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Medizin

Rezension

Rezension // Dana Schwartz – Anatomy (#1)

Ein Buch mit dem Titel „Anatomy“ und am Anfang gleich ein Zitat von Mary Wollstonecraft Shelley aus Frankenstein. Respekt. Mit den ersten Buchstaben wurde damit gleich absolute Neugier geweckt. Dann noch dazu das Cover und man geht bereits gespannt in die ersten Seiten…

Davey und Munro sind 1817 Edinburgh auf einem Friedhof dabei, die Leiche einer jungen Frau auszugraben. Schon ein kleines Gänsehautgefühl stellt sich ein. Durch den Schreibstil, kann man die feuchte Erde riechen und das Spatengeräusch förmlich hören. Wofür wird die Leiche benötigt und was sind Auferstehungsmänner? Doch es kommt alles anders und … Schnitt (im wahrsten Sinne des Wortes).

Lady Hazel Sinnett möchte Ärztin bzw. Chirugin werden. Doch zu dieser Zeit ist dies als Frau unmöglich. Von ihr wird erwartet, in Kürze sich mit ihrem Cousin zu verloben und einen Erben zu produzieren. Dabei soll sie Empfänge besuchen und schön aussehen. Ihre Fingerfertigkeit und ihre Intelligenz werden eher beim Sticken gern gesehen und so fällt es ihr nicht schwer, im Verborgenen persönliche Experimente am Hauspersonal und Tieren durchzuführen. Denn sie hat freien Zugang zur Bibliothek ihres Vaters, der so manchen medizinischen Wälzer dort aufbewahrt.

Durch Zufall und Glück trifft sie Dr. Beechem und schließt mit ihm einen Deal ab, schafft sie es ohne die Vorlesungen zu besuchen, die medizinische Prüfung zu bestehen, darf sie unter seinen Fittichen Chirurgin werden. Doch die Bücher liefern nicht alle Erkenntnisse, die sie zum Lernen braucht, gut, dass sie bereits den jungen Auferstehungsmann Jack kennt. Doch dieser liefert ihr nicht nur Leichen, er sorgt auch für Schmetterlinge in ihrem Bauch. Als die beiden medizinische Ungereimtheiten bei den Leichen entdecken, kommen Sie etwas Großem auf die Spur.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Hauptprotagonisten Hazel und Jack sind sehr sympathisch gelungen. Der Lesefluss wird ab und an durch Ausschnitte einer medizinischen Abhandlung unterbrochen, durch die man nach und nach Verdacht schöpft, was da vor sich gehen könnte.

Das Buch beinhaltet viele Elemente die Rolle der Frau, ethische Grundsätze bei der Gewinnung von medizinischem Wissen, eine zarte Liebesgeschichte im historischen Edinburgh und einen Hauch Thriller mit ein bisschen Phantastik.

Von dieser ausgewogenen Vielfältigkeit wurde ich tatsächlich überrascht und mal ganz ehrlich, das Cover ist nun wirklich der Hammer und ein echter Hingucker! Mit vollem Herzblut vergebe ich volle Punktzahl.

 

Verlag: Loewe

erschienen: 2022

Seiten: 384

ISBN: 978-3743214989

Rezension

Rezension // Liv Helland – Das Inselkrankenhaus: Strandleuchten (Das Inselkrankenhaus #3)

Endlich geht es weiter mit dem Inselkrankenhaus. Denn hier wurde es in den Vorbänden „Sommerstürme“ und „Gezeitenwechsel“ bisher nie langweilig und steht den bekannten Medizinerserien wie Grey’s Anatomy und Schwarzwald Klinik in nichts nach.

Da auch die bereits verbandelten Pärchen wieder ordentlich Gesprächsbedarf haben und Probleme überwinden müssen, empfehle ich an dieser Stelle, unbedingt die Reihenfolge einzuhalten.

Der Schwerpunkt liegt aber nun in diesem Buch auf dem smarten Womanizer Dr. Bent Rebien. Ihm liegen die Frauen nur so zu Füssen, aber bisher konnte keine sein Herz erobern. Das ändert sich, als er auf die junge Hebamme Anna trifft. Sie scheint seinem Charme nicht zu erliegen und braucht dennoch seine Hilfe. Ohne zu zögern, bietet er ihr sein Gästezimmer an und merkt schnell, mit Anna ist es anders. Als Annas Leben in Gefahr gerät, ist …. Na verrate ich nicht.

Genau wie bei den bekannten Arztserien ist diese Buchreihe durch die vielfältigen Charaktere und ihre Probleme so spannend. Nachdem sich nun einige Paarungen gefunden haben, muss man aber auch hart daran arbeiten, ein Paar zu bleiben. Ehealltag, Ängste, Krankheiten, Vergangenheit und das Schicksal schlagen hier brutal und munter zu. Ob alle am Ende glücklich in den Sonnenuntergang am Meer entlang gehen werden, müsst ihr unbedingt selbst lesen.

Da das Buch genau das richtige Buch zum Seele baumeln lassen war, vergebe ich volle Punktzahl und hoffe bald selbst wieder den Sand unter meinen Füssen spüren zu dürfen.

 

 

Verlag: Rowohlt

erschienen: 2022

Seiten: 368

ISBN: 978-3499004612

Rezension

Rezension // Liv Helland – Das Inselkrankenhaus: Gezeitenwechsel (Das Inselkrankenhaus #2)

Es wird nicht ruhiger im Inselkrankenhaus: Einige Kinder aus der Pension von Gretas Mutter erkranken schwer. Aus Angst vor weiteren Krankheitsfällen reisen immer mehr Gäste ab. Gretas einzige Chance die Ursache ausfindig zu machen: Dr. Mark Ritter, der Mann, der sie einem Gefühlschaos aussetzt und der einzige Arzt ist, zu dem auch ihr herzkranker Vater Vertrauen hat.

Doch auch Helena Folkert macht sich Sorgen um den Gesundheitszustand ihres Liebsten. Ein Aneurysma könnte erneut ihr Liebesglück zerstören.

Auch Leonie und Erik, die nach überwundenen Hürden ihre Hochzeit planen, stehen vor neuen Problemen, die sie tatsächlich entzweien könnten.

Neben verschmähter Liebe, Neid, Eifersucht, Konkurrenz findet sich wieder allerlei Drama in der Hansen-Klinik ein. Wer sich hier beim Lesen langweilt, ist selbst schuld. Schließlich sorgen hier verschiedene Handlungsstränge und medizinische Notfälle für ordentlich Bluthochdruck.

Warum die Vergangenheit für einige Insulaner und Zugezogene zum Problem wird, ist sehr empfehlenswert zu lesen.

Da das Schicksal der Protagonisten und der Verlauf der Handlung aufeinander aufbaut, empfehle ich unbedingt vorher Band 1 „Sommerstürme“ zu lesen. Da ich Band 1 und 2 kaum aus der Hand legen konnte und in einem Rutsch durchgelesen habe, kann ich nicht anders und muss volle Punktzahl vergeben. Ich freue mich schon jetzt auf Band 3, der demnächst erscheinen wird. Hoffentlich gibt es einige Happy Ends zu verbuchen.

 

 

Verlag: Rowohlt

erschienen: 2021

Seiten: 384

ISBN: 978-3499003110