Browsing Category

Interview

Interview

Interview // Liv Helland – Das Inselkrankenhaus

Mit der Inselkrankenhausreihe werden zwei Genre verbunden, die ich gerne lese bzw. im TV schaue: Bücher, die am Meer spielen und Arztserien. Geschrieben von Liv Helland bzw. auch bekannt unter Kathryn Taylor konnte da nichts schief gehen. Da ich die Autorin schon eine Weile kenne und alle Bücher von ihr gelesen habe, durfte ich ein neues Interview mit ihr führen. (Kleiner Tipp: Das ältere Interview ist aus dem Jahr 2016 und findet Ihr mit der Stichwortsuche.)

© Sonja Kochmann

Butter bei die Fische…..wer das Foto von Liv Helland genau anschaut, erkennt Kathryn Taylor. Was kannst oder darfst Du uns dazu sagen?

Ich schreibe sonst Geschichten, die in England und Irland spielen, aber diesmal wollte ich, dass der Handlungsort an der deutschen Nordseeküste liegt und dass es auch inhaltlich etwas anders zugeht. Einige meiner Kathryn Taylor-Leserinnen wären davon vielleicht verwirrt gewesen, deshalb habe ich mich entschieden, die „Inselkrankenhaus“-Reihe unter einem anderen Namen zu veröffentlichen. Aber keine Sorge: von Kathryn Taylor kommt bald auch wieder etwas Neues.

Woher kam die Idee für die Inselkrankenhausreihe?

Jemand erzählte mir mal ganz begeistert davon, wie toll es ist, dass es auf den Nordseeinseln kleine Krankenhäuser gibt, die eine medizinische Grundversorgung vor Ort sicherstellen. Er brauchte nämlich Hilfe für seine kranke Mutter, die dort gut aufgehoben war. Wenn ich so etwas höre, springt mein Gedankenkarussell sofort an, und ich stellte mir vor, was wohl so los ist in so einer Klinik, wer dort arbeitet und was für Fälle sie sehen. Von da aus war es nicht mehr weit bis zur Idee zum „Inselkrankenhaus“.

Ich habe beim Lesen keinen direkten Hinweis gefunden. Wo genau liegt das Inselkrankenhaus?

Es liegt auf einer Nordseeinsel. Welche dir da am liebsten ist, kannst du dir aussuchen, das habe ich absichtlich nicht festgelegt. So war es mir lieber, weil ich mir dann die Örtlichkeiten so anpassen konnte, wie ich sie brauchte. Solche kleinen Inselkrankenhäuser gibt es allerdings tatsächlich, das habe ich mir nicht ausgedacht, und die sind auch in etwa so aufgebaut wie die Hansen-Klinik.

© Sonja Kochmann

 

Wie lange dauerte das Schreiben der medizinischen Problemstellungen im Buch? Gab es Unterstützung bei diesen Passagen?

Für diese Szenen musste ich natürlich gründlich recherchieren. Und habe auf diverse ärztliche Berater zurückgegriffen, die mir das medizinisch eingeschätzt haben, damit mir da keine ganz groben Fehler passieren.

Magst Du Arztserien? Wenn ja, welche? Wer ist Dein Lieblings-TV-Doktor?

Oh ja, ich liebe Arztserien, allen voran Grey’s Anatomy, aber auch Atlanta Medical oder das gute alte Emergency Room. Einen echten Lieblingsarzt habe ich nicht, da bin ich flatterhaft.

Wird es weitere Bände geben? (Ich wäre da definitiv dafür.)

Nein, die Reihe ist abgeschlossen, zumindest erstmal. Ich werde aber wohl noch mal für eine Weihnachtsgeschichte auf die Insel und in die Hansen-Klinik zurückkehren. Wir müssen ja noch sehen, was mit … Nein, das darf ich leider noch nicht verraten.  😊

Was sind Deine neuen Projekte?

Im Moment schreibe ich an zwei neuen Kathryn Taylor-Romanen, die lose miteinander verbrunden sind und in Cornwall spielen. Der erste Band erscheint im Frühjahr 2023, und ich glaube, der wird allen, die meine Geschichten mögen, auch ganz besonders gut gefallen. Parallel arbeite ich aber auch schon an einem anderen Projekt, das ich spannend finde, aber das ist noch geheim.

Vielen Dank für das Interview und ich bin gespannt auf die neuen Projekte von Dir.

© Charlotte Schreiber

Interview

Interview // Olivia Meyer – Vibes of Chaos: Ascension (Vibes of Chaos #1)

Durch Stöbern habe ich vor einigen Tagen dieses böse kleine ebook entdeckt, was mich an meinen tolino gekettet hat. Da über die Autorin bisher nicht viel bekannt war, habe ich einfach mal nachgefragt und ein paar Antworten bekommen:

© Sonja Kochmann

Woher kam die Idee für „Vibes of Chaos“?

Das ist einfach so passiert und war absolut nicht geplant. Ursprünglich wollte ich mich mal an „seichtem New Adult nach Schema F“ versuchen. Es gab da nämlich gerade eine Ausschreibung eines größeren Verlags mit dem Prompt: „Verbotene Liebe im winterweißen Setting“. Daraufhin hatte ich mich ein bisschen erkundigt, welche Geschichten dieser Verlag sonst so im Programm hat und kam schnell auf Rockstar Romance. Die ersten beiden Chris-Kapitel sind auf diese Weise entstanden.

Und dann ist passiert, was passieren musste: Ich habe mich selbst gähnend gelangweilt. Also habe ich die guten „NA-Vorsätze“ über Bord geworfen und die zweite Erzählstimme eingefügt. Und dann ist alles einfach völlig aus dem Ruder gelaufen und das Ergebnis wurde kürzlich veröffentlicht.

Welche Musik und welche Bands bevorzugst Du?

Metal. Ganz klar. Zurzeit gerne Eskimo Callboy, Bring Me The Horizon oder auch mal Crematory. Lord of the Lost gehen praktisch immer, genau wie Gloryhammer oder DragonForce. Ein bunter Metal-Mix.

Wo finde ich die im Buch angesprochene Playlist?

Bei Spotify: https://open.spotify.com/playlist/0FP12ttcdEyEEnDwDOulxD

Ich gebe zu, ich bin über Cover und den Klappentext durch Zufall gestolpert. Der Drache hat es mir angetan. Hat der es tatsächlich auf Deine Haut geschafft oder war es andersherum?

© Sonja Kochmann

Ich wollte den Stormkillers ein passendes Bandlogo verpassen – und einen Tribal-Drachen fand ich angebracht. Also habe ich, direkt nachdem der Rohtext fertig war, einen Entwurf gezeichnet und bin dann damit zum Tätowierer meines Vertrauens.

So ungefähr ist das Gespräch dort abgelaufen:
Er: „Cooles Motiv!“
Ich: „Danke. Ist das Logo einer Metalband.“
Er: „Die kenn ich glaub nicht.“
Ich: „Die gibt es ja auch nicht.“
Er: „…“
Ich: „Aber die sind toll!“
Er: „…“
Ich: „Das ist ne fiktive Band aus nem Buch.“
Er: „Ah, okay. Wie heißt es?“
Ich: „Keine Ahnung, das gibt’s ja auch noch nicht.“

Ich war so stolz, dass ich ein ganzes Buch fertiggeschrieben hatte, dass ich diesen Meilenstein immer sichtbar bei mir tragen wollte. Die Entscheidung war goldrichtig, ich liebe das Tattoo heiß und innig.

© Olivia Meyer

Was hat es mit den Namen Kaos, Noctis, Tywyllwch, Daemon und Bàs auf sich?

Noctis ist ein Wort, das ich seit der siebten Klasse kenne. Es ist ja schlicht der Genitiv vom lateinischen Nox (Nacht). Die beiden Vokabeln Noctis und Lucis (Genitiv von Lux – Licht) fand ich so toll, dass ich seitdem einen potenziellen Sohn (oder zwei) so nennen wollte. In Ermangelung männlichen Nachwuchses ist es jetzt ein Romancharakter geworden. Einen Lucis gibt es dann in der nächsten Geschichte.

Tywyllwch (walisisch) bedeutet „Dunkelheit“ und erschien mir für Noctis‘ Zwillingsbruder angebracht. Kaos ist tatsächlich als Vorname anerkannt, darüber bin ich durch Zufall in einer „die 100 schrägsten Babynamen für die sie später die Eltern vermutlich verklagen“-Liste gestolpert. Der Ursprung ist übrigens griechisch und dass es mit „Chaos“ übersetzt wird, ist wohl keine Überraschung. Daemon verhält sich ähnlich erwartungskonform.^^ Bàs kam als letztes hinzu, es ist schottisch-gälisch für „Tod“.

Alles in allem hatte ich viel Freude dabei, möglichst schön klingende Namen (okay, bei Tywyllwch kann man streiten) mit möglichst unschönen Bedeutungen zusammenzustellen.

Die Namen der Stormkillers sind nicht deutsch und das Genre wird von anderen deutschen Autoren häufig eher in Amerika angesiedelt. Warum hast Du Dich entschieden, die Handlung in Deutschland spielen zu lassen?

Das ist simpel: Ich kenne mich hier aus. Mir fällt es leichter, über Dinge zu schreiben, wenn ich die Orte (wie die Konzerthallen zum Beispiel) real bereits besucht habe.

Wer oder was hat Dich zum Schreiben gebracht? Wolltest Du schon immer Autorin werden?

 Absolut nicht. Ich habe ein paar Kurzgeschichten veröffentlicht und hatte daran Spaß, das ist alles. Dann kam die eingangs erwähnte Ausschreibung und ich dachte, ich versuche mich einfach mal an einer Novelle. Dass daraus eine Trilogie wird, war nicht geplant.

Chaospony Verlag klingt lustig. Wie habt Ihr zusammengefunden?

 Ich kenne Josie seit ein paar Jahren, sie hat das Projekt von Anfang an begleitet (mal mehr und mal weniger freiwillig) und es war klar, dass sie es lektorieren soll. Und sie ist nunmal ein Chaospony.

Wie lange dauerte das Schreiben von „Vibes of Chaos“?

Als ich noch wild entschlossen war, es mit „seichtem NA“ zu versuchen, ging es nur sehr schleppend voran. Zwischendurch lag die Datei auch wochenlang unbeachtet in einer dunklen Ecke der Festplatte herum und gammelte vor sich hin. An manchen Tagen habe ich mehr rausgelöscht, als neu geschrieben.

Nachdem ich mir dann endlich eingestanden hatte, dass das so nichts wird und der Geschichte einfach ihren Lauf ließ, rannte es dann wie am Schnürchen. Nach etwa vier Wochen war ich fertig.

Wie schreibst Du? Wie verläuft ein Arbeitstag bei Dir?

Ich habe unregelmäßige Schreibtage. Immer dann, wenn es gerade passt, keine anderen dringenden Dinge zu erledigen sind und – ganz wichtig – ich Lust darauf habe.

Ich sitze dabei entweder auf dem Balkon oder am Schreibtisch, je nach Wetter und Laune. Mal mit Musik, mal ohne. Kaffee darf nicht fehlen und Chips gehören auch dazu. Am liebsten schreibe ich nachts, so ab 21:00 Uhr bis ca. 3:00 Uhr. An einem Schreibtag schaffe ich in der Regel 5.000 Wörter, daher war Band 2 auch nach 3 Wochen schon durch.

VoC ist übrigens komplett „character-driven“, nicht „plot-driven“ geschrieben. Das heißt, die Charaktere reagieren auf Situationen gemäß ihrer Persönlichkeit und so entwickelte sich die Geschichte. Sämtliche Handlungsvorgaben und –ideen sind über Bord gegangen, als ich mich vom New Adult-Gedanken verabschiedet hatte. Für mich passt diese Herangehensweise wesentlich besser – und ich kann mich auch nicht aus Versehen verplappern, wie es ausgeht: Ich weiß es ja selbst noch nicht.

Wer ist Dein Lieblingsschriftsteller?

 Ich habe keine Favoriten. Ich habe nur Personen, von denen ich aufgrund diverser Äußerungen nichts (mehr) lesen werde.

Was ist Dein Lieblingsbuch?

Die Bücher um Malus Darkblade aus dem Warhammer-Universum. Das ist wie nach Hause kommen.

Hast Du neben dem Schreiben noch Zeit für Hobbys?

Aber natürlich! Ich schreibe ja nur phasenweise. In anderen Phasen sitze ich auch gerne mal stundenlang vor der Playstation, lese oder bastele irgendwelche Dinge. Nur Sport mag ich so überhaupt nicht.

Was liest Du gerade?

Zuletzt war es „The City of burning Wings“. Zurzeit suchte ich lieber Netflix. Mal so, mal so.

Wie stehst Du zum Ebook?

Ich habe einen Reader, nutze ihn aber kaum. Im Grunde mag ich eBooks, man kann sie nur so schlecht signieren.

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger….wann geht es weiter?

In ein paar Tagen sollte ich Band 2 von der Testleserin zurückbekommen. Dann geht es ans Überarbeiten, zu einer weiteren Testleserin, wieder Überarbeiten, Lektorat, Überarbeiten, Lektorat zum Zweiten, Überarbeiten, Korrektorat, Buchsatz, fertig.^^ Vielleicht im Spätsommer oder Herbst? Zwischendurch schreibe ich definitiv noch Band 3, damit es da dann auch losgehen kann.

Willst Du zukünftig auch in verschiedenen Genres Bücher schreiben?

Nachdem das mit meinem Ausflug in die Welt des New Adults schon so überhaupt nicht geklappt hat, bleib ich besser bei dem, was mir liegt. Inklusive den veröffentlichten Kurzgeschichten nach wäre das wohl Dystopie/Utopie, Dark Romance/Fantasy und Tentakelporn.

Welche/n Autor/in würdest Du gerne mal treffen? Welche Frage würdest Du stellen?

Uff. Ich ziehe meinen Hut vor den Drehbuch-Leuten von Dark. Keine Ahnung, wie viele das sind, aber diese Genies würde ich gerne mal treffen. Die Frage wäre vermutlich einfach nur: WIE?

Vielen Dank für das Interview und ich bin gespannt auf Band 2 und 3.

© Olivia Meyer

Interview/ Special

Interview mit Jana Thiem (Special zur OBM 2021)

Im Rahmen der Onlinebuchmesse habe ich neben Lilian Kolbe auch Jana Thiem alias Frida Luise Sommerkorn online kennenlernen und nachfragen dürfen:

Hallo Jana oder Frida Luise, was hat es mit den beiden Autorennamen auf sich?

Der eine ist echt, der andere ausgedacht :-). Ich heiße Jana Thiem und schreibe unter diesem Namen meine Kriminalromane. Da ich aber auch Familien- und Fernwehromane schreibe, habe ich nach einem Pseudonym gesucht. Herausgekommen ist Frida Luise Sommerkorn.

© Jana Thiem

Was verbindet Dich mit den Orten Deiner Bücher?

Ich liebe das Reisen und ich habe schon immer gerne geschrieben. Also war ich in meinem Leben schon viel unterwegs und zu meinem Glück habe ich immer ein Reisetagebuch geführt. Da bietet es sich ja quasi an, meine Protagonisten dorthin zu schicken, wo ich selbst schon einmal war. Daran hat sich nichts geändert. Auch heute habe ich bei Urlaubsreisen immer ein Büchlein zur Hand. Mittlerweile ist es sogar oft so, dass ich mir die Reiseziele nach meinen Buchideen aussuche. Recherchereisen sind toll. Da bin ich nie allein, denn meine Protagonisten schauen sich auch schon immer am Ort des Geschehens um.

© Jana Thiem

Wer oder was hat Dich zum Schreiben gebracht?

Ganz klassisch … ich habe schon immer gerne geschrieben. Wenn wir im Deutschunterricht Aufsätze schreiben sollten, konnte ich es kaum erwarten loszulegen. Auch Kindergeschichten sind damals meinem Füller entsprungen, die ich dann zu einem Buch zusammengetackert habe. Meine Eltern haben mich dabei immer ermutigt. Dann kam allerdings viel Leben dazwischen und außer den schon erwähnten Reisetagebüchern ist nichts zustande gekommen. Bis ich den Workshop „Von der Idee zum fertigen Exposé“ entdeckt habe. Da hat es irgendwie klick gemacht und ich wusste, dass ich wieder verstärkt schreiben wollte.

Wolltest Du schon immer Autorin werden?

Jein … Ich glaube, der Wunsch hat schon immer in mir geschlummert. Nur habe ich ihn erst ganz spät wahrgenommen. Ich habe von jeher Filme mit oder über Autor:innen geliebt, Biografien von berühmten Schriftsteller:innen gelesen und als ich dann selbst das Handwerkszeug erlernt hatte, konnte es nur noch einen Weg für mich geben.

Wie verläuft ein Arbeitstag bei Dir? Wie schreibst Du?

Im Grunde wie bei vielen Menschen, ich kann mir meine Zeit allerdings frei einteilen. Sind meine Kinder morgens zur Schule aus dem Haus, gehe ich mit Kaffee oder Tee in mein Büro und dann beginnt mein Schreibtag. Da ich aber eine Eule bin und viel lieber nachmittags bis spät in die Nacht schreiben würde, fällt es mir morgens nicht immer leicht.

Ist Schreiben Dein Hauptberuf?

Jaaaa! Es ist selbst für mich manchmal noch so unfassbar, dass ich vom Schreiben leben und meine kleine Familie ernähren kann. Dafür bin ich so dankbar! Und schon deshalb beiße ich mich morgens durch mein Schreibpensum. Allmählich werden die Kinder ja auch älter und wollen viel lieber etwas mit ihren Freunden unternehmen, so dass mir auch der eine oder andere Nachmittag zur Verfügung steht.

Wer ist Dein Lieblingsschriftsteller?

Oh je, da kann ich mich nicht festlegen. Es gibt so viele gute Schriftsteller in den verschiedensten Genres. Vielleicht kann ich ein paar von ihnen nennen. Da ich gerne Regionalkrimis lese, komme ich natürlich um Klaus-Peter Wolf nicht herum. Aber auch Rita Falk, Corinna Kastner oder Ulrike Busch mag ich gern. Außerdem haben mich die Schwesternbücher von Lucinda Riley sehr gefesselt. Und dann die Klimareihe von Maja Lunde, die Liebesromane von Alex Capus und immer wieder besonders die Wälzer von Joël Dicker.

Was ist Dein Lieblingsbuch?

Das ist genauso schwer wie bei den Schriftstellern. Mir fallen so viele Bücher ein, die mir lange im Gedächtnis geblieben sind, die mich berührt und oft tagelang beschäftigt haben. Da möchte ich keines herauspicken. Aber ich kann mein Lieblingskinderbuch erwähnen: „Ein Kolumbus auf der Havel“ von Peter Abraham. Das habe ich bestimmt zehnmal gelesen.

Was liest Du gerade?

Ich lese selten nur ein Buch. 🙂 Im Moment liegen der Thüringen Krimi „Rostbratwurst“ von Klaus Jäger auf meinem Nachtschrank, „Kompost für die Seele“ in der Küche zum Reinschmökern und „Stolpersteine der Kriminalistik“ von Dr. Manfred Lukaschewski in meinem Arbeitszimmer, wenn ich mal eine kreative Pause brauche.

Deine Bücher sind in Papierform und als ebook erschienen. Teilweise haben Sie den Hinweis Tolino ebook Bestseller. Wie stehst Du zum ebook?

Ich muss zugeben, dass ich immer noch viel mehr gedruckte Bücher lese. Aber auf meinem E-Reader wartet auch noch eine ganze Reihe, um gelesen zu werden. Ich mag beides und kann das Argument gut verstehen, dass auf dem Reader einfach mehr Platz ist. Auch mein Bücherregal quillt über. Manche Bücher möchte ich gerne in der Hand halten, manche kann ich auch digital lesen.

Bei meinen Familienromanen ist es so, dass ich 98% als eBooks verkaufe, da die Buchhandlungen sich ja höchstselten Selfpublisher ins Regal stellen. Die Humboldtkrimis vertreibt der Oberlausitzer Verlag, das heißt, hier halten sich die eBooks und Taschenbücher die Waage.

© Jana Thiem

 

In welchem Genre setzt Du Deinen Schwerpunkt und welche Bücher schreibst Du lieber?

Ich habe bisher mehr Familien- und Fernwehromane geschrieben, da auch einige Trilogien dabei sind, die ich zügig hintereinander veröffentlichen wollte. Und … sie verkaufen sich besser als die Krimis. Ich kann allerdings nicht sagen, welche Bücher ich lieber schreibe. Die Protagonisten der Familienromane sind mir genauso ans Herz gewachsen wie mein Ermittler Humboldt. Bei den Krimis kommt allerdings doch eine Sache hinzu: Sie spielen in meiner Heimat und jedes einzelne Buch ist ein Herzensprojekt, da es immer Begebenheiten oder Orte aufnimmt, die für unsere Gegend wichtig sind oder waren.

Welche/n Autor/in würdest Du gerne mal treffen? Welche Frage würdest Du stellen?

Mittlerweile kenne ich wirklich schon viele Autor:innen, habe auch schon einige meiner Idole getroffen. Was ich sehr spannend finden würde, wäre eine Runde mit lauter Regionalkrimiautor:innen. Den Austausch mit Klaus-Peter Wolf und Rita Falk stelle ich mir interessant vor. Ann Kathrin Klaasen aus Ostfriesland trifft auf Franz Eberhofer aus Niederbayern und meinen Ermittler Humboldt aus Dresden. 🙂

Worauf dürfen sich die Leser:innen als nächstes von dir freuen?

Das wird etwas ganz Besonderes sein, da ich gemeinsam mit meiner Oberlausitzer Kollegin Sylke Hörhold einen Roman schreibe, der in den Rauhnächten spielt. Kein Krimi, eher etwas fürs Herz. Er erscheint Ende November als eBook.

Außerdem betreibe ich mit zwei Kolleginnen den Podcast „Der Manuskripte Zähmung“. Hier finden alle angehenden Autor:innen oder Lektor:innen viele Anregungen, da unsere interessanten Gäste aus ihrem Nähkästchen plaudern.

Und mein erstes Hörbuch erscheint Anfang November bei Miss Motte Audio. Darauf freue ich mich ganz besonders. Es wird der erste Teil der Ostseeliebe-Trilogie „Kaffeeduft und Meeresluft“ sein. Die nächsten beiden Bände sind schon in Arbeit. Ich bin selbst ganz gespannt!

Vielen Dank. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Onlinebuchmesse.