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Droemer Knaur

Lesung

Lesung // Ursula Poznanski – Stille blutet (Mordgruppe #1)

Ich war in den letzten Jahren wirklich schon bei einigen Lesungen von Ursula Poznanski. Doch da sie zu einer meiner Lieblingsautorinnen gehört, habe ich erneut mit meinem Mann an einer Lesung teilgenommen.

© Sonja Kochmann

Die ersten Seiten des neuen Buches „Stille blutet“ eignet sich hervorragend für eine Lesung. Obwohl die Autorin erst vor einigen Wochen mit einer Netzhautoperation außer Gefecht gesetzt war, hat sie sich mit der Bahn auf den Weg von Wien nach Hannover gemacht, da Fliegen verboten war. Allein diese Reise beinhaltet den nötigen (?) Thrillfaktor für eine Autorin zur Einstimmung. Aber zurück zum Abend. Sie war vorbereitet und hat den Abend, wie gewohnt, charmant bestritten.

© Sonja Kochmann

Es durften Fragen gestellt werden und diese wurden locker und leicht mit viel Humor beantwortet. Daher war es bemerkenswert, dass soviele Zuschauer sich getraut haben, Fragen zu stellen.

Besonders erwähnen möchte ich, dass es mit der Mordgruppe weitergehen wird! Ein weiterer Band (lt. Vorschau: „Böses Licht“)  befindet sich bereits im Lektorat und die Lektorinnen haben bereits herausgefunden, wer da sein Unwesen treibt. Angeblich bereits nach „Stille blutet“. Ich hatte bereits beim Lesen so eine Ahnung, könnte es jetzt aber nicht mehr beschwören. Ich bin auf weitere Hinweise im neuen Teil gespannt. Wer die Gelegenheit hat, Ursula Poznanski live und in Farbe zu sehen, der sollte dies unbedingt tun.

Lesung

Lesung // Sebastian Fitzek und Dirk Eilert – Mimik

Sebastian Fitzek ist immer ein Garant für einen unterhaltsamen Abend. Ein unterhaltsamer Abend? Ja, ich meine nicht die Lesezeit zu Hause, sondern seine Lesungsshows. Denn von einer einfachen Lesung kann man hier schon nicht mehr sprechen. Allein die Größenordnung zeigt, auch wenn alle mosern und behaupten, die Bücher wären nicht ihr Genre, der gute Autor ist mit seiner Show meist ausverkauft.

© Sonja Kochmann

Wir haben uns in Hannover an Halloween in die Show zum Buch „Mimik“ getraut (Ich hatte schon fast ein bisschen Angst…Halloween und Fitzek…). Klar war natürlich, dass das Publikum nicht unbeobachtet bleiben würde. Immerhin hat Sebastian Fitzek dieses Mal Verstärkung durch den ebenfalls sehr sympathischen Dirk Eilert, einem Mimikresonanz-Experten.

© Sonja Kochmann

Ab und an hat es im Publikum dann jemanden „erwischt“, wobei die beiden Hauptakteure doch Unterstützung durch Freunde und Familie hatten. Dennoch hat man Blut und Wasser geschwitzt, wenn sich der Kameramann in der Nähe aufhielt.

© Sonja Kochmann

Ein bisschen vermisst habe ich die tolle live Musik der letzten Shows. Doch die Mimikanalyse und das Bühnenbild waren auch sehr toll gelungen. Ich habe dann gleich am nächsten Tag das Video unseres Geschäftsführers mit den News genau angeschaut…Danke Herr Eilert 😉

Nicht alle Lesungen sind ausverkauft. Seid mutig und sucht nach Restkarten!

Interview

Interview // Mona Nikolay – Manne Nowak ermittelt

Die Schrebergartenreihe um Manne Nowak hat es mir nicht nur wegen der der lustigen Titel angetan. Auch der Hörbuchsprecher hat mir einige tolle Hörstunden beschert. Als „Schrebergartenkind“ hatte ich nun Gelegenheit die Autorin zu interviewen:

Uve Teschner ist der perfekte Hörbuchsprecher für Manne. Hatten Sie Einfluss auf die Auswahl des Sprechers?

Der Verlag fragt mich eigentlich immer, was ich von diesem oder jenem Sprecher halte. Da ich selbst mal bei einem Hörbuchverlag als Lektorin gearbeitet habe und viele der Sprecher noch von früher kenne, ist die Auswahl für mich immer sehr spannend und auch wichtig. Als von Argon der Vorschlag kam, Uve zu besetzen, bin ich vor Freude allerdings nur noch im Kreis gesprungen und habe die Daumen gedrückt, dass er zusagt. Zum Glück hat er das 🙂

Gibt es für Manne ein Vorbild? Welche Verbindung zum „Schrebergartentum“ haben Sie?

Ich habe selbst einen Schrebergarten und müsste lügen, wenn ich behaupten würde, nicht manchmal an unseren Vorsitzenden zu denken, wenn ich gerade eine Szene mit Manne schreibe. Aber das sind wenn dann nur Nuancen, denn unseren Vorsitzenden sehe ich so gut wie nie und kenne ihn dementsprechend kaum. Er ist eher ein Vorbild bezüglich Körperhaltung und Habitus, das nur in meinem Kopf existiert.

Die Titel der Buchreihe sind genial. Waren die Titel vor der Geschichte da oder umgekehrt?

Vielen Dank! Ich mag die Titel auch und denke jedes Mal: oje, können wir das beim nächsten Buch noch toppen? Allerdings weiß ich gar nicht mehr, ob ich beim ersten Teil den Titel vor der Geschichte hatte oder umgekehrt. Bei Amsel, Drossel mussten wir lange überlegen, da war ich schon mittendrin in der Geschichte, als meine Lektorin den rettenden Einfall hatte. Den Titel für den dritten Fall hatte ich dann wieder sehr schnell. Er ist der bisher witzigste, wie ich finde. Ich darf ihn nur leider noch nicht verraten 🙂

Wird es einen weiteren Fall am Komposthaufen geben? Tanne, Birke und Leiche? Ast, Stamm und Stumpf? (Hey das macht Spaß…)

Jetzt habe ich schon vorgegriffen. Ja, für Manne und Caro geht es noch weiter 🙂

Was müsste in Ihre Handtasche für eine lange Observation als Detektivin?

Fishermans Friend Salmiak (Lutschen hilft gegen den Durst, man sollte nach Möglichkeit nicht auf Toilette gehen müssen), Traubenzucker (wach bleiben!), Früchte- und Energieriegel (wach und satt bleiben), Ersatzakku oder Power Bank für das Handy, damit im entscheidenden Moment nicht der Akku schlapp macht. Dicke Socken und Handschuhe. Beim langen Sitzen kühlen Füße und Hände als erstes aus. Meine jedenfalls.

Mona Nikolay existiert ja gar nicht alleine. Es gibt ja noch Eva Siegmund und Catalina Ferrera. Warum die offenen Pseudonyme und wer gießt sich morgens als erstes den Kaffee ein?

Die Entscheidung, ob Bücher unter einem Pseudonym erscheinen oder nicht treffe ich nicht allein, da wägen Autor*in, Verlag und Agentur im Austausch miteinander die verschiedenen Möglichkeiten sowie das Für und Wider ab. Die Cosy Crime Titel erscheinen unter Pseudonym, um sie von den Büchern mit Science-Fiction-Elementen ganz klar abzugrenzen und Catalina Ferrera lässt in Spanien ermitteln – das passt überhaupt nicht zu einer Schrebergartenanlage in Pankow 🙂 Die Pseudonyme sind offen, weil ich ja trotzdem sehr gerne und stolz zu meinen Büchern stehe.

Den Kaffee gießt mir mein Mann jeden Morgen ein, aber auf meiner Tasse steht momentan eindeutig „Mona Nikolay“. Weil ich am Finale des dritten Teils arbeite, ist mein Kopf meist schon halb im Manuskript.

Wie schreiben Sie? Wie verläuft ein Arbeitstag bei Ihnen?

Ich schreibe meist vom späten Vormittag bis halb vier. Vor dem eigentlichen Schreiben beantworte ich Interviews und Mails und beseitige das Chaos, das mein Sohn in der Wohnung hinterlassen hat. Um vier muss ich ihn abholen, da ist mein Arbeitstag meist vorbei. Wenn ich kurz vor einer Abgabe stehe, mache ich am späten Abend noch einmal weiter.

Wer oder was hat Sie zum Schreiben gebracht? Wollten Sie schon immer Autor/in werden?

Ich habe schon als Kind geschrieben (meine Freunde nannten es „Schreibwut“), wäre aber nie auf den Gedanken gekommen, gut genug zu sein, um davon leben zu können. Um es überhaupt zu versuchen. Da mussten mir sehr viele Menschen Mut machen, was zum Glück auch geschehen ist. Mein Talent fiel einigen Lehrern auf und auch mein Umfeld merkte, dass da vielleicht mehr ist als nur die besagte „Schreibwut“. Zunächst habe ich an Literaturwettbewerben teilgenommen, die ich zum Teil auch gewonnen oder bei denen ich das Finale erreicht habe. Dort wurde ich auch das erste Mal von Agenturen angesprochen und habe so irgendwann den Mut gefasst, es wirklich zu versuchen.

Wer ist Ihr Lieblingsschriftsteller?

Ähm. Also wieso werde ich immer nur nach einem gefragt? Das ist unmöglich zu beantworten und muss eigentlich nach Stimmung, Genre, Subgenre usw. differenziert werden. Eine unvollständige Liste:

Stephen King, Kerstin Gier, Fred Vargas, Kazuo Ishiguro, Banana Yoshimoto, Juli Zeh, Jussi Adler-Olsen, Leigh Bardugo, Tanja Dückers, Javier Marias, Jonathan Stroud

Was ist Ihr Lieblingsbuch?

Auch da ist die Antwort schwierig. Ich habe nicht das eine Buch. Als Kind hätte ich geantwortet: Die unendliche Geschichte! Als junge Erwachsene habe ich die Krimis von Elisabeth George verschlungen, sie hat mich zum Genre gebracht. Die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson hat mir den Atem geraubt, „Schilf“ ist mein Lieblingsbuch von Juli Zeh, weil ich mit der Wendung niemals gerechnet hätte und vor Überraschung in einer vollbesetzten Trambahn sehr laut „NEIN!“ geschrien habe (etwas, das ich sonst eher vermeide). Stephen Kings „Es“ ist eines der besten und schönsten Bücher überhaupt über Freundschaft, Kindheit und die Macht der Fantasie und „Die Entdeckung des Himmels“ von Harry Mulisch wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

Haben Sie neben dem Schreiben noch Zeit für Hobbys?

Nein. Aber das liegt mehr an meinem Dreijährigen als an allem anderen!

Was lesen Sie gerade?

 Wenn ich schreibe, kann ich parallel kaum Bücher lesen, weil ich mir damit meine Erzählsprache verwässere. Ich kann Schreibstile sehr gut wechseln und kopieren, wenn ich ein gutes Buch lese, nehme ich automatisch die Erzählstimme des Autors an, was ein bisschen unpraktisch ist 🙂 Deshalb lese ich momentan nur wenig und höre Podcasts, bis ich fertig bin und mir dann wieder ein gutes Buch nehmen kann. Natrium Chlorid von Jussi Adler-Olsen steht als nächstes auf meiner Liste. Ich liebe die Carl Mørck-Reihe.

Wie stehen Sie zu Buchreihen? Sind Sie davon begeistert, oder mögen Sie lieber Einzelbücher?

Ich schreibe und lese lieber Reihen.

Welche/n Autor/in würden Sie gerne mal treffen? Welche Frage würden Sie stellen?

Stephen King würde ich wirklich gerne mal treffen. Dann würde ich ihn fragen, wovor er als Kind am meisten Angst hatte und ihn bitten, mir einen Witz zu erzählen.

Vielen Dank für das Interview und ich bin sehr gespannt, wie es mit den „Laubenpiepern“ aus der Harmonie weitergeht.

 

© Sonja Kochmann

© Sonja Kochmann