abitur immer näher und beide drohen sich aufgrund von unterschiedlichen Zukunftsperspektiven zu entzweien, da entfliehen beide mit einem voll gepackten Auto der Realität, campen am Strand, träumen von der Zukunft und lesen sich Geschichten vor….bis etwas schreckliches passiert.

Anhand der Leseprobe habe ich ein Buch erwartet, in dem Träume realisiert werden. Etwas Verrücktes angestellt wird. Etwas Spektakuläres, was Hanna und Ben für immer verändert, doch ich wurde enttäuscht.

Hanna ist sehr zurückhaltend und hat konservative Erwartungen vom Leben. Ben ist das Gegenteil und aufgrund seiner Vergangenheit psychisch angeschlagen. Die beiden scheinen überhaupt nicht zueinander zu passen und ich hatte während des gesamten Buches Schwierigkeiten, die beiden als Paar zu sehen. Die typische gemeinsame Entwicklung von Held und Heldin unterbleibt. Es ist als ob beide Probleme haben, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Das Verhalten und auch ihre Handlungen fand ich sehr kindisch und auch leider nicht spannend. Das gegenseitige pushen mit “i dare you” empfand ich wie eine Mutprobe von 12jährigen und nicht wie von gerade frisch gebackenen Abiturienten.

Die Handlung plätschert so dahin und ich fand es sehr schleppend und mühselig zu lesen. Auch als die weiteren Charaktere, Chloé und Sam, hinzukommen und Unruhe stiften, konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich fand zwar die Dialoge zwischen Sam und Hanna spannender als die mit Ben, aber die richtige Lesestimmung kam nicht auf.

Eine Schauergeschichte (passend zur Zeltlagerromantik) soll Bens Ausbruch aus den Erwartungen etwas aufpeppen, kam aber für mich albern herüber, da man nicht wusste wohin das ganze die Handlung bringt. Die Geschichte bzw. die Auswirkungen auf Ben und Hanna werden dann zu allem Überfluss auch nur recht spärlich aufgeklärt, so dass dieses Buch für mich tatsächlich kein Knüller war.

Vielleicht bin ich aber auch schon zu erwachsen, um das Ausbrechen aus den Erwartungen in dieser Form als gut zu empfinden? Vielleicht auch zu konservativ erzogen? 4 von 10 Punkten.

Verlag: Heyne fliegt
erschienen: 2016
Seiten: 368
ISBN: 978-3453270435

© Sonja Kochmann

 

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