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Loewe

Rezension

Rezension // Jane Austen, Claudia Kühn – Stolz und Vorurteil (Graphic Novel)

Ich oute mich…als extrem skeptische Leserin. Kann man Klassiker, die durch sprachliche Besonderheiten seit Ewigkeiten ehrfürchtig gelesen werden und von vielen Schriftstellern als Vorbild genommen werden, in einer Graphic Novel einer anderen jüngeren Zielgruppe näherbringen?

Bedingt.

Mit stimmungsvollen Farben und Zeichnungen hat die Illustratorin Tara Spruit mit der Autorin Claudia Kühn eine schöne Graphic Novel geschaffen. Doch ich gebe zu, dass ich auf der ein oder anderen Seite das Problem hatte, dass ich die Figuren ohne direkte Ansprache in den Sprechblasen nicht gleich zu ordnen konnte. Diese sind nämlich teilweise recht ähnlich gezeichnet.

Wer Angst vor dem Klassiker hat, kann ab 12 Jahren in die Regency Handlung hineinschnuppern, wird aber nur ansatzweise erahnen können, welche Motive und Emotionen hinter den Beweggründen der Protagonisten stecken.

Die Töchter der Familie Bennet sind auf Ehemänner aus. Um eine finanzielle Absicherung zu erhalten, sind junge Damen in dieser Zeit nämlich auf eine gute Partie aus. Da die Wahl auf kurze Begegnungen und Augenblicke beschränkt ist, ist der erste Eindruck entscheidend. Doch so mancher Heiratskandidat bietet mehr als es anfänglich erscheint und so mancher Heiratskandidat dagegen hat verborgene Makel…

Die Graphic Novel ist jugendfrei gestaltet und daher gehe ich die Altersempfehlung mit. Ob die historischen Gegebenheiten der Regencyzeit und der Rolle der Frau jedoch verstanden wird, ist von dem Leser oder der Leserin abhängig.

Ich vergebe 5 von 10 Punkten.

 

Verlag: Loewe

erschienen: 2024

Seiten: 256

ISBN: 978-3743216136

Rezension

Rezension // Dana Schwartz – Immortality: Eine Liebesgeschichte (#2)

Bereits beim ersten Teil „Anatomy“ wurde ich vom Cover magisch angezogen und auch dieser zweite Band sieht optisch einfach Klasse aus. Nun war ich nach meiner Begeisterung für den ersten Band etwas skeptisch, wie es denn weitergehen würde, denn meiner Meinung nach, war die Geschichte von Hazel und Jack zu Ende.

Ich weiß nicht, ob von Anfang an zwei Teile geplant waren, aber ich fand den zweiten Teil sehr konstruiert; als ob mit aller Gewalt eine Fortsetzung fabriziert werden sollte. (Wer den ersten Band noch nicht kennt und nicht gespoilert werden will, sollte die nächsten zwei Absätze nicht lesen.)

Hazel schlägt sich nun allein durch die feine Gesellschaft von Edinburgh und behandelt weiter Patienten, bis sie an den königlichen Hof gebeten wird, um Prinzessin Charlotte zu behandeln. Die Gesellschaft dort ist noch elitärer und verschlossener einer jungen Ärztin gegenüber als in ihrer Heimatstadt, so dass auch hier – ähnlich wie beim ersten Band – etwas Gesellschaftskritik aufkommt. Bis auf den jungen, smarten Hofarzt hat Hazel kaum Möglichkeiten sich beruflich auszutauschen. Es gilt viele Geheimnisse zu lösen und der Arzt könnte sie Jack vergessen lassen, bis eines Tages….

Der Schreibstil lässt sich nach wie vor gut lesen, aber ich fand die Handlung langweilig und zäh und die Rückkehr von Jack passt nicht zum Ende des ersten Bandes. „Anatomy“ hätte ein toller Einzelband bleiben sollen.

Die geheimnisvollen Ereignisse in die Hazel hineinstolpert, erinnerten mich massiv an den Film „Der Tod steht ihr gut“ von 1992 und waren für mich ziemlich abgekupfert. (Da ich vermutlich nicht zur Zielgruppe dieses Buches gehöre, kenne ich diesen Film leider *zinker*.) Daher vergebe ich enttäuschende 4 von 10 Punkten.

 

Verlag: ‎ Loewe

erschienen: 2023

Seiten: 448

ISBN: 978-3743216891

Rezension

Rezension // Ursula Poznanski – Layers

Der junge Dorian lebt auf der Straße und schlägt sich ohne die Erwachsenen recht gut durch. Bis er eines Tages neben seinem blutigen Taschenmesser und einer Leiche aufwacht. Ein Fremder bietet ihm Hilfe an, die er kopflos an nimmt. Nichts ahnend, dass dafür Gefälligkeiten eingefordert werden, die ihn bald zum Gejagten machen.

Ich gebe zu, der Titel und das Cover sind für mich nichts sagend und ich hätte vermutlich das Buch links liegen gelassen, wenn es nicht von einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen geschrieben worden wäre.

Auch der Klappentext verrät noch nicht ganz, worum es geht. Es ist nun an dieser Stelle schwierig, nicht zuviel von der Handlung vorwegzunehmen, denn der Leser erfährt, genau wie Dorian, erst mit der Handlung, worum es geht.

In einigen Elementen hat mich das Buch an den österreichischen Kollegen Marc Elsberg mit seinem Buch “Zero” und auch an Elemente aus “Erebos” erinnert. Denn Wissen bedeutet auch hier Macht und es gibt Menschen, die um jeden Preis Geld damit verdienen wollen, koste es, was es wolle.

Das Buch enthält viele gesellschaftskritische Elemente, die geschickt in eine moderne Handlung um Straßenkinder und Wirtschaftskartelle/-vereinigungen verstrickt wird. Was es genau damit auf sich hat, müsst ihr selbst lesen, denn auch Dorian hatte keine Chance sich vorzubereiten……8 von 10 Punkten, da “Erebos” und “Saeculum” für mich eine Spur spannender waren.

Verlag: Loewe
erschienen: 2015
Seiten: 448
ISBN: 978-3785582305

 

© Sonja Kochmann