Rezension

Rezension // J.K. Rowling – Harry Potter und das verwunschene Kind (#8)

Harry Potter kehrte 2016 zurück: 22 Jahre später verheiratet, Kinder und fest im Alltagstrott. Die Kinder der Helden von einst kämpfen mit den großen Fußstapfen der Eltern und müssen feststellen, dass das Böse sich schwache Momente bewusst aussucht, um zu zuschlagen.

Bei diesem Buch handelt es sich nicht wie bisher um ein „normales Buch“, nein, die achte Geschichte ist die zu Papier gebrachte Theateraufführung mit Dialogen und Regieanweisungen.

Warum las ich es erst jetzt, obwohl das Buch gleich nach Veröffentlichung bei mir eingezogen ist? Nun ja, damals war ich „etwas spät“ dran mit Lesen und es häuften sich die negativen Kritiken. Ich habe damals einiges aufgeschnappt und traute mich nicht unvoreingenommen an das Buch. Heute ist der offizielle Harry Potter Tag und der richtige Tag für dieses Buch und diese Rezension.

Aufgrund der Dialoge und Regieanweisungen liest sich das Buch erstaunlich flüssig und schnell, wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat. Der Entdecker der Harry Potter Geschichten Barry Cunningham berichtete auf der Buchmesse vor einigen Jahren einmal, dass nicht die Magie für ihn den Reiz der Geschichten ausgemacht hat, sondern die Freundschaft der Kinder und das ist auch hier der Fall.

Albus Potter und Scorpius Malfoy haben es schwer. Denn immerhin stehen sie im Schatten ihrer Väter und Erwartungen und Gerüchte beeinflussen die Kinder sehr. Dennoch werden sie Freunde. Das Böse nutzt die Unsicherheit der Freunde aus; mit einem Zeitumkehrer soll Cedric gerettet werden. Doch was dies mit der Gegenwart anrichtet, ist fatal.

Grundsätzlich muss ich festhalten: Ich mag keine Zeitreisegeschichten. Dieses hin und her, wenn etwas verändert wird, nervt mich. Dennoch fand ich die Geschichte gelungen und ich hatte eine klitzekleine Gelegenheit meinen Lieblingsprotagonisten Severus Snape für ein paar Seiten mit seiner Zynik wiederzutreffen.

Albus und Scorpius meistern die Herausforderung mit Hilfe der alten Garde hervorragend und es scheint versöhnlich, dass Harry und Draco selbst zugeben müssen, das Einsamkeit verleitet bzw. einen Menschen nachhaltig prägt. Etwas über das man mal nachdenken sollte. Ich vergebe 9 von 10 Punkten und ziehe durchaus in Erwägung mir das Theaterstück in Hamburg anzusehen.

 

Verlag: Carlsen

erschienen: 2016

Seiten: 336

ISBN: 978-3551559005

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