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Bericht/ Interview

Bericht // Buchmesseninterview mit Ursula Poznanski und Arno Strobel – Anonym

© Sonja Kochmann

“Anonym” ist nun das zweite Buch des Autorenduos Ursula Poznanski und Arno Strobel. Bereits das erste Buch “Fremd” zeichnete sich durch den spannungsgeladenen Perspektivwechsel aus, der inzwischen ein Markenzeichen der beiden Autoren geworden ist. Auf der Frankfurter Buchmesse hatte ich Gelegenheit, die Autoren zu treffen und es ergab sich ein interessantes Gespräch.

 

© Sonja Kochmann

Die Idee für die gemeinsame Zusammenarbeit entstand auf der Buchmesse in Frankfurt und wurde schließlich in Leipzig umgesetzt. Da das erste Buch anfänglich nur als eine Art “Idee” geschrieben wurde, gab es hier keinen Zeitdruck. Erst gegen Ende, als ein Verlag gefunden und die Abgabefrist näher rückte, wurde etwas schneller geschrieben. (Man beachte hierbei bitte die Besonderheiten, mit denen die beiden sich herumschlagen mussten. Zu finden im Bericht zur Lesung zu “Fremd”.) So wurde “Anonym” inzwischen tatsächlich schneller und routinierter geschrieben.

 

2015
© Sonja Kochmann

 

2015
© Sonja Kochmann

Beide haben mittlerweile auch einen eigenen Hashtag. Schaut mal unter Instagram und Co. unter #stroblanski. Nach mehreren Varianten mit den Vornamen der beiden setzte sich dieser der Lektorin Katharina durch.

Das Buch spielt in Hamburg und beschreibt auch schön einige örtliche Begebenheiten. Da Ursula Poznanski mit ihrer Familie in der Nähe von Wien und Arno Strobel mit seiner Familie in der Nähe von Trier leben, wurden diverse Recherchereisen nach Hambrug genutzt. Denn nicht alles kann über den bunten Emailverkehr geklärt werden. Manche Abstimmungen müssen persönlich laufen. Für Adressen von Wohnanschriften hat Ursula Poznanski jedoch einen Trick. Sie verwendet immer eine Börse für Mietwohnungen, um die “richtige” Wohnung für den passenden Stadtteil zu finden. Na? Schon jemand geschaut, ob er die Wohnung von Nina inzwischen angemietet hat?  😉

Obwohl Daniel Buchholz und Nina Salomon ein sehr gelungenes Ermittlerduo geworden sind, steht bislang nicht fest, ob es ein Wiedersehen mit den beiden Polizisten aus Hamburg geben wird. Denn beide Autoren haben ihre Verträge erfüllt und sind derzeit an keine Projekte gebunden.

Beide Autoren sind sehr präsent auf facebook und so habe ich die Frage gestellt, wie weit unsere Gesellschaft von Morituri entfernt ist. Beide haben die Ansicht, dass die Hemmungen im Netz quasi nicht mehr existent sind. Es wird gepostet, gehetzt und sämtliche Werte und Normen außer Acht gelassen. Lediglich die Angst vor der Strafverfolgung hält manche zurück. Dies ist mehr als erschreckend.

Vielen Dank an die Autoren und an den Rowohltverlag für die Möglichkeit des Gespräches und ich hoffe dennoch auf eine Möglichkeit mehr von den beiden Autoren in dieser Kombination zu lesen.

2015
© Sonja Kochmann