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Rezension

Rezension // Andreas Winkelmann – Killgame

 

Gefangen in einem Loch im Wald. Gequält und dann doch in die scheinbare Freiheit entlassen. Ein junges Mädchen flieht panisch durch den Wald, bis ein Pfeil an ihr vorbei zischt.

Unterdessen versucht Dries Torwellen seine Nichte Nia zu finden und stößt auf einen Anbieter, der in den tiefen Wäldern Kanadas ein unglaubliches Urlaubserlebnis anbietet.

Dieses 10. Buch des Autors ist mein 1.  Da mich das Thema des Klappentextes ansprach, musste ich dies unbedingt lesen.

Der Schreibstil ist klar und fix zu lesen und durch die zackige spannende Handlung, muss man einfach immer weiter lesen.

Der Leser ist anfänglich ähnlich unwissend, wie die ermittelnde Hauptfigur Dries Torwellen. Denn die beschrieben Frauen sind im Text namenlos. Erst im Verlauf der Handlung werden Zusammenhänge und Verknüpfungen klar. Dieses Schreibkonzept fand ich sehr mitreißend, da man schließlich immer miträtselt.

Die Idee mit der Menschenjagd ist sicherlich nicht neu, wurde aber hier spannend und lebhaft umgesetzt. Wer es nicht so blutrünstig mag, muss vor diesem Buch keine Angst haben. Hier wird mehr auf den psychologischen Effekt gesetzt.

Abzüge gibt es allerdings für mich aufgrund des Aspektes um Dries Zwillingschwester, die – soviel kann man verraten – nicht mehr am Leben ist. Der Zwillingskult und der Glaube an die Schwester waren mir zu weit hergeholt und teilweise auch zu mystisch. Aufgrund des packenden Schreibstil wäre die Geschichte auch ohne dieses Element ausgekommen; daher 8 von 10 Punkten.

Verlag: Wunderlich
erschienen: 2016
Seiten: 432
ISBN: 978-3805250801

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Ursula Poznanski und Arno Strobel – Fremd

Wie würdest DU reagieren, wenn ein fremder Mann in DEINEM Wohnzimmer steht und behauptet mit DIR verlobt zu sein? Panik macht sich breit und DU möchtest zum Messer greifen…..

Nach der Lesung mit diesen beiden tollen Autoren war ich richtig neugierig auf das Buch. Thriller sind inzwischen zwar nicht mehr mein bevorzugtes Genre, doch die Handlung aus zwei Perspektiven erzählen zu lassen, die auch tatsächlichen von zwei verschiedenen kreativen Köpfen geschrieben wurden, hat mich gereizt.

Die Kapitel beschreiben anfänglich die gleiche Situation von Joanna und Erik. Später dann aufeinander folgend. Dies führt rasch dazu, dass Tempo aufkommt.

Der Leser leidet mit beiden Charakteren mit, denn schließlich kann man ja noch gar nicht erkennen, wer hier im Recht oder im Unrecht bzw. wer Gut und Böse ist.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Zwischendurch hatte ich eine leichte Ahnung, woher Joannas Gedächnisverlust kommen könnte, die sich dann auch bewahrheitete. Doch dies tat dem Spannungserlebnis keinen Abbruch. Die aktuelle politische Lage findet sich in beängstigender Weise auch in diesem Buch wieder, so dass es ein wahrlich brandaktueller Thriller mit besonderen Stilmitteln ist! Volle Punktzahl!

Besonders erwähnenswert finde ich eine Rezension in einer sehr bekannten Bücherzeitung, die davon spricht, dass ein “wirres Realitätskonstrukt” geschaffen wurde, in dem “die Bälle hin- und herflogen und im Versuch jeden davon in der Luft zu halten, gelegentlich noch ein Element herbeikonstruiert werden musste”. Dies empfand ich zu keinem Zeitpunkt! Auch das zwei “Spitzenautoren sich zu geistigen Höhenflügen angetrieben und dabei den Boden unter den Füßen verloren haben”, kann nur jemand schreiben, der die besondere Perspektive nicht nachempfinden konnte.

Ich freue mich schon jetzt auf das zweite Buch des Duos (Es wird keine Fortsetzung!).

Verlag: Wunderlich
erschienen: 2015
Seiten: 400
ISBN: 978-3805250849

 

© Sonja Kochmann

 

Rezension

Rezension // Ursula Poznanski – Stimmen (Kaspary &Wenninger #3)

Stimmen!!! Stimmen, die hört ein Patient in einer Salzburger Psychiatrie. Sie wissen, wer du bist!

Diesem unheimlichen Szenario müssen sich Beatrice Kaspary und ihr Partner Florin stellen, als ein junger Arzt tot in der Klinik aufgefunden wird. Doch wer könnte der Täter hier wohl sein?! Kann ein “normaler” Mensch hier überhaupt von einem Motiv ausgehen?

Als ich von diesem dritten Band der Reihe um die Ermittlerin Bea erfuhr, habe ich mich sehr gefreut, denn obwohl ich derzeit kaum Krimis/Thriller lese, finde ich die Bücher von Ursula Poznaski stets meisterhaft und ich muss auch diesmal sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und mitreißend. Bereits nach den ersten zwei Absätzen konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das gruselige Cover und die Stimmen haben bei mir sofort zu einem “Kopfkino” geführt.

Der Rahmen der Geschehnisse (Psychiatrie) und die üblichen oder vielmehr unüblichen Verdächtigen (Patienten, Pfleger, Ärzte) bieten der Autorin ordentlich Spielraum für ein literarisches Versteckspiel mit dem Leser. An einigen Stellen vermutete ich Parallelen zu einigen bekannten österreichischen Kriminalfällen, wurde dann aber doch von der Autorin aufs Glatteis geführt. Wunderbar.

Auch die private Geschichte um Bea kommt nicht zu kurz, so dass ich jedem nur empfehlen kann vorher die Vorbände “Fünf” und “Blinde Vögel” zu lesen. Gott sei Dank, hat die Autorin bereits den nächsten Band in Produktion. An dieser Stelle würde ich gern auf einige Details der Geschichte wie z.B. Tarot, Traumata etc. eingehen, möchte jedoch die geschickt gelegten Finten und HInweise der Autorin nicht zerstören. Daher: Lest selbst!

Volle Punktzahl. (Mal sehen, wo der Rabe beim vierten Band auf dem Cover auftauchen wird.)

Verlag: Wunderlich
erschienen: 2015
Seiten: 448
ISBN: 978-3805250627

 

Einen Bericht zur Lesung gibt es hier auf dieser Seite.
© Sonja Kochmann
© Sonja Kochmann