Rezension

Rezension // David Safier – Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof (Miss Merkel #2)

Angela Merkel ist zurück! Was? Nein, nicht in der aktuellen Tagespolitik, sondern als Ermittlerin, denn auf dem Klein-Freudenstädter Friedhof wird die Leiche des Gärtners gefunden. Wenn aber der Gärtner diesmal das Opfer ist, wer ist dann der Täter? Zur Auswahl haben wir zwei konkurrierende Bestatterfamilien, deren Mitglieder alle etwas skurril sind, von der depressiven Trauerrednerin bis zum Satanisten ist alles mit dabei. Ein charmanter Steinmetz hat es Angela besonders angetan. Durch Gespräche über Shakespeare vergisst Angela glatt Achim. Wird sie seinem Charme erliegen? Kann sie den Täter dennoch ermitteln?

Holmes, Poirot und Jessica Fletcher sind die Vorbilder der Rentnerin Angela Merkel und da ihr das Lösen des ersten Falls in der beschaulichen Uckermark so viel Spaß gemacht hat, ist sie fast begeistert, als sie mit Mops Putin auf dem Friedhof die Leiche findet. (An dieser Stelle empfehle ich unbedingt den ersten Teil zu lesen, bevor ihr mit diesem Teil startet.)

Anmerkung: Mops Putin ist inzwischen umbenannt worden in Pupsi. Dies ist aufgrund der aktuellen Geschehnisse verständlich und richtig. Allerdings finde ich den Namen Pupsi nicht passend. Ich hätte mir hier einen anderen männlichen politisch angehauchten Vornamen für den trotteligen Hund gewünscht. Vielleicht Helmut oder ähnliche Vertreter seiner Gattung. Immerhin sind hier in der Handlung einige politische lustige Seitenhiebe Richtung Chirac, Söder, Laschet und Co. versteckt. Im ersten Teil waren diese wirklich neu und besonders. Hier im zweiten Teil, fand ich nicht alle gelungen und einige hatten ein „Geschmäckle“.

Während Angela und Achim im ersten Teil ein unschlagbares Duo waren, ist Achim anfänglich abwesend und bekommt Konkurrenz durch einen Shakespeare bewanderten Typen namens Kurt Kunkel. Da Angela ihn aber aufgrund der Optik immer Aramis nennt, gibt es hier ordentlich Irritationen. Ein Element, dass ich teilweise störend fand. Ich finde den Vergleich mit dem Schauspieler Belmondo völlig ausreichend. Die Bezeichnung mit Aramis, obwohl der Protagonist tatsächlich anders heißt, hat meinen Lesefluss gestört.

Knuffig fand ich den Personenschützer Mike, dessen Gefühle ordentlich in Wallung geraten. Denn Marie verdreht ihm den Kopf und aufgrund seiner Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht ist er etwas unsicher zugange. Auch auf dem Friedhof fürchtet sich der große starke Mann etwas. Da muss ihn diesmal fast die rationale Physikerin Angela beschützen. Tapfer stellt sie sich erneut der gefährlichen Herausforderung, einen Mörder zu überführen.

Ein spannender „Cluedofall“, in dem Puffel um seine Puffeline fürchten muss.

Was der Kampf um einen CDU Parteivorsitz mit Game of Thrones zu tun und wer den Gärtner kopfüber in die Friedhofserde gerammt hat, ist trotz der Kritik absolut lesenswert. Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

 

Verlag: Kindler Verlag

erschienen: 2022

Seiten: 352

ISBN: 978-3463000299

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