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Lesung // Maja Lunde – Die Geschichte der Bienen

© Sonja Kochmann

Etwas verspätet, aber dennoch ist er da, der Bericht zur Lesung mit Maja Lunde. Da ich in der letzten Jahreshälfte im Weihnachtsstress war und das Buch auch erst jetzt gelesen habe, hat es halt ein Weilchen gedauert.

Maja Lunde wurde 1975 geboren und ist Mutter von drei Söhnen in dem Rasselbandenalter 13, 9 und 7 Jahren. Das man da noch zum Schreiben kommt: Respekt. Sie berichtete, dass ihre Muttergefühle durchaus auf die einzelnen Textpassagen Einfluss genommen haben und in manchen Szenen fast überhand nahmen. Aber Kinder seien wichtig und daher habe sie die Beziehung zwischen den Kindern zu ihren Eltern besonders herausgearbeitet. Die Kleinen sind die “heroes of the story”.

 

© Sonja Kochmann

Die Autorin hat ihren passenden Vornamen übrigens nicht der Biene Maja zu verdanken sondern dem Dichter Vergil. Schade, denn laut Publikum und Übersetzerin Ulrike Sárkány hätte dies hervorragend gepasst.

Die deutschen Passagen wurden übrigens von Gisa Zach gelesen oder viel mehr gespielt. Denn das Buch zeichnet sich durch drei Zeitstränge und drei Hauptpersonen aus:

1. die junge chinesische Arbeiterin Tao im Bezirk 242 Shirong, Sichuan im Jahr 2098
2. der Naturwissenschaftler William aus Maryville, Hertfordshire, England im Jahr 1852
3. der Imker George aus Autumn Hill, Ohio USA im Jahr 2007

Nach der Lesung hätte ich mir gewünscht, dass Gisa Zach auch das deutsche Hörbuch einliest, was leider nicht der Fall ist. Aber vielleicht beim Folgebuch “Die Geschichte des Wassers”?

Wir haben übrigens an dem Abend auch erfahren, dass es vier Bücher geben wird, die zwar unabhängig sind, aber irgendwie ineinander greifen werden. Welche Themen nach dem Wasser folgen, hat sie nicht verraten, aber Maja Lunde nannte die vier Bücher: das Klimaquartett.

 

© Sonja Kochmann

Für das aktuelle Buch, was meiner Meinung nach zu Recht auf der Spiegel Bestsellerliste steht, hat sie übrigens erst einmal sechs Monate recherchiert. Sie kam auf die Idee für dieses Buch als sie vom “bee colony collapse” das erste Mal hörte und machte sich auf, die Geschichte der Bienen zu ergründen. Die grünen Wüsten unserer Monokulturen, ihre Verständigung, das Sterben im Winter, Umweltgifte…..

Die Lesung stimmte uns alle nachdenklich, obwohl die Autorin betonte, dass es kein politsches Buch sein soll. Egal, wir haben Honig geleckt und werden mehr Bienen freundliche Blumen auf dem Balkon (z.B. Lavendel) anpflanzen.

 

© Sonja Kochmann

 

Danke für den schönen Abend.

 

© Sonja Kochmann
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Lesung // Cristina Caboni – Die Oleanderschwestern

© Sonja Kochmann

Im trüben und tristen Hannover war ich in den vergangenen Tagen auf einer ganz besonderen Lesung:

Cristina Carboni brachte mit ihren Oleanderschwestern etwas italienischen Flair in die Buchhandlung Hugendubel.

Den deutschen Part vorzulesen und Fragen auf deutsch und italienisch zu beantworten, übernahm netterweise Elisabetta Cavani.

 

© Sonja Kochmann

Man ist ja durch die Lesungen deutsch/englisch und die verbliebenen, manchmal auch eingestaubten, Englischkenntnisse recht verwöhnt, dass man einen Teil der Antworten des Autors gleich versteht. Leider spreche ich kein italienisch. Meine Lateinkenntnisse haben zwar dafür gesorgt, dass ich ab und an ein paar Worte verstanden habe, aber ich fand es teilweise sehr anstrengend der unbekannten Sprache zu zu hören.

 

© Sonja Kochmann

Dennoch fand ich die Lesung sehr interessant und der sympathischen Autorin hat man die Liebe zu ihrem Beruf – trotz der Sprachbarriere – angemerkt.

Die Autorin lebt auf Sardinen und betreibt zusammen mit ihrem Mann eine Imkerei. Dies ist aufgrund des Wetters (lange trockene Monate mit viel Sonne) gar nicht so einfach.

Sie liebt es, in ihrem Garten auf der Veranda zu sitzen und zu schreiben. Dort findet sie Ideen und die nötige Ruhe.

Die Beziehung zwischen Garten und Gärtner ist besonders wichtig. Denn der Garten ähnelt stets seinem Besitzer. Ihrer ist übrigens chaotisch gestaltet, aber enthält eine wunderschöne Blütenpracht. (An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf das Instagram Profil der Autorin.)

Wie sie zu ihren Ideen komme, wurde mit einer lustigen Aussage beantwortet. In ihrem Kopf sei ein Wohnhaus und die Bewohner wollen alle ihre Geschichte erzählen und geben keine Ruhe.

Ihre Erfahrungen über Blumen und Honig sind gleich in ihren Büchern verarbeitet worden.

 

© Sonja Kochmann

Während der Recherche hat sie zu den Themen der Bücher

 

Nr. 1 – Die Rosenfrauchen / Düfte
Nr. 2 – Die Honigtöchter / Honig
Nr. 3 – Die Oleanderschwestern / Blumen

allerhand zusammengetragen, was sie mit ihren Freunden, den Lesern, teilen möchte. Diese Dinge leiten die jeweiligen Kapitel ein. Eine wunderschöne Idee.

Doch die drei Bücher stehen noch für andere Dinge:

 

Nr. 1 für Wiedergeburt nach einer Niederlage und ein neues Leben
Nr. 2 für Mut und ein spirituelles Erbe
Nr. 3 ist der Roman des Verzeihens

In ihren Büchern stehen die Beziehungen der Frauen im Vordergrund. Hier gibt es keine Intrigen, sondern eine Gemeinschaft, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse teilen. Ein gutes Beispiel ist hier eine Brotback Szene aus einem Buch. Auch müssen ihre Protagonistinnen immer an einen Ursprungsort zurückkehren.

Die Zwillinge in ihrem aktuellen Buch sind ein Sinnbild für die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Ich persönlich habe das Buch noch nicht gelesen, aber ich musste nach den von Elisabetta Cavani gelesenen Szenen doch ein bisschen an Erich Kästners doppeltes Lottchen denken – auch wie wir von Elisabetta Cavani erfuhren, es in Italien gar nicht so bekannt ist – .

2018 wird übrigens ein Buch über Bücher erscheinen “Der Zauber zwischen den Seiten”. Ich bin neugierig geworden auf die Bücher von Cristina Carboni und fand den Abend wundervoll. Danke an alle Beteiligte.

 

© Sonja Kochmann

 

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Lesung // Susan Elizabeth Phillips – Verliebt bis über alle Sterne

© Sonja Kochmann

Alle guten Dinge sind drei und damit machte ich mich zu meiner dritten Lesung mit Susan Elizabeth Phillips auf. Das neue Buch “Verliebt bis über alle Sterne” gehört endlich wieder zu den Chicago Stars. Ich mag die kernigen Footballer einfach.

 

© Sonja Kochmann

Die Autorin selbst ist eine absolute Stimmungskanone und für jeden Spaß mit ihren Fans (den Seppies) zu haben, obwohl die Uhrzeit für ihren Biorhythmus doch etwas ungewohnt ist. Denn eigentlich geht die Autorin um 21 Uhr ins Bett, um früh morgens am besten schreiben zu können.

Und damit begann der Abend natürlich mit einem lustigen Einstand nach Abklatschen und Winken. So sorgte das Zusammensinken des Mikrophons für Gelächter und Freudentränen und die Autorin versprach mit diabolischen Lächeln ganz brav zu sein und keine Hintergedanken zu haben…..ja…ist schon klar.

 

© Sonja Kochmann
Susan dachte vor ihren umfangreichen Auslandsreisen immer sie würde “nur” für die amerikanische Frau schreiben, doch inzwischen wurden 23 Romane in 30 Sprachen übersetzt. Es ist dann doch eher die internationale Frau die Zielgruppe dieser Autorin

Sie sieht das Ganze übrigens wie ein großes Zusammensein um ein Lagerfeuer. Dort haben sich die prähistorischen Frauen in grauer Urzeit schließlich auch erzählt, wer mit wem zusammen ist und wie die Beziehung läuft, was die Familie macht und und und so gesehen sind wir alle gleich.

 

© Sonja Kochmann

Ursprünglich waren die Chicago Stars keine Reihe. Sie suchte einfach einen Helden, der die Eigenschaften eines Sportlers vereinte und dann kam noch einer und noch einer. Das es die ungeschriebene Regel gab, dass man in Liebesromanen nicht über Sport schreiben dürfe, habe ihr keiner gesagt. *Schulter zucken und Lächeln* (Gott sei Dank.)

Das wichtigste und mühsamste an ihrem Schreibstil (Schreiben ohne Gliederung) ist die delete-Taste. Aber dennoch konnte uns an dieser Stelle verraten werden, dass bereits 200 Seiten eines neuen Romans geschrieben wurden.

Susan hat bezüglich des im Buch vorkommenden Nachtclubs auf die Erfahrungswerte ihrer Freunde zurückgreifen müssen. Denn, wie bereits erwähnt, liegt die Autorin bereits in ihrem Bett, wenn die Nachtclubs ihre Pforten öffnen. Aber das imaginäre Einrichten des Clubs für ihr Buch habe dennoch viel Spaß gemacht.

 

© Sonja Kochmann

Danke an alle und besonders an Susan Elizabeth Phillips, die auf den gewohnten Schlafrhythmus verzichtet hat.

 

© Sonja Kochmann