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Endometriose

Rezension

Rezension // Vivian Vanessa Wagner – Leben mit Endometriose

Chronisch krank und Du siehst gar nicht krank aus!? Das sind doch nur Periodenschmerzen, oder? Nein, sind es nicht! Es ist Endometriose und diese Krankheit schränkt den Alltag von Betroffenen erheblich ein.

Vivian Vanessa Wagner (oder vielen auf Instagram bekannt als Endolöwin) offenbart mit diesem Buch viel von sich und gibt Tipps und Ratschläge rund um diese tückische Krankheit.

Das Buch ist thematisch „für Einsteiger“ in diese Erkrankung und spricht einen direkt und persönlich an. Wer sich also vor Ratgebern aufgrund des häufig sterilen Tons scheut, der findet hier ein persönliches Werk vor, dem man das Herzblut anmerkt. Gleich mit dem Vorwort holt einen Vivian ab.

Ansprechende Farben und eine Aufteilung lassen einen einfacher durch die Themenvielfalt (Symptome, Diagnostik, Therapiemöglichkeiten, Psyche, Liebesleben, Kinderwunsch) finden und ist dadurch auch als Nachschlagewerk für Zwischendurch geeignet. (Kleine Kritikpunkte und das ist, Hand aufs Herz, Mosern auf höchstem Niveau: Magnesium ist nicht gleich Magnesium in der Schmerztherapie. Auch der Eisenwert im Blut ist allein nicht aussagekräftig. Wichtig wäre hier auch der Eisenspeicherwert. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Ausführlichkeit gewünscht. Denn darauf bin ich all die Jahre auch hineingefallen.)

Die einzelnen Themen werden zusätzlich durch Beiträge anderer Betroffener ergänzt, da sich die Krankheit schließlich nicht bei jedem gleich auswirkt.

Durch QR-Codes bekommt man Linksammlungen, Musterschreiben und weitere Tipps auf der Verlagsseite. (Hoffen wir, dass diese QR-Codes auch aktiv bleiben, was nicht immer der Fall ist. Der Abdruck im Buch wäre hier eine dauerhaftere Lösung gewesen.)

Wichtig finde ich den Apell zur Selbstfürsorge und sich selbst ein Netzwerk aufzubauen. Bei dieser Erkrankung merkt man häufig seine Grenzen und muss erkennen, dass jemand, der einen versteht und/oder Empathie zeigt, wichtig ist. Mit sehr persönlichen Beispielen zeigt Vivian auf, wie sie inzwischen ihr Leben strukturiert hat und welche Notfall- Übungen oder Mittel sie bevorzugt. Auch eine Liebeserklärung an ihren Partner bereichert das Buch; denn auch eine Partnerschaft ist mit Endometriose möglich.

Ich selbst habe, obwohl ich schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen habe noch neue Tipps zu Tees, Ölen und dem Euro-WC-Schlüssel gelernt.

Trotz der Minikritikpunkte bin ich der Auffassung, dass dieses Buch eine Bereicherung darstellt und gerade jungen Frauen den Start in ihr bewusstes Leben mit der Krankheit Endometriose vereinfachen wird und vergebe daher 9 von 10 Punkten.

Wer noch ein bisschen Stöbern mag und mehr über die Autorin wissen möchte, der findet in einem separaten Blogbeitrag ein Interview mit Vivian.

 

 

Verlag: Südwest Verlag

erschienen: 2023

Seiten: 224

ISBN: 978-3517101415

Rezension

Rezension // Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner – Endometriose: Die unterschätzte Krankheit: Diagnose, Behandlung und was Sie selbst tun können

1 von 10 Frauen hat Endometriose! Eine Krankheit, die dein ganzes Leben beeinflusst. Die Symptome und Auswirkungen sind vielfältig und leider teilweise noch recht unerforscht. Prof. Dr. Sylvia Mechsner, eine der der führenden Endometriose-Expertinnen mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Praxis an der Berliner Charité, klärt mit diesem Sachbuch auf.

Meine Diagnose ist noch nicht so lange her, aber unter dieser Krankheit leide ich bereits seit Jahrzehnten und obwohl ich nun weiß, was ich habe, finde ich die medizinische Beratung nett ausgedrückt teilweise „sehr ausbaufähig“. Mit diesem Buch hat Prof. Dr. Sylvia Mechsner viele Fragen meinerseits beantwortet und auch Tipps und Hinweise gegeben. Auch bei manchen Erläuterungen und Ausführungen hatte ich so manchen „Ach“-Effekt.

Das Buch ist verständlich geschrieben und man hat nicht das Gefühl, dass man mit Fachausdrücken erdrückt wird, wie es bei manchen medizinischen Ratgebern der Fall ist. Die Aufmachung mit Zeichnungen, Fotos, Einschüben und Infoboxen fand ich sehr gelungen, so dass ich das Buch schnell „durchgearbeitet“ habe.

© Sonja Kochmann

© Sonja Kochmann

Wer also das Gefühl hat, nicht richtig beraten zu werden oder das Bedürfnis nach mehr Wissen über die Erkrankung hat, der sollte zu diesem Buch greifen. (Aber es ersetzt keinen Arzt.)

Die Zuversicht und auch der Zuspruch den Prof. Dr. Sylvia Mechsner mit diesem Werk vermittelt, sind wundervoll. Ein einziger Satzbestandteil hat mir nach meinem selbst erlebten Spießrutenlauf bei verschiedenen Ärzten das Herz aufgehen lassen: „(…), ich glaube euch (…).“ Danke.

Mir hat das Buch sehr geholfen. Daher vergebe ich volle Punktzahl.

 

Verlag: ZS – ein Verlag der Edel Verlagsgruppe

erschienen: 2021

Seiten: 224

ISBN: 978-3965841611

Rezension

Rezension // Anna Wilken – In der Regel bin ich stark

Neben der Sommerpause gibt es noch einen Grund, warum ich länger nicht gebloggt habe; ich war im Krankenhaus und habe dort nach einer OP erfahren, dass ich an Endometriose leide und das vermutlich seit Jahrzehnten. Endowas? Oder ist das die Krankheit, von der inzwischen so viel in den Medien berichtet wird? Ja. Aber das heißt nicht, dass man bei den behandelnden Ärzten auf offene Ohren stößt. Denn es ist eine Krankheit, die sich durch verschiedene Symptome und Beschwerden äußert. Also braucht man als Betroffener schon ein paar Tipps, um an der richtigen Stelle sich konkret äußern und mit der chronischen Erkrankung leben zu können.

Vorweg: Ich mag keine Sachbücher zu Erkrankungen etc. Ich tat mich teilweise schon an Kinderratgebern schwer. Meist sind mir die Bücher zu unpersönlich und zu klinisch bzw. zu theoretisch. Doch dieses Buch ist anders.

Anna Wilken (inzwischen allerdings Anna Adamyan) ist einigen von Germany’s Next Top Model bekannt (mir übrigens nicht 😉 aber das macht nichts) und sie ist selbst betroffen. Sie nutzt ihren Bekanntheitsgrad, um über diese Krankheit aufzuklären.

Der Schreibstil hat mir gleich von der ersten Seite an gefallen. Im Plauderton berichtet sie von ihrem Leidensweg und den Phrasen, die ihr teilweise entgegengeworfen worden. Schon ist man mittendrin und denkt sich „Hey, klingt wie bei mir.“ Es ist, als ob man sich gemeinsam bei einem Tässchen Tee oder Kaffee an einen Tisch setzt und sich austauscht. Inzwischen folge ich Anna auch bei Instagram, da sie dort auch alltägliche Tipps gibt oder einfach mal berichtet, wie es ihr heute geht.

Das Buch hat Anna jedoch nicht alleingeschrieben. Es gab auch Unterstützung von Prof. Sylvia Mechsner aus der Charité Berlin. Das Buch unterteilt sich in Abschnitte: von den ersten Symptomen, dem Weg zur Diagnose, Austausch mit anderen, Reha und Co, Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, Behandlungsmethoden, Tipps und Tricks, Ernährung, Partnerschaft und Kinderwunsch.

Bei einigen Themen bin ich schon gut vorangekommen. Bei anderen Themen hätte ich mir gewünscht, das Buch vor der OP gelesen zu haben. Zückt Post Its und Textmarker denn das Buch hat viele Dinge parat, die Euch leider nicht jeder Arzt mitteilt. Mit sonnigem Cover und Gemüt gehen wir es an: volle Punktzahl und danke Anna und Edenbooks für dieses persönliche Buch! (Die Gelbe Schleife ist als Awareness Ribbon/Solidaritätsschleife ein Symbol für Solidarität und Unterstützung bei Endometriose.)

 

 

Verlag: Eden Books – ein Verlag der Edel Verlagsgruppe

erschienen: 2019

Seiten: 272

ISBN: 978-3959102285